17-jährige Bewohnerin in Untersuchungshaft

Verdächtige nach Gasexplosion in Haft

Münster/Lienen (NW) – Am 8. Februar 2020 starb in Lienen (Kreis Steinfurt) ein 19-jähriger Feuerwehrmann bei einer Gasexplosion. Wie sich später herausstellte, war die Explosion mit Hilfe einer Gasflasche offenbar vorsätzlich verursacht worden. Am Dienstag nahmen Ermittler eine 17-jährige Bewohnerin des Hauses vorläufig fest. Ein Richter folgte Mittwoch dem Antrag der Staatsanwaltschaft und erließ einen Haftbefehl wegen des Verdachts des Mordes, dem Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion mit Todesfolge und Sachbeschädigung.

Symbolfoto: Sven Buchenau

Neben dem Todesopfer waren vier weitere, teilweise schwer verletzte Verletzte zu beklagen. Der 19-jährgige Feuerwehrmann wurde bei der Suche nach Personen im Haus von herabstürzenden Trümmerteilen erschlagen worden. Eine sichergestellte Kerze, die die Ermittler im Keller des Hauses gefunden haben, soll als Auslöser für die Explosion der geöffneten Gasflasche gedient haben.

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Während der monatelangen Ermittlungsarbeit der Beamten der Mordkommission fanden Experten des Landeskriminalamtes (LKA) eine weibliche DNA-Spur an dem Ventil der Gasflasche. Ein Vergleich ergab, dass alle Teile dieser Spur zu der DNA der Beschuldigten passen. Zudem brachte die intensive Auswertung von Handydaten die Ermittler auf die Spur der Jugendlichen.

“Das Motiv für die vorgeworfene Tat ist noch unklar”, erläutert Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt gemäß einer Medienaussendung. “Die Hintergründe könnten in einer möglichen psychischen Labilität der Jugendlichen zu finden sein. Es besteht derzeit der dringende Verdacht, dass die Beschuldigte in einem Zustand psychischer Instabilität die Gasflasche geöffnet und eine Kerze angezündet hat.”

Sowohl sie, als auch ihre Familie waren zum Zeitpunkt der Explosion nicht zu Hause. “Die 17-Jährige bestreitet die Tatvorwürfe”, erklärt der Leiter der Mordkommission Kriminalhauptkommissar Thomas Götze in einer Pressemitteilung. “Sie habe die Gasflasche noch nie gesehen und habe keine Erklärung dafür, wie ihre DNA an das Flaschenventil gekommen sei.” Im Rahmen der Anhörung beim Haftrichter äußerte sich die Beschuldigte nicht zu den Vorwürfen. Die Ermittlungen dauern an.

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