Lingen (Ems, NI) – Am Donnerstagabend, um 19:43 Uhr, wurden Polizei und Feuerwehr zu einem Brand in der Fertigungsanlage der Brennelementefabrik ANF in der Straße Am Seitenkanal in Lingen (Kreis Emsland) alarmiert. Nach ersten Erkenntnissen vor Ort kam es in einem Laborbereich des Betriebes – glücklicherweise abseits der nuklearen Fertigung – aus bislang unbekannten Gründen zu einem offenen Feuer. Zur Unterstützung der Brandbekämpfung wurden neben den Feuerwehren der Stadt Lingen die Feuerwehr des Gaskraftwerkes sowie die Werksfeuerwehr der BP Raffinerie angefordert. Insgesamt waren über 150 Kräfte vor Ort.
Im Bereich der Fertigungshalle sei es durch das Feuer zu einer starken Rauchentwicklung gekommen, berichtet die Polizei. Bei Ausbruch des Feuers hatten sich noch Mitarbeiter in dem betroffenen Bereich befunden. Sie konnten das Gebäude aber unverletzt verlassen. Um 21:12 Uhr meldete die Feuerwehr, dass der Brand gelöscht sei. Durch die Feuerwehr und die Technische Umweltgruppe der Polizei wurden während der Brandbekämpfung fortlaufend Schadstoffmessungen durchgeführt. Alle Messergebnisse lassen darauf schließen, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung durch austretende Schadstoffe bestanden habe, so die Polizei in einer Pressemitteilung.
Anzeige
Der Brandort wurde durch die Polizei beschlagnahmt. Brandermittler haben die Arbeit zur Klärung der Brandursache aufgenommen. Auch am Freitagmorgen haben Experten die Messungen auf Radioaktivität fortgesetzt, aber bisher keine Auffälligkeiten festgestellt. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hatte erst kürzlich gefordert, das betroffene Unternehmen stillzulegen, nachdem am Dienstag Risse an einem Reaktionsbehälter der Trockenkonversionsanlage entdeckt worden seien. Anfang November habe es einen weiteren meldepflichtigen Störfall gegeben.