Das European Support Team verhilft afrikanischen Feuerwehren mit intensiver Ausbildung und Equipment-Spenden zu mehr Schlagkraft. Wir haben nachgefragt, wie dessen Arbeit aussieht und wie die Feuerwehren in Tansania und Kenia aufgebaut sind.
Das European Support Team (EST) ist sowohl in Kenia als auch im südlich angrenzenden Tansania aktiv. Beide Länder liegen in Äquatornähe an der afrikanischen Ostküste. Doch die Unterschiede sind zum Teil auffällig, etwa bei der Verständigung. “In Kenia funktioniert alles auf Englisch”, berichtet EST-Pressesprecher Oliver Elsner, “und in Tansania wird hauptsächlich Suaheli gesprochen.” Die Sprachbarriere überwindet das Team, indem es sich kenianische Feuerwehrleute zur Unterstützung holt, die beide Sprachen sprechen.
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“Was aber zumindest die Feuerwehrleute in beiden Ländern gemeinsam haben: Sie sind durchweg hoch motiviert”, weiß Elsner, Berufsfeuerwehrmann bei der BF Düsseldorf und als Freiwilliger zusätzlich bei der FF Pulheim aktiv. Zudem wüssten die Bewohner sehr viel mehr sich selbst zu helfen als etwa in Deutschland.
Bist Du an einem Einsatz in Afrika interessiert?
Mindestqualifikationen für den Einsatz in Afrika:
Mindestalter 25 Jahre,
Truppführerausbildung,
einschlägige Ausbildererfahrung (etwa durch Übungsdienste, Unterrichte am Standort),
Kommunikations- und Teamfähigkeit,
solide Englischkenntnisse,
Offenheit gegenüber anderen Kulturen.
Keine Bedingung, aber gern gesehen: Zusatzausbildungen, zum Beispiel als Atemschutzgerätewart, Höhenretter, in der Wasserrettung oder dem Rettungsdienst beziehungsweise der Notfallmedizin.
Derzeit zählt das EST 28 Mitglieder, wachse jedoch stetig. Elsner: „Aktuell suchen wir Ausbilder mit zusätzlichen Kenntnissen in Wasserrettung und insbesondere der Rettung aus Höhen und Tiefen. Denn in Kenia ereignen sich aufgrund des immensen Städtewachstums in letzter Zeit vermehrt Bauunfälle.“ Der Anspruch an das Team sei, auf Augenhöhe mit den Kräften vor Ort zu arbeiten und deren Grundwissen zu erweitern.
In 2-Wochen-Blöcken fliegen die Ausbilder vom EST nach Kenia oder Tansania und führen dort Trainings basierend auf deutscher Feuerwehrausbildung durch. Den Flug zahlen sie aus eigener Tasche und die Aktivitäten erfolgen ehrenamtlich.
Benötigtes Löschfahrzeug für die Feuerwehr Karagwe
Das European Support Team sucht für die Feuerwehr in Karagwe (Tansania) ein Löschfahrzeug mit Wassertank, entsprechend der Fahrzeugtypen TLF 24/50, TLF 16/25, LF 16/12 oder LF 8/6. “Alternativ ginge auch noch ein LF 16-TS”, sagt EST-Pressesprecher Elsner.
“Ideal wäre die Fahrzeuggeneration aus Mitte der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre, mit robuster und einfacher Technik. Im besten Fall bekommen wir eine Gruppenkabine, Beleuchtung, Schnellangriff und – wenn möglich – Allradantrieb.”
“Vor Ort schließen wir mit den Lokalregierungen Verträge über unsere Projekte”, erklärt Elsner. “Diese sind in der Regel für 5 Jahre angelegt und beinhalten unter anderem, dass wir nicht für Verpflegung und Aufenthalt aufkommen müssen.” Der ideelle Lohn für die Arbeit sei unbezahlbar.
Dies ist ein kleiner Ausschnitt aus dem Artikel “Afrika: Löschen mit Hindernissen” aus dem Feuerwehr-Magazin 9/2019.
Mit welchen Schwierigkeiten das EST kämpft, wie die Feuerwehren in Tansania und Kenia aufgebaut sind und welche Einsätze sie bewältigen müssen, könnt Ihr im Heft nachlesen.