Köln – Ungewöhnliche Optik, noch ungewöhnlicherer Antrieb: Zusammen mit dem Rot-Kreuz-Krankenhaus in Kumamoto (Japan, Insel Kyūshū) beginnt Toyota im Sommer 2021 einen Testlauf mit einem Rettungsfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb und Stromerzeugung aus Wasserstoff. Der Clou: Neben dem Strom für den Fahrbetrieb soll das Fahrzeug auch an der Einsatzstelle über die Brennstoffzelle Strom erzeugen können.
Basisfahrzeug ist der Minibus Coaster von Toyota der neuesten Generation. Der bereits seit 1959 hergestellte Typ ist neben einem Dieselmotor ebenfalls mit einem Flüssiggasantrieb (LPG, Liquified Petroleum Gas) erhältlich und wird zum Beispiel in dieser Bauart in Honkong auch als Ambulanzfahrzeug eingesetzt. Seit Sommer 2020 arbeiten das Krankenhaus und der japanische Autohersteller jetzt an dem Konzept mit dem Brennstoffzellenantrieb. Dieser stammt aus dem Toyota Mirai, einem seit 2014 produzierten Wasserstoff-Brennzellenfahrzeug der oberen Mittelklasse.
Die Brennstoffzelle liefert eine Leistung von maximal 114 kW. Über sie wird ein Elektromotor mit 134 kW/182 PS sowie einem maximalen Drehmoment von 300 Nm angetrieben. Dieser beschleunigt das 5.670 Kilogramm schwere Rettungsfahrzeug auf eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. In drei Hochdrucktanks führt das Fahrzeug 7,2 Kilogramm Wasserstoff mit. Die Reichweite damit soll laut Toyota 210 Kilometer betragen. Als Verbrauch werden maximal 0,89 Kilogramm Wasserstoff auf 100 km angegeben.
Über Steckdosen innen und außen am Fahrzeug ermöglichen den Betrieb zahlreicher Elektrogeräte. Hierfür stehen jeweils 9 kW Leistung sowohl im Gleich- als auch im Wechselstromsystem zur Verfügung. Die Gesamtkapazität beträgt 9 kWh. Im Innenraum ist Platz für eine Fahrtrage sowie vier Sitzplätze und Stauschränke. Hier sorgt eine Klimaanlage mit HEPA-Filter nicht nur für angenehme Temperaturen, sondern auch für Infektionsschutz. Zugang ist über eine Doppeltür im Heck sowie eine Bustür seitlich möglich. Die Außenmaße des Rettungsfahrzeugs: 7.160 mm lang, 2.105 mm breit und 2.795 mm hoch.