Die Chronik der Hamburger Feuerwehrkräne

Von Kettenfahrwerk bis Allradlenkung

Hamburg – Den ersten Kranwagen der BF Hamburg fertigte 1939 die Firma Metz. Der Rüstkranwagen (RKW) 4,5 basierte auf einem Mercedes L D 3750 mit 100 PS. Bei 2,10 Meter Ausladung konnte er Lasten bis 4.500 Kilogramm heben – allerdings nur 3 Meter hoch. Mittels Lastrollen war ein Verfahren mit angehängter Last möglich. Den Strom für den Kranbetrieb lieferte ein Generator von Siemens-Schuckert mit 8 Kilowatt. Seine Spillwinde besaß eine Zugkraft von 60 Kilonewton. Bei einem Bombentreffer am 18. Juni 1944 wurde das Fahrzeug in der Wache Berliner Tor zerstört.

Das erste Kranfahrzeug der Feuerwehr Hamburg nach dem Krieg war ein Zgkw 18 mit Kranaufbau. Maximale Hublast: 6.000 kg. Abstützen unnötig. (Bild: Sammlung Hamburger Feuerwehrhistoriker)

Nachfolger wurde 1946 ein Geschützschlepper (Zgkw 18) des Heeres. Diesen Halbketten-Zugkraftwagen F 2 hatte die Fahrzeug- und Motorenbau GmbH (Famo) in Breslau 1946 gebaut. Er konnte 6.000 Kilogramm heben und 18.000 Kilogramm ziehen. Angetrieben wurde er durch einen V12-Benzinmotor mit 250 PS und einem Verbrauch von 120 Litern/100 Kilometer.

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Dieser RKW 10 von Metz auf Mercedes L 6600 war schon für Lasten bis 10 t vorgesehen. Allerdings lag die Ausladung nur bei 2,10 m. (Bild: Sammlung Hamburger Feuerwehrhistoriker)

1953 erhielt die Feuerwehr einen RKW 10 von Metz auf Mercedes L 6600. Seine maximale Traglast lag bei 10.000 Kilogramm, seine Ausladung bei 2,10 Metern. Alle Bewegungen des Krans erfolgten elektrisch, den Strom lieferte ein 25-kVA-Generator. Mit ausgefahrenen Stützrollen konnten Lasten bis 10 Tonnen verfahren werden.

Gottwald-Mobilkran AMK 45-21. Ohne das Fahr-zeug abzustützen, konnten Lasten bis 7.500 kg verfahren werden. Mit abgestütztem Kran betrug die maximal zu hebende Last 20 t. (Bild: Sammlung Hamburger Feuerwehrhistoriker)

Anfang 1971 stellte die Feuerwehr den nächsten Kran in Dienst: einen Gottwald-Mobilkran AMK 45-21. Ein Jahr zuvor hatte die BF München bereits einen solchen KW 20 erhalten. Sein zweifach teleskopierbarer Ausleger besaß eine Rollenhöhe von 20 Metern. Ohne das Fahrzeug abzustützen, konnten Lasten bis 7.500 Kilogramm verfahren werden. Als Antrieb diente ein 6-Zylinder-Dieselmotor von Mercedes mit 160 PS.

Mit einem Feuerwehrkran (FwK) 50 kam 1988 das erste Kranfahrzeug von Liebherr zur BF Hamburg. Der vierachsige LTM 1050 besaß einen dreifach teleskopierbaren Ausleger mit einer Rollenhöhe von 32 Metern. 50 Tonnen konnte er bei 3 Meter Ausladung heben. Bei 29 Meter Ausladung waren es immer noch 2.000 Kilogramm. Als Zugeinrichtung diente eine Rotzler Treibmatic 200 mit 200 Kilonewton Zugkraft. Weil das Fahrzeug wenig Stauraum bot, beschaffte die Feuerwehr zusätzlich einen Abrollbehälter Kran (AB-Kran).

2002 kam schließlich der Vorgänger des jetzigen Krans an die Elbe: ein Liebherr LTM 1060/2. (Bild: TIMO JANN)

2002 kam schließlich der Vorgänger des jetzigen Krans an die Elbe: ein Liebherr LTM 1060/2 mit einer Traglast von 15.300 Kilogramm bei 10 Meter und 5.200 Kilogramm bei 20 Meter Ausladung. Bei diesem FwK 60 betrug die Rollenhöhe 42 Meter und die Zugkraft der Rotzler Treibmatic am Heck 80 Kilonewton. An der Vorderseite der Kabine lagerte eine 30.000-Kilogramm-Lasttraverse. Am Heck war zudem ein Lkw-Abschleppgalgen verbaut.

Aktuell setzt die BF Hamburg einen Liebherr LTM 1070-4.2 F 8×4*8 ein. Der Kran wurde 2022 geliefert und nach einer Ausbildungsphase im Herbst offiziell in Dienst gestellt. Wir stellen ihn in der Ausgabe 12/2022 vor. Das Heft könnt Ihr hier versandkostenfrei bestellen.

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