Plettenberg (NW) – Die meisten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Plettenberg-Holthausen (Märkischer Kreis) wollen am Freitagabend geschlossen aus ihrer Löschgruppe austreten. Grund sei ein Streit mit dem Wehrleiter und dem Bürgermeister. Dabei gehe es auch um Wertschätzung, wie der “Westdeutsche Rundfunk” berichtet.
Laut “Meinerzhagener Zeitung” gebe es schon länger Zwist zwischen der Löschgruppe Holthausen und dem Leiter der Plettenberger Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Markus Bauckhage. So blieben aufgrund von fehlenden Ressourcen der hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache “oftmals maßgebliche organisatorische und konzeptionelle Arbeiten an den Führungskräften der Löschgruppe hängen”. Zudem käme es trotz hohen Engagements in der Bevölkerung immer wieder zu Spott und Missgunst seitens der Führung, wie es in einer Stellungnahme gegenüber der “Meinerzhagener Zeitung” heißt.
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Feuerwehr Plettenberg
Die Feuerwehr Plettenberg setzt sich zusammen aus der hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache mit insgesamt 36 Beamten und neun Rettungsdienstangestellten sowie 7 Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr (FF). In den Löschgruppen Stadtmitte, Landemert, Holthausen, Oestertal, Eiringhausen, Ohle und Seelscheid sind rund 200 Kräfte aktiv.
Die Löschgruppe Holthausen allein verfügt laut eigenen Angaben über rund 35 Aktive mit vier Fahrzeugen (TLF 3000, LF 20, ELW 1 sowie einen Gerätewagen für einen Massenanfall von Verletzten). Löschgruppenführer ist Brandinspektor Heinz-Wilhelm Klaucke, seine beiden Stellvertreter sind Oberbrandmeister Andreas Gritschke und Brandinspektor Thomas Gritschke.
Daher habe die Löschgruppe bei einem Gespräch mit dem Bürgermeister unter anderem ein Dokument vorgelegt, das die Fehler des Wehrleiters aufzählen sollte. Zugleich setzte die Löschgruppenführung den Bürgermeister mit einer Frist von 2 Wochen unter Druck, nach der die Mitglieder austreten würden, wenn Leiter Bauckhage nicht abgesetzt werde.
Nach klärendem Gespräch: Vereinbarung gebrochen
Dem Zeitungsbericht nach, konnte der Bürgermeister jedoch ein Gespräch mit allen Beteiligten erwirken, in dem die Probleme angesprochen wurden. Dabei sei es auch zu einer Einigung gekommen: Beide Seiten hätten sich eine Frist von einem Jahr zur “Annäherung und Verbesserung der Situation” gegeben.
Doch wie die Holthausener in einer Stellungnahme gegenüber der “Meinerzhagener Zeitung” verlauten ließen, habe Plettenbergs Stadtbrandinspektor Bauckhage die Vereinbarung gebrochen. Dieser habe sich zunächst mit allen anderen Löschgruppen beraten und mit ihnen zusammen anschließend die Löschgruppenführer Holthausens in einer Art Tribunal zur Rede gestellt.
Daraufhin kündigte die Führung der Löschgruppe an, dass ein Großteil der Mitglieder ihren Dienst quittieren würde, weil “keine Basis mehr für eine Zusammenarbeit mit der aktuellen Wehrführung” bestehe.
Übrigens, in der Mai-Ausgabe des Feuerwehr-Magazins werden wir uns mit der Frage beschäftigen: Wie funktioniert der Wechsel zu einer anderen Feuerwehr in einem anderen Bundesland?