Bremen – Wir bemühen uns in der Redaktion des Feuerwehr-Magazins mit aller Kraft um eine korrekte Rechtschreibung und die richtige Anwendung von Fachbegriffen. Trotz Korrekturdurchläufen rutscht uns aber mal etwas durch. Hier kommen die schrägsten Beispiele.
Vielfach war es nur ein einziger Buchstabe, der verloren ging – aber den kompletten Sinn entstellte. Mal war es einfach ein Anschlag zu wenig auf der Tastatur, mal waren es ein paar Zeichen zu viel oder in der falschen Reihenfolge.
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Auch die Funktionen Autovervollständigen oder Autotrennung haben uns hin und wieder ein Bein gestellt. Das meiste konnten wir in unseren internen Korrekturschleifen herausfiltern, bevor wir es veröffentlicht haben.
Wir haben für Euch unsere schönsten Print- und Online-Verschreiber zusammengestellt. Eine Auflistung, die wir regelmäßig aktualisieren. Bei all dem ernsten Hintergrund der eigentlich gemeinten Begriffe: Manchmal hilft nur Fehlerkultur – und vor allem Humor …
1) Kotfallrucksack
Der Einsatz dauert länger – und eigentlich müsste man jetzt dringend seine Notdurft verrichten. Aber eine Toilette ist weit und breit nicht in Sicht. Da kann der mitgeführte Kotfallrucksack für Erleichterung sorgen. Wobei später das Entleeren und Reinigen desselben zu den weniger schönen Aufgaben gehört. Für alle medizinischen Notfälle ist hoffentlich auch ein Notfallrucksack zur Hand.
2) Osterfeuerwehr
Es ist nicht immer leicht, genug Ehrenamtler für die Freiwillige Feuerwehr zu finden. Warum nicht einfach eine temporäre Lösung finden? Zum Beispiel: Eine FF, die als Osterfeuerwehr nur über die Feiertage zur Verfügung steht. Das ist viel besser plan- und überschaubar. Also: Welche Ortsfeuerwehr möchte das übernehmen?
3) Deutscher Feuerverband
In diesem Verband sind so ziemlich alle Mitglied, die irgendetwas mit Feuer zu tun haben. Also nicht nur Feuerwehrleute, sondern beispielsweise auch Brennholz-Lieferanten, Schornsteinfeger, Chili-Plantagen-Besitzer und Feuer(halb)drachen. In welchem Verhältnis die Organisation zum eigentlich gemeinten Deutschen Feuerwehrverband (DFV) steht, ist unbekannt.
4) Mannschaftstraum
Stellt Euch vor, Ihr fahrt mit Eurem LF mit Alarm nicht zu einem Flächenbrand, sondern an einen karibischen Strand zu einer Cocktail-Party? Wenn sich das alle hinten im Fahrzeug in ihrer Fantasie ausmalen, dann ist es ein Mannschaftstraum. Und der Ort im LF, in dem sie das tun, ist der Mannschaftsraum. Klar soweit?
5) Persönliche Schatzausrüstung
Ein kleines Plastik-Fernrohr, eine selbstgemalte Schatzkarte und ein Kinder-Kompass – fertig ist die Persönliche Schatzausrüstung. Wer beim anstehenden Abenteuer Gefahren wie Atemgift, Explosion und Feuer ausgesetzt ist, sollte außerdem mit Sorgfalt seine Persönliche Schutzausrüstung wählen.
6) Balulicht
Da steppt der Bär: „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ über Außenlautsprecher auf der Alarmfahrt, während ein bärenförmiges Licht blinkt. Das hat einen hohen Unterhaltungsfaktor. Aber sicherer zum Einsatz kommt Ihr mit Horn und Blaulicht.
Problem von Klugscheißern mit 25 Buchstaben? Genau! Nur daran hatte der Urheber dieses Wortes mit Sicherheit nicht gedacht, denn tatsächlich ist die Schlauchentleerungsfunktion ein Feature von Systemtrennern für den Trinkwasserschutz.
8) Sau-gleitung
Im Winter wird es bei Minustemperaturen an Einsatzstellen schnell sauglatt. Klar, dass auch Feuerwehrleute dann ungewollt dahingleiten. Doch das größte Handicap war in diesem Fall die Autotrennung des Worts Saugleitung, korrekterweise Saug-leitung.
9) Selbstschussanlage
Eine Selbstschussanlage im Rettungskorb? Kein Wunder, wenn niemand die Drehleiter besetzen will. Dabei war es doch eigentlich gar nicht böse gemeint – schließlich handelt es sich in Wirklichkeit um eine Selbstschutzanlage.
10) Einsatzbeichte
Manchmal geht ja auch was schief im Einsatz. Und keiner will’s gewesen sein. Da hilft dann die Einsatzbeichte – bei einem Pfarrer, dem Feuerwehrchef, dem Bürgermeister… Wer lieber sachlich aufschreiben will, was passiert ist, verfasst Einsatzberichte.
11) Technische Hilfeleitung
Wäre manchmal ganz praktisch, um sich telefonisch Rat zu holen bei technischen Problemen aller Art. Zum Beispiel, wenn der Wasserhahn mal wieder tropft. Aber die Feuerwehren haben mit der Technischen Hilfeleistung im Einsatz schon genug zu tun, da bleibt einfach keine Zeit mehr für eine ausführliche Telefonberatung.
12) Schweinwerfer
Unser Klassiker, der es sogar ins Heft geschafft hat: Ein voll ausgebildeter Schweinwerfer schafft bei der Evakuierung aus einem brennenden Gebäude etwa 60 Tiere pro Minute (T/min). Achtung: Immer auf geeignete Schweinfänger achten. Landwirte und Tierpfleger sind hier klar im Vorteil. Und bei Dunkelheit erleuchten Scheinwerfer die Szenerie.
13) Feierwehr
Das, was viele Laien über die Freiwillige Feuerwehr denken. Bis sie dann verstehen, dass es in Deutschland weitaus mehr ehren- als hauptamtliche Einsatzkräfte gibt. Stand 2021 waren es in Deutschland laut DFV 1.014.155 Aktive in den Freiwilligen Feuerwehren und 35.875 Kräfte in den Berufsfeuerwehren. Und dass damit klar ist, dass es viele Regionen gibt, in denen ausschließlich ehrenamtliche Einsatzkräfte für den Abwehrenden Brandschutz und die Technische Hilfeleistung zuständig sind – rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr.