FF Lübbenau: ungewöhnliches Einsatzgebiet, ungewöhnliche Fahrzeuge

Ausrücken mit dem Löschkahn

Lübbenau (BB) – Um im weitläufigen Spreewald abgelegene Häuser schnell zu erreichen, setzt die FF Lübbenau (BB) auf Kähne. Einen zum Löschen, zwei zum Retten. Fast 400 Einsatzkräfte stehen in dem Touristenort in 16 Einheiten bereit.

Der Löschkahn der Löschgruppe Lehde ist 8,5 Meter lang. Etwa mittig ist eine TS 8/8 Ultraleicht von Ziegler angebracht. Damit wird der Werfer gespeist. Foto: Timo Jann

1.575 Kilometer Wasserarme (Fließe genannt) zerteilen das mehr als 48.000 Hektar große Gebiet des Spreewaldes in viele kleine Abschnitte. Das Wasser stammt aus der Spree, die im Lausitzer Bergland unweit der tschechischen Grenze entspringt. „30 Prozent der Gehöfte sind nur auf dem Wasserweg per Kahn erreichbar“, berichtet Marco Storch, Löschgruppenführer in Lehde. In Lehde ist einer der Feuerwehrkähne der FF Lübbenau stationiert.

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„Wir können dank der Tragkraftspritze auf dem 8,5 Meter langen und 1,80 Meter breiten Kahn direkt Wasser ansaugen und so sofort einen Löschangriff starten, auch in den abgelegenen Gebieten, zu denen wir die Technik unserer Fahrzeuge sonst erst mühsam tragen müssten“, erklärt Steffen Neumann, der stellvertretende Stadtwehrführer von Lübbenau (Kreis Oberspreewald-Lausitz). Angetrieben wird das Wasserfahrzeug von einem 2-Zylinder-Motor von Yamaha (8 PS). Die Besatzung besteht aus acht Personen.

Die TS 8/8 Ultraleicht von Ziegler steht fest verankert mittig auf dem Löschkahn. Über einen Stützkrümmer ist ein formstabiler Schlauch angeschlossen, der an der Front des Löschkahns einen fest montierten Werfer (bis zu 500 Liter pro Minute) speist. Gahl: „Wir können dank des mitgeführten Schlauchmaterials aber auch an Land einen Löschangriff in ganz konventioneller Art von der TS aus starten.“

In Leipe entstand als Anbau an das Feuerwehrhaus ein Schuppen für den Rettungskahn. So kann er ohne Zeitverlust zu Wasser gelassen werden. Foto: Timo Jann.

Nach Wünschen der Feuerwehr wurde das von der Kahnfährgenossenschaft gesponserte Aluboot 1993 gebaut. „1997 haben wir dann unseren eigenen Schuppen bekommen“, berichtet Harald Wenske von der Löschgruppe Lehde. In Holzbauweise mit Reetdach und den beiden großen roten Flügeltüren ist er ein Hingucker für die Touristen im Spreewald.

Wir stellen die FF Lübbenau, ihr ungewöhnliches Einsatzgebiet und die ungewöhnlichen Fahrzeuge in der Februar-Ausgabe 2018 des Feuerwehr-Magazins ausführlich vor. Hier kann das Heft ganz bequem Online bestellt werden.

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