Norden (NI) – Bei der Fahrt über ein Betriebsgelände in Norden (Kreis Aurich) hat ein Lkw-Fahrer am Mittwoch den Dieseltank seines Fahrzeugs aufgerissen. Damit löste er einen mehrstündigen Umwelteinsatz der FF Norden aus. Diese nutzte dafür ihr neues, offiziell noch gar nicht in Dienst gestellte Löschgruppenfahrzeug (LF) 10-Umwelt.
Wie die Feuerwehr mitteilte, hatte der Lkw-Fahrer den Schaden nicht gleich bemerkt, seine Fahrt über den Hof fortgesetzt und es dann am Rand abgestellt. Dabei hatte er eine große Dieselspur hinter sich hergezogen. Trotz des umsichtigen Handelns der Betriebs-Mitarbeiter liefen rund 100 Liter Diesel aus und größtenteils in die Kanalisation.
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Die Einsatzkräfte der Norder Feuerwehr verhinderten zunächst ein weiteres Eindringen des Kraftstoffes in die Oberflächenentwässerung. Dann sorgten sie dafür, dass sich der Diesel nicht weiter im unterirdischen Rohrnetz und ins angrenzende Norder Tief ausbreitet. Den beschädigten Dieseltank dichteten sie mit einem Holzkeil ab.
Bei dem Einsatz rückten die Kameraden erstmals mit dem für Umwelteinsätze und die Löschwasserförderung beschafften LF 10-Umwelt aus. Den Mercedes Atego 1627 mit Automatikgetriebe und Varus-Aufbau von Schlingmann hatte die Wehr erst vor wenigen Tagen vom Hersteller abgeholt, beladen und beübt. Die offizielle Übergabe steht noch Anfang Februar bevor.
Ersatz für 31 Jahre altes Vorgängerfahrzeug
“Das Fahrzeug dient als Ersatz für ein LF 8-Umwelt, Baujahr 1988”, berichtet Thomas Weege, Pressesprecher der FF Norden, gegenüber feuerwehrmagazin.de. “Es ist das erste bei unserer Feuerwehr, das in Verkehrsrot, RAL 3020, lackiert ist.”
Zur Ausstattung des LF 10-Umwelt zählen Rückfahrkamera, Navigationsgerät und Unfalldatenspeicher. 1.100 Liter passen in den Löschwassertank, die Pumpe fördert bis zu 3.000 l/min. Außerdem ist eine Tragkraftspritze PFPN 10-1000 an Bord. Weitere Features des Fahrzeugs sind vier in die Sitze integrierte PA im Mannschaftsraum, Schnellangriff Strom (230 V) mit 40-Meter-Leitung, Hygieneboard und Ein-Personen-Haspel Verkehr.
“Die Beladung haben wir teils vom Vorgänger übernommen, teils neu beschafft”, erzählt der Pressesprecher. Zu den neuen Ausrüstungsgegenständen zählen Gasmessgerät, Rohrdichtkissen, Motorsäge, 360 Meter B-Schlauch, Chiemsee-Schmutzwasserpumpe, Wassersauger sowie zwei Auffangbehälter (3 und 25 Kubikmeter).
Übernommen wurden unter anderem eine Gefahrgutpumpe, Ölsperren, Bindemittel und ein 14-kVA-Stromerzeuger. “Bei dem Einsatz konnten wir das ganze Spektrum des Fahrzeugs nutzen”, freut sich Weege.
In einer der nächsten Ausgaben des Feuerwehr-Magazins stellen wir das LF 10-Umwelt der FF Norden ausführlich vor.