Feuerwehrfahrzeughersteller Rosenbauer

Rosenbauer revolutioniert Leiterparkfertigung durch Robotertechnologie

Karlsruhe (BW) – Rosenbauer Karlsruhe ist das Kompetenzzentrum für Hubrettungsgeräte im Rosenbauer Konzern. Schon seit 150 Jahren beschäftigt sich die Hightech-Schmiede mit der Entwicklung und dem Bau von Drehleitern und gilt als Trendsetter auf ihrem Gebiet. Auch mit der neuen Roboterfertigung ist den Ingenieuren in Karlsruhe ein technologischer Quantensprung gelungen: Erstmals können Teile von Leiterparks automatisch und mit höchster Präzision verschweißt werden.

Rosenbauer
Rosenbauer setzt bei der Produktion von Drehleitern jetzt Robotertechnologie ein. Foto: Rosenbauer

Der Leitersatz einer Drehleiter L32A-XS besteht aus über 500 verschiedenen und insgesamt 1.537 Einzelteilen. Diese manuell zusammenzuschweißen war bislang Stand der Technik. Um den Aufwand in der Fertigung sinnvoll reduzieren und einen Schweißroboter effizient einsetzen zu können, mussten die Bauteile robotergerecht ausgeführt werden. Fast alle Teile des Leitersatzes, insbesondere die Steckverbindungen, wurden daher neu konstruiert.

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“Aus einfachen Sägeschnitten haben wir präzise Laserteile gemacht”, sagt Produktionsleiter Hans-Peter Lörch. Die Bauteile werden auf Rohrlasern zugeschnitten und im selben Arbeitsgang Schlitze, Bohrungen, Laschen und Zapfen ein- beziehungsweise angebracht. Sie werden dadurch unverwechselbar wie ein Barcode und lassen sich exakt und mit deutlich weniger Aufwand als zuvor auf dem Leiterrahmen positionieren beziehungsweise fixieren. Die Präzision kommt somit – neu – über die Laserteile in den Leiterpark.

Hubrettungsbühne mit 60 Meter Arbeitshöhe

Die neue Hubrettungsbühne B60 von Rosenbauer ist ein Highend-Einsatzgerät für Berufs- und Industriefeuerwehren. Alles an dem Fahrzeug ist State-of-the-Art und speziell für den industriellen Feuerwehreinsatz entwickelt, angefangen bei der robusten Bauweise bis zur multifunktionalen Verwendbarkeit als Höhenrettungsgerät, zur Brandbekämpfung und für technische Einsätze.

Hubrettungsbühne
Neue Hubrettungsbühne von Rosenbauer mit 60 Meter Arbeitshöhe. Foto: Rosenbauer

Bis zu fünf Personen können aus 60 Meter Höhe sicher zu Boden befördert werden. Die hohe Nutzlast von 500 Kilogramm wird unter anderem durch konsequenten Leichtbau und gezielte Optimierungen am Korb erreicht. Der Zugang in den Korb ist sowohl front- als auch heckseitig möglich. Für den Transport von liegenden Personen können Schwerlast-Krankentragen verwendet und diese entweder auf der Korbreling oder am Korbboden verankert werden.

  • Fahrgestell: Scania P450 8×4, CP16, Euro 6
  • Hubrettungssatz: 5-teiliger Hauptarm + 2-teilger Korbarm
  • Rettungskorb: HR-MF mit 500 kg Nutzlast (5 Personen)
  • Arbeitshöhe: 60 m
  • Korbbodenhöhe: 58 m
  • Abstützung: Waagrecht-Senkrecht-Abstützung mit bis zu 9,00 m Abstützbreite
  • Rettungsleiter entlang des Hubrettungssatzes bis zum Korb
  • Teleskop-Wasserhochführung (TWS) mit bis zu 3.800 l/min
  • Korbmonitor mit bis zu 3.800 l/min
  • Funkfernbedienung für Hubrettungsarm, Korb und Werfer
  • Automatische Rückführung in die Ablage
  • Automatische Rückhol-Funktion (ARF)
  • Target Memory System (TMS)

Drehleiter L32A-XS 3.0 mit vergrößertem Aktionsradius

In der Version 3.0 bringt Rosenbauer die dritte Generation der Drehleiter mit abneigbarem Korbarm auf den Markt. Die neue L32A-XS 3.0 vereint die Vorteile einer Gelenkdrehleiter mit einem deutlich erweiterten Arbeitsbereich. Konkret erreicht die Rosenbauer XS jetzt eine bis zu 150 Zentimeter höhere horizontale Ausladung. 

Metz Technologie: Die Rosenbauer Gelenkdrehleiter benötigt lediglich 6,15 Meter Abstand zum Anleiterobjekt – gemessen von der Fahrzeugaußenkante, um sie stufenlos entlang der Fassade aufrichten zu können. Den 180-Grad-Schwenk mit angewinkeltem Korbarm schafft eine XS bereits ab einer Straßenbreite von 9,50 Meter. 2,50 Meter Abstand zwischen Stoßstange und Korbfront reichen in der Regel aus, um den Rettungskorb direkt vor dem Fahrerhaus abstellen zu können.

Drehleiter
Die Drehleiter L32A-XS 3.0 hat einen vergrößerten Aktionsradius. Foto: Rosenbauer

Sven Lindenfelser, Produktmanager für Hubrettungsfahrzeuge bei Rosenbauer: “Die XS vereint viele Vorteile in einem Gerät, was sonst nur durch mehrere Konzepte erreicht werden kann.” Einer der Gründe dafür ist die spezielle Konstruktion des Korbarms, dessen Drehpunkt am Leitersatz nach innen versetzt ist. Dadurch winkelt dieser “früher” als der Korbarm einer konventionellen Gelenkdrehleiter ab.

  • Fahrgestell: MB 1530 F Atego
  • Motorleistung: 299 PS (220 kW), Euro 6
  • Leitersatz: 5-teilig mit abneigbarem Korbarm (4,35 m)
  • Rettungskorb: HR-MF mit 500 kg Nutzlast (5 Personen)
  • Arbeitshöhe: 32 m
  • Korbbodenhöhe: 30 m
  • Abstützung: Waagrecht-Senkrecht 2,50 bis 4,65 m
  • Podium: HLM mit 6 Geräteräumen
  • Automatische Rückführung in die Leiterablage
  • Automatische Rückhol-Funktion (ARF)
  • Target Memory System (TMS)
  • Vertikal-Rettungssystem (VRS)
  • Kamera unter dem Rettungskorb
  • Kamera am Korbarm
  • Rückfahrkamera
  • Abmessungen: L x B x H = 10,0 x 2,45 x 3,28 m
  • Gewicht: 15 t (unbeladen)

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