Bad Goisern (Österreich) – Neues Ersteinsatzfahrzeug der FF Bad Goisern (Salzkammergut) ist ein RLF-A 2000/100 (Rüstlöschfahrzeug mit Allradantrieb) von Rosenbauer auf Mercedes Atego 1730 AF mit automatisiertem Getriebe Power Shift 3. Fast 33 Jahre lang hatte das Vorgängerfahrzeug auf einem Steyr-Fahrgestell treue Dienste geleistet, nun wurde es durch ein zeitgemäßes, sehr vielfältig nutzbares „Allroundfahrzeug“ ersetzt.
An Löschmitteln führt es 2.000 Liter Wasser, 100 Liter Schaummittel in Kanistern sowie 20 Liter Class-A-Netzmittel mit. Als Pumpe dient eine NH35 (3.000 l/min bei 10 bar und 400 l/min bei 40 bar) mit automatischer Pumpendruckregelung, abgegeben werden kann Wasser zum Beispiel über den HD-Schnellangriff in GR sowie einen weiteren HD-Schnellangriff mit Faltschläuchen über einen zusätzlichen Abgang in G6. Für einen raschen Schaumangriff steht ein Kombi-Schaumrohr samt einem 30-Meter-Schlauch bereit.
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Zur Beladung zählen unter anderem: drei Dräger-Atemschutzgeräte, mobiler Wasserwerfer, Rauchverschluss, Überdrucklüfter, Kleinlöschgerät Poly-Portex, hydraulischer Rettungssatz Weber Rescue mit Spreizer, Schere, Rettungszylindern und Pedalschneider samt nötigem Zubehör, Rettungsplattform, 2x Schleifkorbtrage, Rettungsbrett (Combi-Carrier II), 3x Hebekissensatz. Weiter gehören Säbelsäge, Bohrhammer, Trennschleifer, ein Nass-Sauger (Dönges) sowie Graben- und Deckenstützen, Bindemittel und Auffangwannen zur Ausstattung.
Vier Steckleiterteile samt Verbindungsteil, eine 8-Meter-Schiebleiter, Absturzsicherungen und Seile werden für Höhenarbeiten mitgeführt. Zwei Motorkettensägen samt Schutzausrüstung, zwei Tauchpumpen (Nautilus, 800 l/min bei 1 bar), Wathosen, Chemieschutzanzüge (SST 2), ein Gasmessgerät (Dräger X-am 2500), Partikelschutzanzüge sowie eine ex-geschützte Umfüllpumpe sind ebenfalls an Bord. Für ein sicheres Arbeiten bei Dunkelheit sorgen eine LED-Umfeldbeleuchtung mit 16 Scheinwerfern und ein ausfahrbarer Lichtmast mit vier lichtstarken LED-Flutern (56.000 Lumen). Strom stammt von der verbauten 8 kVA-EPS-Anlage oder einem mobilen 14-kVA-Stromerzeuger.
Für Bergearbeiten ist eine Bergeseilwinde (Rotzler 58 kN, 2-Gang) am Fahrzeugrahmen verbaut, für den sicheren Stand dabei sorgen die auf alle vier Räder wirkende Feststellbremse und Windenkeile. Weiter werden ein 32-kN-Greifzug, eine Schleppstange, diverse Anschlagmittel (Ketten, Schäkel, Seilstropp, Rundschlingen) und vier Rangierroller mitgeführt.
Eine Rückfahrkamera samt Akustikübertragung erleichtern dem Maschinisten das sichere Rückwärtsfahren. Die auffällige Heck-Warnmarkierung sowie eine LED-Verkehrswarnanlage sorgen für entsprechende Sicherheit an der Einsatzstelle. Für die neunköpfige Besatzung gibt’s auf allen Plätzen Sicherheitsgurte, im Mannschaftsraum kann auf blendfreie Nachtbeleuchtung gewechselt werden. Ein Hygieneboard und eine Drucklufthaspel dienen der ersten Reinigung und Dekontamination der Einsatzkräfte. Knapp eine halbe Million Euro hat das neue Rüstlöschfahrzeug gekostet. Die Finanzierung erfolgte durch öffentliche Gelder des Landes und der Marktgemeinde Bad Goisern, seitens der FF Bad Goisern mussten 120.000 Euro aufgebracht werden.
120Tausend EUR “Selbstbeteiligung”??
Ja, ich kenne die Grundlagen der Feuerwehr in Österreich. Löst bei mir aber dennoch Kopfschütteln aus.