Saarbrücken – Samstagmorgen mussten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Altenkessel in Saarbrücken auf ihren Meldern lesen: “Brand Gerätehaus”. Der Albtraum eines Feuerwehrmannes. Die Fahrzeughalle und zwei Einsatzfahrzeuge wurden durch die Flammen stark beschädigt.
Kurz nach 8 Uhr erfolgte der Alarm. Im Feuerwehrhaus Altenkessel am westlichen Rand der saarländischen Landeshauptstadt war in der Fahrzeughalle ein Feuer ausgebrochen. Das Löschgruppenfahrzeug (LF) 16, ein alter Mercedes-Rundhauber, stand bei Eintreffen der ersten Kräfte in Flammen.
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Zum Einsatz kamen neben der Berufsfeuerwehr Saarbrücken auch die freiwilligen Kräfte aus den umliegenden Löschbezirken Gersweiler und Klarenthal. Sie hatten den Brand relativ schnell unter Kontrolle. Mehrere Trupps gingen zum Innenangriff vor, um das brennende Fahrzeug zu löschen.
Dennoch entstand im Feuerwehrhaus ein enormer Schaden. “Die gesamte Fahrzeughalle und die Umkleide der Feuerwehrleute wurden durch die starke Rauchentwicklung in Mitleidenschaft gezogen. Auch in andere Teile des Gebäudes hatte sich der Rauch ausgebreitet”, berichtet die Feuerwehr Saarbrücken. In der Meldung heißt es weiter: “Durch den Schaden ist der Löschbezirk Altenkessel aktuell nicht einsatzbereit. Bis auf weiteres wird der Brandschutz durch die Kameraden der Nachbarlöschbezirke für Altenkessel mit übernommen. Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger ist auch weiter sichergestellt.”
Während des Löscheinsatzes in Altenkessel Löschbezirke Malstatt-Burbach und Dudweiler den Brandschutz für die westlichen Stadtteile sicher. Unmittelbar nach Abschluss der Brandbekämpfung nahm die Polizei die Ermittlungen zur Brandursache auf.
Von der Feuerwehr Saarbrücken gab es im Nachgang aufmunternde Worte:
“Wir möchten den betroffenen Kameraden unsere Anteilnahme ausdrücken! Dieses Ereignis ist schlimm und für Euch im LB 17 in jeder Hinsicht ein schreckliches Ereignis. Aber wir werden als Feuerwehr gemeinsam Lösungen suchen und zusammen halten! Wir sind bei Euch!”
Wenn die eigene Wache zum Einsatzort wird
Immer wieder passiert es in den letzten Jahren: Die Feuerwehr wird zu ihrem eigenen Feuerwehrhaus alarmiert. Häufig müssen die Kameraden dann hilflos zusehen und auf die Unterstützung ihrer Nachbarwehren hoffen. Wir haben einige Feuerwehrhaus-Brände der letzten Jahre mal zusammengefasst.
Grafengehaig (BY) – Am frühen Morgen des 1. Mai 2017 brach im Feuerwehrhaus Weidmes ein Brand aus. Das Feuer zerstörte den Schulungsraum komplett. Glücklicherweise konnten die Weidmeser Kameraden ihr Fahrzeug aus dem Feuerwehrhaus holen und eigenständig die ersten Löschmaßnahmen durchführen. Weidmes gehört zum Markt Grafengehaig im Kreis Kulmbach.
Das Feuer brach nach Polizeiangaben gegen 6 Uhr aus. Glück im Unglück hatte die Feuerwehr Weidmes, dass der Brand im Schulungsraum im Anbau des Feuerwehrhauses wütete. So konnte die freiwillige Feuerwehr ihr Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) und die Persönliche Schutzausrüstung aus dem Haus holen und die Brandbekämpfung aufnehmen.
Als die nachrückenden Kräfte eintrafen, brannten Schulungsraum und Dachstuhl bereits lichterloh. “Aufgrund der engen Zufahrt nach Weidmes mussten wir einen Bereitstellungsraum vor dem Ortseingang einrichten und die Einsatzfahrzeuge koordiniert zum Brandort lotsen”, erklärte Kreisbrandmeister Yves Wächter gegenüber dem Nachrichtenportal News5.de. Vor allem für die Drehleiter sollte so eine schnelle Zufahrt ermöglicht werden.
Durch die schnellen Löschmaßnahmen der Feuerwehr konnte eine Brandausbreitung verhindert werden. Rund 75 Einsatzkräfte bekämpften die Flammen. Nach Informationen der Polizei zog sich ein Feuerwehrmann Verletzungen zu und kam vorsorglich in ein Krankenhaus.
Die Ermittlungen zur Brandursache nahm die Kriminalpolizei Bayreuth direkt nach Beendigung der Löscharbeiten auf. Der Schaden wird auf zirka 150.000 Euro beziffert.
2017 – Bad Wiessee: Rettungszentrum nach Explosion in Flammen
Bad Wiessee (BY) – Im Rettungszentrum des Bayerischen Roten Kreuzes in Bad Wiessee (Kreis Miesbach) kam es an einem frühen Montagnachmittag zu einer Explosion mit anschließendem Großbrand. Zwei Personen erlitten schwere Verletzungen.
Gegen 13.50 Uhr ereignete sich das Unglück. Die Detonationen hatten sich vermutlich bei Schweißarbeiten ereignet. Dadurch erlitten zwei Mitarbeiter – 34 und 42 Jahre alt – schwerste Verbrennungen.
Durch die Detonation geriet die Fahrzeughalle in Brand. Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungsdienst rückten an. Für den Transport der beiden Schwerverletzten kamen Rettungshubschrauber zum Einsatz. Die Fahrzeughalle brannte weitestgehend nieder.
2016 – Großbrand in Kressbronner Feuerwehrhaus
Kressbronn (BW) – Bei einem Großbrand war am 24. Juli 2016 am Sonntagabend das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Kressbronn (Bodenseekreis) zu weiten Teilen zerstört worden. Betroffen war dabei vorwiegend die Fahrzeughalle und nahezu der gesamte Fuhrpark der Wehr. Lediglich ein Fahrzeug, das nicht in der Halle stand, blieb nach einem Bericht von schwaebische.de unversehrt. Rund 120 Kräfte aus sieben umliegenden Wehren kamen zum Einsatz, um den Brand zu löschen.
Genau ein Jahr später war die Freiwillige Feuerwehr Kressbronn (Bodenseekreis) wieder voll einsatzbereit. Die Feuerwehrleute konnten die neu errichtete Fahrzeughalle samt technischer Ausrüstung bereits seit Ende Mai 2017 wieder voll nutzen. Nach dem Großbrand mussten vier neue Feuerwehrfahrzeuge angeschafft werden, darunter eine Drehleiter.
2016 – Vollbrand an Ostern in Buxheim
Buxheim (BY) – Schwerer Schlag für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Buxheim (Kreis Unterallgäu). Am Ostermontag 2016 brannte ihr Feuerwehrhaus vollständig aus.
Als die ersten Feuerwehrleute an der Einsatzstelle eintrafen, stand das Gebäude bereits in Vollbrand. Nach Polizeiangaben kam es immer wieder zu kleineren Explosionen von Atemluftflaschen. Zur Brandbekämpfung kamen zirka 150 Feuerwehrkräfte aus verschiedenen Nachbarwehren zum Einsatz.
Das Gerätehaus wurde durch das Feuer komplett zerstört. In der Garage befanden sich zwei Löschgruppenfahrzeuge (LF) – Totalschaden. Darüber hinaus ist ein Großteil der Schutzausrüstung beschädigt. Ein Mehrzweckfahrzeug (MZF), das in einer angebauten Garage stand, konnte in Sicherheit gebracht werden. Bei dem Brand war ein Schaden von 1 Millionen Euro entstanden.
2016 – Hilflose Kameraden sehen eigene Haus in Flammen
Geestland (NI) – Diese eine Nacht im Jahr 2016 werden die Kameraden der Feuerwehr Neuenwalde (Kreis Cuxhaven) wohl nie vergessen. Ohne etwas tun zu können, mussten sie mit ansehen, wie ihr Gerätehaus abbrannte.
Als die Einsatzkräfte nach der Alarmierung am Gerätehaus ankommen, steht eines ihrer Löschfahrzeuge bereits in Brand. Durch die starke Rauchentwicklung ist es ihnen nicht mehr möglich, das Gebäude zu betreten. Die Flammen breiten sich immer weiter aus. Auch das zweite Einsatzfahrzeug wird durch das Feuer zerstört.
Benachbarten Wehren gelingt es, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Die bittere Bilanz: Nicht nur die beiden Einsatzfahrzeuge sind total zerstört. Auch die Einsatzkleidung ist durch die starke Rauch- und Rußentwicklung stark in Mitleidenschaft gezogen. Zwar sind die Aufenthaltsräume über der Fahrzeughalle unbeschädigt, aber es kann sein, dass die Deckenkonstruktion durch die Hitzeeinwirkung beschädigt und nicht mehr tragfähig ist.
2015 – Kamerad bei Feuer im Feuerwehrhaus Titisee-Neustadt verletzt
Titisee-Neustadt (BW) – Bei dem Brand im Feuerwehrhaus Tititsee-Neustadt (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) war ein Feuerwehrmann durch das Einatmen von Rauchgasen leicht verletzt worden.
Nach Angaben der Polizei Freiburg hatte zunächst ein Rauchmelder im Obergeschoss des Gebäudes ausgelöst. Der Gerätewart hörte nach Angaben der Badischen Zeitung die Warnsignale, erkundete und ließ Alarm für seine Kameraden auslösen. Vorsorglich kam der Gerätewart, der etwas Rauch eingeatmet hatte, zur Abklärung in eine Klinik, konnte diese aber umgehend wieder verlassen.
Ereignet hatte sich der Brand im Bereich einer Einbauküche in einem Aufenthaltsraum – neben einem lokal begrenzten Brandherd sorgte vor allem Brandrauch mit Rußanhaftungen für Schaden.
2014 – Brand zerstört Feuerwehrhaus samt Fahrzeuge in Jebenhausen
Jebenhausen (BW) – Ein Feuer zerstörte in Jebenhausen (Kreis Göppingen) das Feuerwehrhaus. Zwei Lösch- bzw. Tanklöschfahrzeuge sowie ein Mannschaftstransportfahrzeug brannten aus, die Ausrüstung der Wehr wurde weitgehend zerstört.
Insgesamt 55 Einsatzkräfte aus Göppingen und umliegenden Ortschaften rückten nach Jebenhausen an. Bei dem Brandobjekt handelte es sich um ein Mehrzweckgebäude, in dem auch mehrere Wohnungen sowie ein Polizeiposten untergebracht sind. Die Flammen konnten zügig unter Kontrolle gebracht werden – trotz großem Gebäudeschaden blieben die Wohnungen in dem Objekt bewohnbar.
2013 – Brand zerstört Feuerwehrhaus in Altenmünster
Altenmünster (BY) – Die Feuerwehr Altenmünster (Kreis Schweinfurt) musste mit ansehen, wie ihr Gerätehaus komplett ausbrannte. Nur ein Einsatzfahrzeug hatte der Kommandant noch retten können. Danach breiteten sich die Flammen auf das gesamte Feuerwehrhaus und Jugendheim der Dorfjugend sowie eine Garage mit historischen Traktoren aus.
An einem frühen Morgen im Herbst 2013 verständigten Anwohner die Einsatzzentrale der Polizei. Als Feuerwehr und Polizei am Ort des Geschehens eintrafen, schlugen bereits mächtige Flammen aus dem 8 x 20 Meter großem eingeschossigem Gebäude. Der Kommandant schaffte es nur noch einen Ford Transit, Baujahr 1968, aus der Fahrzeughalle zu fahren. Die Ortswehren aus Stadtlauringen, Oberlauringen, Aidhausen und Hofheim rückten an. Gemeinsam mit der örtlichen Feuerwehr, die ohne Ausrüstung da stand, bekämpften die Einheiten die Flammen. Bereits um 6.16 Uhr konnte Kreisbrandmeister Christopher Hußlein „Feuer aus!“ melden. Die Ausrüstung der Ortsfeuerwehr Altenmünster wurde ein Raub der Flammen, genauso fünf historische Traktoren.
Lüchow (SH) – Brand im Feuerwehrhaus: Nach Handwerkerarbeiten brach im Feuerwehrgeräte- und Gemeindehaus Lüchow (Kreis Herzogtum Lauenburg) aus.
Lüchows stellvertretender Gemeindewehrführer Ralf Löding wollte seinen Augen nicht trauen, als er an einem Mittwochnachmittag gegen 16 Uhr die Sirene hörte und kurze Zeit später feststellen musste, dass das eigene Feuerwehrgerätehaus mit angrenzenden Gemeindehaus brannte. Der dichte Qualm, der unter den Dachpfannen hervor drang, ließ nichts Gutes ahnen. “Einige meiner Feuerwehrleute liefen sofort in unser Gebäude und retten unseren Tragkraftspritzenanhänger (TSA) sowie die persönliche Schutzausrüstung der 33 aktiven Feuerwehrleute”, sagte Löding. Bereits kurze Zeit später hatte sich der Qualm im Inneren ausbreitet, so dass ein Betreten ohne Atemschutz nicht mehr möglich war. Die Integrierte Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe löste für die umliegenden Feuerwehren Großalarm aus. “Insgesamt rückten die sechs Feuerwehren mit 70 Einsatzkräften aus”, so Amtswehrführer Dieter Stahmer. “Weil das Feuer schnell mehrere Quadratmeter Dachfläche in Brand gesetzt hatte, setzte wir mehrere Atemschutztrupps in Innenangriff ein”, erklärte Löding. Zusätzlich löschten mehrere Trupps von außen das brennende Dach. “Jetzt sind wir zunächst abgeschnitten weil nicht nur unsere Unterkunft sondern auch unsere Sirene durch den Brand zerstört wurde”, erklärt Ralf Löding
Der Brand war durch Lötarbeiten einer Firma für Heizungs- Sanitär- und Klimatechnik an den Dachrinnen des Gebäudes Stunden später ausgebrochen. Die Lötarbeiten waren bereits gestern Mittag beendet. Möglicherweise waren durch Funkenflug während der Arbeiten im Bereich des Daches Glutnester entstanden, die sich letztlich zum Dachbrand ausweiteten. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung.
2010 – Großalarm: Brand in Feuerwache
Kreuztal (NW) – An einem frühen Samstagmorgen kam es zu einem Brand im Feuerwehrhaus der FF Kreuztal im Kreis Siegen-Wittgenstein. Die Flammen zerstörten die Ausrüstung der Jugendfeuerwehr und Teile des Gebäudes. Die Kreuztaler bekämpften das Feuer gemeinsam mit vier anderen Wehren.
Gegen 1 Uhr war die FF Kreuztal zu einem Feuer im eigenen Gerätehaus alarmiert worden. Beim Eintreffen der ersten Freiwilligen schlugen Flammen aus dem Gebäudeteil, den die Jugendfeuerwehr nutzt. Kein Einsatz nach Plan. Parallel fuhren Kameraden die sieben Fahrzeuge ins Freie, einige schnappten sich noch ihre Einsatzkleidung aus der verrauchten Halle und andere begannen in Privatkleidung mit der Brandbekämpfung.
Die Kreisleitstelle löste Großalarm aus, nachdem die Kreuztaler die erste Rückmeldung gegeben hatten. Die Wehren aus Krombach, Buschhütten, Fellinghausen und Fernbach rückten an. Bereits nach kurzer Zeit meldete der Einsatzleiter: „Feuer unter Kontrolle“. Noch etwa zwei Stunden dauerten die Löscharbeiten an.
2009 – Wiederholung einer Katastrophe: Der Brand in Syke
Zum zweiten Mal innerhalb von 14 Jahren brannte das Feuerwehrhaus in Syke (NI) mit fast dem kompletten Fuhrpark ab. Wieder mussten die Kameraden bei Null anfangen.
Drei Wochen nach dem Großbrand konnten die Syker Feuerwehrleute schon wieder etwas lächeln – endlich war die Wehr wieder einsatzbereit. Ein kompletter Löschzug aus Leihfahrzeugen stand bereit, ebenso 30 Sätze gebrauchter Einsatzbekleidung, die umliegende Wehren ausgeliehen haben. Ein beachtlicher Erfolg.
Denn als die Fahrzeughalle am frühen Morgen des 11. Januar 2009 in Flammen stand, gab es für die Einsatzkräfte nur wenig zu retten. Immerhin: Die Kameraden schafften es noch das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) aus der brennenden Halle zu fahren.
„In den ersten Minuten nach der Alarmierung standen die Syker Einsatzkräfte einfach nur unter Schock“, berichtet der damalige Kreisfeuerwehr-Pressesprecher Hartmut Specht. „Die Leute schauten auf das Feuer und sagten: Das ist jetzt nicht wahr!“ Zwischen Erschütterung und Fassungslosigkeit wuchs das Bedürfnis, irgendwie zu löschen, irgendwas zu tun. „Aber letztlich konnten die Kameraden nur auf das Eintreffen der umliegenden Wehren warten“, so Specht. Schließlich standen sechs Fahr-zeuge in Vollbrand – und mit ihnen sämtliche Geräte und Schutzausrüstung. Nur der Sozialtrakt konnte gehalten werden.
Schon kurz nach dem Feuer begannen die Wehrmitglieder zu arbeiten, um die Einsatzbereitschaft zügig wieder herzustellen. „Hoch motiviert, trotz emotionaler Belastung“, wie Specht betont. Als die Polizei wenige Tage nach dem Feuer bekannt gab, das Feuer sei – wie schon 1994 – durch vorsätzliche Brandstiftung ausgelöst worden, brodelte die Gerüchteküche. Damals war nie ein Brandstifter überführt worden.