Wörth (BY) – Die Adresse Boschstraße / Ecke Siemensstraße in Wörth an der Isar kennen die Feuerwehrleute nur zu gut: Seit Jahren brennt es in dem Recyclingbetrieb immer wieder. Auch am Montagabend gegen 20 Uhr brach in einem Haufen aus Schrott ein Feuer aus. Über 300 Feuerwehrleute aus 14 Wehren waren im Einsatz. Landrat Peter Dreier bestätigte am Dienstag auf einer Pressekonferenz, dass er den Betrieb bis auf weiteres stillgelegt habe. “Das wirtschaftliche Interesse der Firma muss hinten angestellt werden”, schreibt die Gemeinde dazu.
“Niemand wisse, was die Firma auf ihrem Gelände gelagert habe”, so der Landrat des Landkreises Landshut, “und warum es seit Februar bereits dreimal dort gebrannt habe.” Erst wenn beides geklärt sei, komme eine Wiedereröffnung in Frage. „Die Sicherheit der Bevölkerung hat für uns oberste Priorität. Deshalb können wir es nicht zulassen, dass bei dieser enormen Gefahrenquelle bei der Recyclingfirma der Betrieb unbehelligt weiterläuft, obwohl es jederzeit zur Katastrophe kommen könnte”, sagte Landrat Dreier. In der Bevölkerung wurde diese Entscheidung ausdrücklich begrüßt, wie Reaktionen in den Sozialen Netzwerken belegen. Am Mittwoch um 18 Uhr will die Gemeinde Wörth in der Isarhalle eine Bürgerinformation zu dem Großbrand veranstalten.
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Einsatz der Feuerwehr dauert über 10 Stunden
Bereits auf der Anfahrt war eine dunkle Rauchwolke über Industriegebiet an der Siemensstraße zu sehen. Sofort alarmieren die anrückenden Kräfte weitere Wehren nach. Letztlich rückten über 30 Feuerwehren an, darunter auch die Werkfeuerwehren von BMW und dem Kernkraftwerk Isar sowie die Berufsfeuerwehr München. Zusammen bekämpfen die Kräfte den Brand eines Schrotthaufens mit einer Größe von 30 auf 100 Meter und einer Höhe von rund 10 Metern.
Die Gefahr an dem Brand: Giftige Rauchgase, die sich je nach wechselnder Windrichtung unter anderem in bewohnte Bereiche von Wörth an der Isar verbreitet hatten. Einsatzkräfte warnten die Bevölkerung frühzeitig über Rundfunk- und Lautsprecherdurchsagen. Zusätzlich lösten sie die App “KatWarn” aus.
Nach 6 Stunden schlugen immer noch Flammen aus dem Schrotthaufen, in dem sich nicht nur Elektronik befand, sondern auch ausgemusterte Fahrzeuge und Gasflaschen. Aufgrund der beiden Letzteren kam es immer wieder zu Explosionen. Erst mit einem massiven Schaummitteleinsatz über mehrere Stunden ließ sich das Feuer eindämmen. Gegen 4 Uhr war es dann endlich soweit und die ersten Kräfte konnten die Einsatzstelle verlassen. Um 6.35 Uhr meldete die Feuerwehr schließlich: “Feuer aus”. Die Einsatzkräfte haben an unterschiedlichen Stellen in der Gemeinde Wisch-, Bewuchs- und Luftproben genommen, die nun das Bayerische Landesamt für Umwelt untersucht.