Feuer mit erheblichen Folgen in Iserlohn

Großfeuer in Galvanikbetrieb – 20 Feuerwehrleute verletzt

Iserlohn (NW) – Aber Sonntagabend forderte ein Großbrand die Feuerwehr in Iserlohn (Märkischer Kreis) mehrere Stunden. Das Feuer wütete in einem Galvanikbetrieb. Bei den Einsatzmaßnahmen erlitten 20 Feuerwehrleute Verletzungen – überwiegend durch Rauchgasvergiftungen. 18 Feuerwehrmänner mussten sogar stationär in Krankenhäusern aufgenommen werden.

Um 18:52 Uhr erfolgte die Alarmierung für die Berufsfeuerwehr Iserlohn. Bereits auf der Anfahrt des Löschzuges entdeckten die Kräfte eine riesige Rauchsäule. Umgehend wurde nach dieser Rückmeldung das Einsatzstichwort von Feuer 1 auf Feuer 2 erhöht. Beim Eintreffen der ersten Einsatzfahrzeuge stand bereits eine Halle des Galvanikbetriebes in Vollbrand. So wurde auf Feuer 3 erhöht und kurz darauf auf Feuer 4. “Somit war die höchste Alarmierungsstufe innerstädtisch erreicht”, berichtet die Pressestelle der Berufsfeuerwehr Iserlohn.

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Galvanikbetrieb im Vollbrand. Foto: Pressestelle Feuerwehr Iserlohn

Die Feuerwehr bekämpfte mit einem Großaufgebot von BF und den Freiwilligen Feuerwehren der Stadt das Flammenmeer. Zur Unterstützung forderte der Einsatzleiter noch ein Teleskopmast aus Dortmund nach. Insgesamt kamen zirka 300 Kräfte zum Einsatz.

Große Probleme bereitete der Feuerwehr das kontaminierte Löschwasser. Ein Teil dessen gelangte in den Baarbach. Die Feuerwehr berichtet: “Erste Messungen des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) ergaben einen erhöhten pH-Wert im Wasser des Baarbachs. Im weiteren Messverlauf normalisierten sich die Werte. Um weitere Proben des kontaminierten Wassers nehmen zu können, kamen Trupps unter Chemiekalienschutzanzügen zum Einsatz.”

Übrigens, im Feuerwehr-Magazin 9/2018…

…berichten wir ausführlich von einem Großbrand in einem Galvanikbetrieb in Böhmenkirch (BW, Kreis Göppingen). Auch hier wurden sechs Feuerwehrleute im Einsatz verletzt.

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Für die Feuerwehr extrem schwerwiegender war die hohe Anzahl der verletzten Einsatzkräfte. “Rund 20 Feuerwehrleute klagten über Übelkeit und Atemwegreizungen, so dass an der Iserlohner Feuerwache eine Sichtung der Einsatzkräfte durch den Leitenden Notarzt des Märkischen Kreises vorgenommen werden musste. Die Verletzten sind in umliegende Krankenhäuser transportiert worden. 18 Personen verblieben stationär.” So lautet die Erklärung in der Pressemeldung der Feuerwehr.

Aufgrund der heftigen Rauchentwicklung mussten die Kräfte ein Restaurant in der Nähe der Einsatzstelle räumen. Die Bevölkerung wurde über Durchsagen im Radio, der WarnApp NINA und per Lautsprecher von Polizei und Ordnungsamt informiert.

Erst um 4 Uhr in der Nacht erfolgte die Rückmeldung “Feuer unter Kontrolle”. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch weit bis in den Montagvormittag an, dann übernahm eine Brandsicherheitswache die Einsatzstelle. Das kontaminierte Löschwasser auf dem Werkgelände wird durch ein Entsorgungsunternehmen aufgenommen und entsorgt.

Kräfte in Chemikalienschutzanzügen rüsten sich aus. Foto: Pressestelle Feuerwehr Iserlohn

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