Offenbach (BY) – Am Pfingstmontag ging es in weiten Teilen Deutschlands mit sintflutartigem Starkregen, golfballgroßen Hagelkörnern und Orkanböen heftig zur Sache.
Im Allgäu, nahe Kempten, türmten sich am Montag gegen 15.30 Uhr hochreichende Cumulonimbus (Gewitter)-Wolken am Himmel auf. Es blitzte, donnerte und schüttete wie aus Kübeln. Die Messstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Kaufbeuren meldete 24 Liter pro Quadratmeter und in Utting am Ammersee 27 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde.
Anzeige
Am frühen Abend traf diese Superzelle (eine langlebige, große Gewitterzelle mit rotierendem Aufwind) mit voller Wucht München, wo Hagelkörner von 4 bis 5 Zentimeter Größe vom Himmel fielen, und Pkw sowie Häuserfassaden demolierten. Doch auch Starkregen (10 Liter pro Quadratmeter in nur 9 Minuten) sorgte für überflutete Straßen. Am Münchener Flughafen werden Orkanböen bis 120 km/h gemessen.
Doch das sollte es noch nicht gewesen sein: In den Abendstunden entwickelten sich über Oberfranken, Ostthüringen und dem Westerzgebirge neue kräftige Gewitterzellen, die sich im weiteren Verlauf vereinigten und über Teile Ostdeutschlands nordwärts zogen. Besonders im Erzgebirge regnete es dabei sintflutartig. Innerhalb einer Stunde fielen zum Beispiel in Carlsfeld 31 , in Zinnwald-Georgenfeld 36, in Neuhausen 40 und in Marienberg sogar 42 Liter pro Quadratmeter. In Dresden wurden 33 Liter pro Quadratmeter gemessen. Auch dort sorgten große Hagelkörner für enorme Schäden.
In den restlichen Landesteilen konnten die Gewitter meist mit “markant” statt mit “Unwetter” von den Meteorologen des DWD abgewarnt werden, mit einer Ausnahme: Im Nordwesten Deutschlands entwickelte sich eine Gewitterzelle, die dort für einige Zeit verharrte. So fielen 50 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 30 Minuten in Hude bei Oldenburg (NI). Der Stundenwert lag dann bei 63 Liter pro Quadratmeter – so viel wie sonst etwa im gesamten Mai dort fällt.