Wuppertal (NW) – Das erste Ölspur-Wasch-Saug-Fahrzeug (ÖWSF) stellte die Feuerwehr Wuppertal im Sommer 1989 in Dienst. Bis dahin wurden kleinere Ölverschmutzungen mit Bindemitteln behoben, während größere Ölspuren mit einem Sand-Sägemehl-Gemisch gebunden und mithilfe einer Straßenkehrmaschine aufgenommen wurden. Ende der 1980er Jahre geriet allerdings die Ölspurbeseitigung mittels Sand-Sägemehl-Gemisch in die Kritik. Nach Auffassung der damaligen Bundesstraßenbehörde stellte das Bindemittel eine Rutschgefahr dar und trotz Abstreuen seien Umweltschäden nicht auszuschließen. Die Verwendung von umweltgerechten Verfahren zur Beseitigung von ölhaltigen Verschmutzungen wurde angemahnt.
Daraufhin entwickelte die Feuerwehr Wuppertal in Zusammenarbeit mit dem städtischen Fuhrpark und einem ortsansässigen Industrieunternehmen in 1,5 Jahren ein Spezialfahrzeug auf Basis einer Kompakt-Kehrmaschine, das von der Firma Schörling Waggonbau in Hannover gebaut wurde. Es war in der Lage, Ölspuren von bis zu 600 Meter Länge zu entfernen. Hierfür kam ein flüssiger Emulgator zum Einsatz, der im ersten Arbeitsgang auf die Verschmutzung aufgetragen und in einem zweiten Arbeitsgang wieder aufgenommen wurde. Das erste ÖWSF war mit einem 700-Liter-Frischwassertank und einem zwei Kubikmeter fassenden Schmutztank ausgestattet. Die Arbeitsbreite betrug 1,65 Meter.
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1997 löste das bis heute noch in Dienst befindliche ÖWSF der zweiten Generation das Kompakt-ÖWSF der ersten Generation ab. Bei diesem von der Firma Schrader in Beckum-Vellern aufgebauten Sonderfahrzeug wird zuerst ein Ölbindemittel mit Wasser gemischt und auf die verschmutzte Fahrbahn gesprüht. Danach erfolgt zwischen der Vorderachse und den beiden Hinterachsen eine Hochdruckreinigung der Oberfläche. In einem sogenannten Waschteller wird Frischwasser, das bei Bedarf auch erwärmt werden kann, mit einem Druck bis zu 300 bar auf die Fahrbahn gespritzt. Das Ölbindemittel wirkt als Emulgator und sorgt dafür, dass sich das Öl mit dem Wasser verbindet. Die dabei entstehende Öl-Wasser-Emulsion wird anschließend sofort abgesaugt.
Nach 20 Jahren im Feuerwehreinsatz ist dieses ÖWSF jedoch technisch am Ende. „Es fährt noch und wird mit viel Mühe am Leben erhalten, aber die Standzeiten werden immer länger“ so Fey. „Wir werden es außer Dienst stellen, sobald genügend Kollegen ihre Einweisung für das neue ÖSF bekommen haben.“