Bremen – Wir sind immer auf der Suche nach originellen und außergewöhnlichen Einsatzfahrzeugen. Das haben wir mit den Herstellern von Modellautos gemeinsam. Schon in der letzten Woche haben wir Euch den VRW der FF Baiersdorf vorgestellt. Das Vorbild zu diesem Modell aus dem Hause Busch hatten wir in Heft 1/2019 gezeigt. Im Zuge der Recherchen hat unser Redakteur und Modellbauer Olaf Preuschoff jetzt noch weitere neue Modelle gefunden, deren Originale schon im Feuerwehr-Magazin zu sehen gewesen sind.
Als Poster in der Ausgabe 7/2020 gab es den KdoW der FF Cadolzburg (BY, Kreis Fürth) – ein wirklicher Blickfang. „Wir hatten uns auf die Suche nach einem Ersatz für unseren 21 Jahre alten KdoW Typ Opel Omega gemacht“, erklärt Kommandant Stefan Höpner. Die Entscheidung fiel dann auf einen Audi A4 Avant in S-Line-Ausführung. Der 2015 gebaute Pkw besitzt einen 190 PS starken 2-Liter-Dieselmotor, der die Abgasnorm Euro 6 erfüllt, und ein Automatikgetriebe.
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Schon durch die S-Line-Ausführung bietet der Audi ein sehr sportliches Aussehen. In Kombination mit der in Cadolzburg üblichen Beklebung mit leuchtroter Folie und den zwischen den leuchtenden Elementen immer wieder sichtbaren weißen Flächen wird dieser Eindruck noch verstärkt. Die Funktechnik konnte vom Vorgänger übernommen werden. Deren Bedienung erfolgt jetzt über ein Navigationsgerät mit integrierter Funkbedienung Lardis-One. „Zusammen mit der Sondersignalanlage haben wir den Funk selbst eingebaut“, erklärt Höpner.
Zur Ausrüstung des KdoW gehören Notfallrucksack, Fotoapparat, Funktionswesten und Feuerwehrpläne. Im Jahr 2020 soll auch noch ein neuer ELW 1 für die Feuerwehr Cadolzburg in Dienst gestellt werden. Finanziert hat den Kommandowagen übrigens komplett der Feuerwehrverein. Das Modell für den KdoW liefert Herpa. Dabei ist es den Modellbauern sehr gut gelungen, die feinen weißen Linien, die dem Original den besonderen Touch geben, auch bei der 1:87-fachen Verkleinerung nachzubilden. Die Fünfstern-Felgen sind beim Vorbild allerdings silbern, beim Modell schwarz – was nach unserem Geschmack sogar noch edler wirkt.
“Elbhangflitzer” als Poster
Um am Stadtrand trotz knapper personeller Ressourcen schlagkräftig zu sein, setzt die Freiwillige Feuerwehr in Dresden-Pillnitz (SN) auf eine ungewöhnliche Fahrzeugkombination: Eine Drehleiter mit Staffelkabine, Pumpenbedienstand und 2.000-Liter-Löschwassertank (DLK 12/9 LF) in Kombination mit einem Gerätewagen Sondereinsatz (GW-SE) sichern tagsüber den Erstangriff. Die Einsatzkräfte der FF stellen damit den Brandschutz und die Menschenrettung sicher, bis die Kräfte der nächstgelegenen Wache der Berufsfeuerwehr zur Unterstützung eintreffen. „Eine Kombination, mit der wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben“, berichtet Bernd Sträche, der Wehrleiter der FF Pillnitz.
Auf Basis eines allradgetriebenen VW T6 4Motion hat die Firma Brandschutztechnik Stolpen (BTS) das Fahrzeug nach Wünschen der Feuerwehr ausgebaut. Dabei führte diese ein bewährtes Konzept fort. Denn der VW T6 ersetzte einen Mercedes Sprinter, der 1996 zunächst als Krankentransportwagen in Dienst gestellt und 2008 zum Gerätewagen umgebaut worden war.
Der VW T6 ist nun erstmals ein Neufahrzeug für diese Aufgabe in Pillnitz. Ein 204 PS starker 2-Liter-Dieselmotor mit automatisiertem 7-Gang-Schaltgetriebe (DSG) beschleunigt den 3,2 Tonnen schweren Transporter auch am Hang ausreichend schnell. Der Vorgänger hatte nur 82 PS. Die ausführliche Vorstellung findet Ihr in Heft 2/2020, das Ihr hier noch versandkostenfrei bestellen könnt. Auch hier fertigte Herpa das passende H0-Modell mit zwei nicht ganz vorbildgerechten Blaulichtern, einem Dachlüfter sowie der entsprechenden Beschriftung. Sogar die seitliche Umfeldbeleuchtung ist aufgedruckt.
MTW der Feuerwehr Nürnberg-Neunhof
In unserer Rubrik Aus den Wehren stellten wir den Mannschaftstransportwagen der FF Neunhof (BY) vor. Beim Basisfahrzeug fiel die Entscheidung – zum ersten Mal bei einer Feuerwehr der Stadt Nürnberg – auf einen VW Crafter. Dieser, in der Variante mit mittellangem Radstand und Hochdach, hat einen rund 180 PS starken 2,0-Liter-TDi-Motor, besitzt ein 6-Gang-Schaltgetriebe und Allradantrieb. Die zulässige Gesamtmasse des 6.186 mm langen MTW beträgt 3.500 Kilogramm.
Der schon eher an ein Mehrzweckfahrzeug erinnernde MTW kommt auch bei Herpa im Maßstab H0 mit zwei Blaulichtbalken und silberner Trittstufe am Heck. Sogar der Funkrufname ist weiß auf der Frontscheibe aufgedruckt. Spiegel zum Ansetzen liegen der Packung bei.
Vorgänger für den VRW: Mercedes VF 123
In den 1980er Jahren besaß die FF Baiersdorf – sozusagen als Vor-Vorgänger des heutigen VRW – zur schnellen Hilfe bei Unfällen und Fahrzeugbränden auf der A73 zudem zwei Mercedes VF 123 als Vorausgeräte- beziehungsweise Vorauslöschfahrzeug. Auch den VGW hat Busch als Modell nachgebildet und vertreibt ihn unter der Nummer 52210. Hier gelangt Ihr zum jetzigen Vorausrüstwagen.