Wenn die Feuerwehr für Einsätze übt, soll es möglichst wirklichkeitsgetreu sein. Aber das Arbeiten mit Puppen oder Dummys wird schnell langweilig. Daher gibt es die Realistische Unfalldarstellung oder Notfalldarstellung (RUD/RND). Mit Kunstblut, Schminke und Schauspielerei wirken Übungen damit fast wie in echt. Wir verraten Euch, was Ihr dabei beachten müsst.
Wichtige Grundsätze bei der Realistischen Notfalldarstellung:
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Vereinbart ein festes Abbruchstichwort sowie ein Handzeichen beziehungsweise eine Notfallkarte zum Hochzeigen dafür, dass wirklich etwas passiert ist. Etwa: „Achtung, Ernstfall“ oder „real, real“. Die Handzeichen oder die Notfallkarte kommen zum Einsatz, wenn beispielsweise eine Hyperventilation (Störung der Atmung) gespielt wurde und der Mime nicht mehr in der Lage ist, zu sprechen. Bei einem Abbruch-Stichwort wird die Übung sofort unterbrochen und kein Mime spielt weiter.
Nach der Übung werden die geschminkten Verletzungen sofort wieder entfernt. Es geht niemand damit nach Hause.
Auch bei der RND steht die Sicherheit der Teilnehmer im Vordergrund. Achtet auf die Umgebung und mögliche reale Gefahren, wie zum Beispiel Glasscherben auf dem Boden.
Achtet darauf, dass die Teilnehmer den Witterungsbedingungen entsprechend versorgt sind, zum Beispiel mit Sonnencreme bei längerer Sonneneinstrahlung, ausreichend dicker Kleidung bei kälteren Verhältnissen oder Regenbekleidung.
Besonders bei Übungen im Gelände muss immer gewährleistet sein, dass die Darsteller Kontakt zur Übungs- beziehungsweise Teamleitung haben. Das wird durch Mimenbetreuer gewährleistet. Minderjährige bleiben nie allein!
Der Übungsleitung muss immer Folge geleistet werden, wenn sie sich einmischt.
Achtet bei längeren Übungen darauf, dass die Darsteller ausreichend mit Essen und Trinken versorgt sind.
Das Übungsende muss der Übungsleiter ausrufen. Daraufhin müssen Teilnehmer kontaktiert und ihre Anwesenheit an einem vereinbarten Schlusspunkt überprüft werden. Dann gibt es eine Abschlussbesprechung.
Jedes Bundesland beziehungsweise jede (Feuerwehr-)Unfallkasse hat ihre eigenen Vorschriften für Übungen. Diese sollten jeweils beachtet werden, damit Ihr währenddessen versichert seid. Das gilt insbesondere für Jugendfeuerwehren, die nicht in jedem Bundesland realistische Übungen durchführen dürfen.
Mehr zur Realistischen Notfalldarstellung erfahrt Ihr im Feuerwehr-Magazin 4/2019!
Dort verraten wir Euch, wie Verletzungen geschminkt werden können, wie teuer die Realistische Notfalldarstellung ist und wo sie überall eingesetzt werden kann.