Großeinsatz in Eschweiler

Gefahrguteinsatz durch illegal entsorgten Giftmüll

Eschweiler (NW) – Unbekannte haben auf einem Waldparkplatz am Blausteinsee in Eschweiler (Kreis Städteregion Aachen) etwa 370 Kanister mit Chemikalien illegal entsorgt. Daraus entwickelte sich ein fast 10-stündiger Gefahrguteinsatz der Feuerwehr.

Ein Spaziergänger, der die Kanister entdeckte, setzte den Notruf ab. Die Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswache Eschweiler sowie der Löschzüge Neu-Lohn und Dürwiss rückten aus. An der Einsatzstelle fanden sie eine großer Menge verschiedener Kanister mit unbekannter Flüssigkeit. An einigen Stellen stiegen leichte Rauchwolken auf und bereits in zirka 30 bis 50 Meter Entfernung roch es ungewöhnlich.

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Gefahrgut
Einsatzkräfte in Chemikalienschutzanzügen sichern mehrere hundert illegal entsorgte Kanister mit Chemikalien. Foto: Ralf Roeger

Daraufhin wurde durch den Einsatzleiter Christian Haake das Alarmstichwort auf CBRN2 (Gefahrguteinsatz Stufe 2 von 3) erhöht. In der Folge wurden alle Einheiten der Feuerwehr Eschweiler, der Fachberater Chemie, der Kreisbrandmeister sowie Spezialeinheiten aus Herzogenrath, Würselen und Baesweiler alarmiert – insgesamt rund 100 Einsatzkräfte.

Nach Eintreffen der Spezialkräfte wurde die Lage vor Ort von Mitgliedern des Messzug Eschweiler in Schutzanzügen erkundet. Die Einsatzkräfte stellten fest, dass es sich um verschiedene Säuren und Laugen handelte und dass mehrere Kanister Leck geschlagen waren. 

Daraufhin wurde in Abstimmung mit Ordnungsamt und Umweltamt ein kraft- und zeitaufwändiger Einsatz gestartet. Alle Kanister wurden von Hand unter Schutzkleidung und Atemschutz auf Container eines Fachunternehmens geladen und von diesem abtransportiert. Die Leck geschlagenen Kanister verpackten die Kräfte in spezielle Überfässer, um einen weiteren Stoffaustritt zu vermeiden. Insgesamt waren 20 Atemschutztrupps in Chemikalienschutzanzügen nach und nach im Einsatz. Sie wurden beim Verlassen des Gefahrenbereichs von einer Dekon-Einheit dekontaminiert.

Nach Bergung und Abtransport sämtlicher Behälter übergab die Feuerwehr die Einsatzstelle an das Ordnungsamt der Stadt Eschweiler sowie das Umweltamt der Städteregion Aachen. Diese beauftragten ein Spezialunternehmen, welches das verschmutzte Erdreich aufnahm und entsorgte. Der Einsatz endete für die Feuerwehr nach knapp 10 Stunden.

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