Großeinsatz mit 21 Verletzten

Photovoltaik-Anlage verursacht Brand in Pflege- und Seniorenheim

Bremen – Ein technischer Defekt an einer Photovoltaik-Anlage soll einen Großbrand in einem Pflege- und Seniorenheim im Bremer Stadtteil Huchting ausgelöst haben. Das berichtet das Regionalmagazin “buten und binnen”. Vorsätzliche Brandstiftung schließe die Polizei aus. Bei dem Ereignis waren am Dienstag 17 Senioren sowie zwei Polizei- und zwei Feuerwehrbeamte leicht verletzt worden.

In Bremen brennt ein Pflegeheim. Über eine Drehleiter gehen Feuerwehrleute gegen den Dachstuhlbrand vor. Foto: NonstopNews

Über eine Brandmeldeanlage wurde die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle verständigt. Der automatische Meldungseingang nahm das vorweg, was wenige Augenblicke später zahlreiche Anrufer den Leitstellendisponenten mitteilten: Feuer in einer Pflegeeinrichtung im Bremer Stadtteil Huchting. Alarmiert wurden die Feuerwachen 1 und 4 sowie der Einsatzleitdienst. Allerdings veranlasste die Rauchwolke den zuständigen Zugführer auf der Anfahrt, umfangreich Kräfte nachzufordern – darunter auch mehrere Freiwillige Feuerwehren. Bereits wenige Minuten nach der Ankunft kam es dann zu einer Durchzündung und der Dachstuhl brannte in voller Ausdehnung.

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Evakuierung von 96 Bewohnern

Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich 96 Bewohner im Haus. Sofort begannen die Einsatzkräfte mit der Menschenrettung. In Zusammenarbeit mit der Polizei begann die Evakuierung der 96 Bewohner. Eine große Herausforderung, da die Mehrzahl der pflegebedürftigen Menschen das Haus nicht ohne Hilfsmittel wie Rollstühle oder Rollatoren verlassen konnte.

Zur Brandbekämpfung setzten die Feuerwehrleute unterdessen 4 Drehleitern mit Wenderohren ein. Zudem waren 4 C-Rohre im Einsatz. Für Nachlöscharbeiten mussten immer wieder Atemschutzgeräteträger ins Gebäude. Insgesamt wurden 50 Atemschutzgeräte genutzt. 4 Stunden nach der Alarmierung war das Feuer aus.

Auch Feuerwehrleute kommen ins Krankenhaus

In einer nahegelegenen Sporthalle wurden die Betroffenen versorgt und betreut. 21 Personen, die zumeist Brandrauch eingeatmet hatten, kamen zur Behandlung in Kliniken. Unter ihnen waren auch zwei Feuerwehrleute und zwei Polizeibeamte. Die Einsatzkräfte konnten die Krankenhäuser jedoch schnell wieder verlassen und ihren Dienst fortsetzen. Derweil wurden die Bewohner in anderen Pflegeeinrichtungen und Hotels untergebracht. Den Transport übernahmen Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst.

Insgesamt waren 140 Feuerwehrleute, 40 Rettungsdienst-Mitarbeiter sowie diverse Kräfte aus den Schnelleinsatzgruppen der Hilfsorganisationen mit zirka 50 Fahrzeugen beteiligt. Zudem waren 70 Polizeibeamte vor Ort. Laut Schätzungen der Feuerwehr liegt die Schadenshöhe im zweistelligen Millionenbereich.

Text: Sebastian Runnebaum

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