Wenden (NW) – Mehr als 600 Einsatzkräfte haben in der Nacht zu Dienstag einen großen Waldbrand im Wendener Ortsteil Rothemühle (Kreis Olpe) gelöscht. Bemerkt worden war das Feuer von einem Landwirt gegen 22 Uhr. Gegen 2 Uhr in der Nacht kam dann die Meldung, dass das Feuer unter Kontrolle sei. Einheiten aus dem gesamten Kreis Olpe, dem Siegerland sowie dem Oberbergischen Kreis waren zu dem Waldbrand am Ortsausgang in Richtung Brün gerufen worden.
Mit mehreren Löschfahrzeugen musste das Löschwasser im Pendelverkehr an die mehrere Kilometer entfernte Einsatzstelle gebracht werden. Speziell dafür wurden zwei Flughafenlöschfahrzeuge der Bundeswehr-Feuerwehr der Feuerwache Köln sowie Wasserwerfer der Polizei in den Wendener Ortsteil gerufen. Diese waren einige Stunden zuvor bereits bei einem großen Waldbrand bei Gummersbach als Unterstützung eingesetzt gewesen. Unterstützung bekam die Feuerwehr auch durch heimische Landwirte, die ihre Güllefässer mit Wasser füllten und damit an den Einsatzort fuhren. Die Feuerwehr war mit umfangreichen Nachlöscharbeiten beschäftigt. Immer wieder flammten Glutnester auf der über 30.000 Quadratmeter großen Waldfläche auf.
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Bereits gestern hatte die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) vor der extremen Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden gewarnt. „Der Großbrand in Gummersbach und der Moorbrand im Emsland zeigen, wie schnell sich auch jetzt im Frühjahr schon aus kleinsten Anfängen innerhalb kurzer Zeit eine höchst prekäre Situation ergeben kann“, sagt vfdb-Präsident Dirk Aschenbrenner. „Wir erinnern uns noch mit Schrecken an die verheerenden Brände im vergangenen Jahr. Deshalb müssen uns die ersten Großfeuer in diesem Jahr eine deutliche Warnung sein.“
„Ein winziger Funkenflug reicht, um weite Flächen in Brand zu setzen“, so Aschenbrenner. Zugleich weist er darauf hin, dass sich die Gefahr angesichts der Wetterprognosen in den kommenden Tagen nicht verringern werde. „Die jetzt entstandenen Brände lassen für den kommenden Sommer nichts Gutes erahnen“, befürchtet der vfdb-Präsident. Er bekräftigt seinen Appell an die zuständigen Behörden, bei der Ausstattung der Feuerwehren die vorhandenen Konzepte neuen Technologien für die Bekämpfung von Vegetationsbränden auch zu nutzen.
Laut Statistik brennen in Deutschland pro Jahr rund 1.000-mal Waldflächen. Schuld – so Aschenbrenner – sei in den meisten Fällen menschlicher Leichtsinn. Das Thema zeige auch den hohen Bedarf an Forschung auf diesem Gebiet. „Ebenso wie das Global Fire Monitoring Center in Freiburg im Breisgau als einzige europäische Forschungsstelle und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sind wir mit dem Problem befasst“, so der Präsident des Expertennetzwerks für Schutz, Rettung und Sicherheit. Ausdrücklich dankte er den Einsatzkräften, die unermüdlich dabei seien, um die Brände zu löschen und Schlimmeres zu verhüten.