Heide (SH) – Die Mannschaft der FF Heide (SH) scheut sich nicht, eingefahrene Pfade zu verlassen. Wir nennen drei Punkte, die ganz im Norden etwas anders laufen.
Staffel für den Atemschutz-Notfall
Das neueste Fahrzeug der FF Heide ist ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF) 20 mit Zusatzbeladung: Nach dem Vorbild der Berliner Feuerwehr ist in der 22.000-Einwohner-Stadt eine Atemschutz-Notfall trainierte Staffel (ANTS) einsatzbereit, die mit diesem HLF 20 ausrückt. „Wir pflegen seit 1984 eine Partnerschaft zur Berliner Feuerwehr und konnten uns vor Ort von den Vorteilen des Konzeptes zur Rettung verunglückter Atemschutzgeräteträger überzeugen“, sagt Guido Brandt, Staffelführer der ANTS.
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Brandt: „Es war zeitlich betrachtet ein glücklicher Zufall, dass unsere Vorbereitungen mit der Beschaffung des neuen HLF parallel liefen. Da konnten wir gleich alles für die ANTS bei der Belegung des Fahrzeugs berücksichtigen und mussten kein Fahrzeug aus dem Bestand nachrüsten.“ Das HLF hatte Rosenbauer 2018 auf einem MAN TGM 13.290 aufgebaut.
Neue Mitglieder durch Schnupper-Abende
Aber personell ist die FF Heide auf einem guten Weg. Eichert: „Wir laden einmal jährlich zum Tag der offenen Tür ein, an dem sich auch die Hilfsorganisationen beteiligen. Außerdem bieten wir Schnupperabende an, bei denen man mal reinschauen und mitmachen kann.“ Ein Konzept, das Wirkung zeigt. „Zwei bis fünf neue Mitglieder bleiben bei diesen Schnupperabenden meistens bei uns hängen und machen anschließend aktiv mit“, sagt Zugführer Michael Steffen.
„Den Schnupperabend habe ich mal im Kreis Nordfriesland erlebt und mir gedacht, dass das für uns auch etwas wäre“, sagt Steffen, der sich um die Arbeitsgruppe „Marketing“ der FF Heide kümmert. Mittlerweile machen im Kreis Dithmarschen 19 Wehren zeitgleich mit. Wer von den Besuchern möchte, kann sich Schutzbekleidung überziehen und dann mit den Feuerwehrleuten gemeinsam trainieren, um das Ehrenamt hautnah kennenzulernen. Auf Plakaten und Handzetteln wirbt die Feuerwehr für diese Aktionstage.
Feuerwehr-Ferienhaus an der Nordsee
Die Feuerwehr Heide hat allerdings auch noch einen dritten Standort: Unweit der Nordsee befindet sich das Ferienhaus „Glück im Winkel“. Es wurde in den 1960er Jahren in Eigenleistung durch Heider Feuerwehrleute aus einer ehemaligen Holzbaracke des Krankenhauses als Ferienunterkunft für Feuerwehrleute und ihre Familien hergerichtet. Eine Gemeinschaftswohnung mit drei Zimmern und insgesamt neun Betten, eine Ferienwohnung mit zwei und eine mit vier Betten gibt es in dem Gebäude im beschaulichen Ort Stinteck bei Büsum.
Um die Verwaltung des Feriendomizils kümmert sich Hartmut Selzer. „Mittlerweile ist das Ferienhaus nicht nur für Feuerwehrleute, sondern für alle Gäste geöffnet und im Sommer meistens ausgebucht“, sagt er. Die Einrichtung ist einfach, der Preis günstig. Die Einnahmen reichen aus, dass sich das Objekt alleine trägt. Überlegt wird, es dem Förderverein der Feuerwehr zuzuordnen. Der bietet Unterstützung finanzieller Art für die Ehrenamtlichen, die die klamme Stadt nicht leisten kann. Eichert: „Der Förderverein wächst noch, aber er hilft uns bereits bei Anschaffungen, die die Stadt nicht ermöglichen kann.“