Kloster Lehnin (BB) – Weil ein 46 Jahre altes Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Göhlsdorf (Gemeinde Kloster Lehnin, Kreis Potsdam-Mittelmark) keinen neuen TÜV bekommen hat, standen die Kräfte der Wehr plötzlich ohne Einsatzfahrzeug da. Auf einer Gemeinderatssitzung kam es daraufhin zu einem Eklat.
Wie die Märkische Allgemeine Zeitung berichtet (Artikel hinter Bezahlschranke) sei dem zweiten stellvertretenden Gemeindewehrführer, als das Thema während einer Gemeinderatssitzung zur Sprache kam, der Kragen geplatzt. Der Mann wies auf die Eigenleistung hin, mit der die Göhlsdorfer Kameraden in der Vergangenheit bei der Sanierung des Feuerwehrhauses geholfen hätten. Sie verdienten einfach eine gewisse Achtung und Würde. Und diese würden die Einsatzkräfte derzeit nicht spüren. Denn wenn es nun in Göhlsdorf brenne, kämen die Aktiven der Ortswehr mangels Fahrzeug erst dazu, wenn das Feuer durch andere Wehren bereits gelöscht worden sei.
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Dabei kam die Stilllegung des LF keinesfalls überraschend. Bereits bei der vorletzten Hauptuntersuchung hatten Mitarbeiter des TÜV zu verstehen gegeben, dass das Fahrzeug einer Überprüfung wohl kein weiteres Mal standhalten werde. Seitdem sei in der Gemeinde nichts oder zumindest zu wenig passiert. Zwar hatte die Verwaltung einen Versuch unternommen, ein zum Verkauf stehendes Fahrzeug zu erwerben. Eine andere Kommune sei jedoch schneller gewesen.
Letztlich stimmte der Gemeinderat der Ausschreibung eines neuen oder jungen Löschfahrzeugs zu. Die Dringlichkeit war allen Ratsmitgliedern klar. Allerdings kann es bis zu ein Jahr dauern, ehe die Beschaffung abgeschlossen ist. Immerhin gibt es Hilfe aus der Nachbarschaft: Die BF Brandenburg an der Havel hilft mit einem Einsatzfahrzeug aus. Dieses können die Göhlsdorfer voraussichtlich ab der kommenden Woche nutzen.