Plüschiges Interschutz-Maskottchen

Rettungshund Timmy als Stofftier

Hannover (NI) – Seit 2015 ist der Border Collie Timmy das Maskottchen der Feuerwehr-Leitmesse Interschutz und bekannt wie ein bunter Hund. Im Vorfeld der Messe, die 2020 stattfinden sollte, hat ein Unternehmen aus Hannover einen Stofftier-Timmy entwickelt. Der war zunächst alles, nur nicht niedlich.

Timmy gibt es jetzt als kuscheliges Plüschtier zum Beispiel als Tröste-Hunde für Feuerwehr und Rettungsdienst oder ganz einfach für zuhause. Foto: Feuerwehr-Magazin

“Beim Spazierengehen kam mir die Idee”, erinnert sich Christian Lang daran, wie es dazu kam, dass sein Hund Timmy im Vorfeld der Messe 2015 zum Interschutz-Maskottchen wurde. Lang, Feuerwehrmann der BF Hannover, leitete damals die Interschutz-Geschäftsstelle der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb). Timmy war sein ständiger Begleiter.

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Als Lang seinen Vorschlag machte, war die Reaktion von Vertretern der Messe, der vfdb und der Presse eindeutig: “Die waren alle sofort begeistert”, erzählt er. “Allerdings”, fügt Lang schmunzelnd an, “hätte ich eine Bulldogge gehabt, gäbe es womöglich kein Maskottchen.” Denn der damals dreijährige Border Collie ist mit seiner aufgeschlossenen Art und seinem freundlichen Erscheinungsbild ein echter Sympathieträger.

“Mit dem Interschutz-Maskottchen wollten wir Messe-Fans ermöglichen, die Vorbereitungszeit und auch die Messe selbst durch die Augen eines Hundes zu erleben”, erklärt der Feuerwehrmann. Timmy, dessen Merkmale ein Knickohr und ein markanter Punkt auf der Stirn sind, lief auf dem Messegelände oftmals ganz allein herum und umkurvte die Besucher. Ein leichtes für den Vierbeiner. Denn zusammen mit Lang betreibt er mit Vorliebe den Hundesport Agility (deutsch: Gewandtheit und Behändigkeit). Dabei handelt es sich um einen Parkourlauf für Vierbeiner.

Offen für neue Kontakte: Timmy steht bei vielen Besuchern sofort im Mittelpunkt. Und er lässt sich auch wirklich gerne streicheln. Foto: Hegemann

Doch nicht nur auf der Interschutz ist Timmy unterwegs. “Einmal im Jahr geht es zur italienischen Brandschutzmesse REAS”, sagt Lang. “Dort ist er immer sehr aufgeregt und selbst überrascht, dass ihn viele Besucher wiedererkennen.” Doch auch Timmy verfügt über ein gutes Gedächtnis. “Immer wenn er auf der REAS die Ehefrau des Italienchefs der Deutschen Messe AG sieht, rennt er auf sie zu und staubt Leckerlis ab”, berichtet Lang von seinem Vierbeiner.

Timmy als Plüschtier

“Bereits 2015 gab es die Idee, Timmy als Plüschtier zu produzieren”, erzählt Sonja Hunsicker, Geschäftsführerin der AMVS Marketing GmbH. “Doch der Versuch ist kläglich gescheitert. Das war alles, nur kein Hund.” 4 Jahre später, im Sommer 2019, kam die Idee dann erneut auf. “Wir haben uns überlegt, wie wir das Projekt umsetzen können und uns dann an die Arbeit gemacht”, sagt Hunsicker. Dabei mussten die Hannoveraner einige Schwierigkeiten meistern. “Es gab insgesamt acht Prototypen. Mal war das Fell nicht lang genug, mal die Ohren zu kurz oder die Fellfarbe zu dunkel. Oder das Stofftier hatte einen schrägen Blick und sah wirklich gruselig und überhaupt nicht niedlich aus”, blickt Hunsicker zurück. “Letztlich haben wir beispielsweise extra Stoffe einfärben lassen, um dem Original-Timmy möglichst ähnlich zu sein.”

Außerdem ging es darum, für das Plüschtier eine Zulassung als Kinderspielzeug zu bekommen. “Das war echt eine große Herausforderung. Wir mussten uns natürlich an der Spielzeugverordnung orientieren und deren Anforderungen erfüllen, um letztlich das TÜV-Gutachten zu erhalten. Die Ohren mussten so befestigt werden, dass Kinder sie nicht herausreißen können. Das galt auch für die Augen, um nur zwei Beispiele zu nennen”, sagt Hunsicker und ergänzt: “Zeitweise haben wir uns gefragt, ob wir eigentlich bescheuert gewesen sind, uns auf dieses Projekt einzulassen.”

Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Schließlich erhält die gemeinnützige Unternehmergesellschaft (gUG) Feuerkrebs einen Anteil von jedem verkauften Plüsch-Timmy. Und die Rückmeldungen, die Hunsicker und ihr Team erhalten, sind ausschließlich positiv.

Einen großen Dank richtet Hunsicker an die Messe AG, die vfdb und natürlich an Christian Lang. Alle hätten das Vorhaben zu jeder Zeit unterstützt. “Auch wenn es mit viel Arbeit verbunden war: Ich würde so ein Projekt immer wieder machen”, sagt Hunsicker und erzählt, dass ein Krankenbeförderungsunternehmen aus Hannover einen großen Schwung Timmys für ihre Krankentransportwagen (KTW) geordert hat.

Text: Sebastian Runnebaum

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