Solingen (NW) – Kräder erfreuen sich bei Feuerwehren mit anspruchsvoller Topografie und Gefährdung durch Waldbrände in ihrem Einsatzgebiet hoher Beliebtheit. Die Freiwillige Feuerwehr Solingen betreibt bereits seit 1980 eine Kradstaffel, die nun modernen Zuwachs mit einigen technischen Besonderheiten bekommen hat.
Bei der Löschgruppe 5 ist die neunköpfige Kradstaffel der FF Solingen (NW) stationiert. Diese konnte ihre seit 22 Jahren in Dienst stehenden zwei KTM LC 4 640-Maschinen mit geländegängigen BMW F 850 GS ablösen. Damit ist die Staffel wieder auf dem aktuellen Stand der Technik, um ihre Hauptaufgaben Menschenrettung in unwegsamem Gelände, Unterstützung bei Waldbränden, Kommunikation bei großen Einsatzstellen sowie als Begleitung bei Einsätzen der Bereitschaft zu leisten.
Anzeige
Und das sei auch nötig: “Es gab in den vergangenen Jahren eine Zunahme bei der Personensuche. Das liegt einfach daran, dass mehr Leute im Wald unterwegs sind”, sagt Gottfried Kreuzberg, Abteilungsleiter Technik der Solinger Feuerwehr gegenüber dem Solinger Tageblatt. Etwa 50 bis 70 Einsätze soll die Staffel pro Jahr fahren.
Die neuen 95 PS starken Enduro-Kräder sind jeweils mit einem 2-Zylinder-Viertaktmotor und einem klauengeschalteten Sechsgang-Getriebe mit Schaltassistent ausgestattet. Während die Maschinen ab Werk über 200 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen können, sind für den Feuerwehreinsatz maximal 160 km/h zulässig.
Durch den Ausbau von BMW und Speedsignal verfügt jedes Krad über eine Funk- und eine Sondersignalanlage, die jeweils über den Lenker bedient werden können. Das mitgeführte Handfunkgerät ist via Bluetooth mit einem Headset im Helm verbunden. Neben neuen Helmen erhielt die Kradstaffel auch eine neue Motorrad-Einsatzkleidung. Weitere Besonderheiten sind ein Einsatzrouting über Mobiltelefone sowie Lautsprecher für Durchsagen an die Bevölkerung.
Zur Beladung zählen jeweils eine Notfalltasche, ein Feuerlöscher und Kleinwerkzeug. Inklusive dieser beliefen sich die Kosten der Fahrzeuge auf je etwa 26.000 Euro.