16-t-Logistikfahrzeug auf Volvo FL Electric

Rosenbauer präsentiert ersten vollelektrischen Serien-GW-L

Linz (Österreich) – Das neue 16-Tonnen-Logistikfahrzeug von Rosenbauer vereint ein flexibles Aufbaukonzept mit einem neuen, innovativen Elektro-Fahrgestell. Es ist das erste Feuerwehrfahrzeug auf einem vollelektrisch angetriebenen Serienchassis, dem Volvo FL Electric.

Auf einem serienmäßigen Volvo FL Electric präsentiert Rosenbauer das erste vollelektrisch angetriebene Feuerwehrfahrzeug auf Serienchassis. Foto: Rosenbauer

Die FL-Baureihe kam 1985 auf den Markt, wird heute in der dritten Generation gebaut und kommt in der Version bis 16 Tonnen zulässige Gesamtmasse vor allem im lokalen Verteilverkehr zum Einsatz. Seit dem Vorjahr gibt es das Chassis auch mit E-Antrieb und Rosenbauer ist der erste Feuerwehrausstatter weltweit, der darauf ein Einsatzfahrzeug realisiert hat.

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Das Logistikfahrzeug hat vier Batterien an Bord, die ausreichend Energie für einen durchschnittlichen Logistikeinsatz mit An- und Abfahrt, Einsatzstellenbeleuchtung sowie die elektrische Versorgung von Funkgeräten, Laptops, Handscheinwerfer und Ladegeräten liefern. Foto: Rosenbauer

Der Antriebstrang des neuen Logistikfahrzeugs besteht aus einem kompakten Elektromotor und einem 2-Gang-Getriebe, dessen erster Gang auch in steilem Gelände das Anfahren mit maximalem Drehmoment (425 Nm) erlaubt. Die Leistung des E-Motors beträgt 165 kW (Dauerleistung) und erreicht in der Spitze bis zu 200 kW. Zudem fungiert der Motor als Generator, der die kinetische Energie, die normalerweise beim Bremsen verloren geht, in elektrische Energie umwandelt und an die Traktionsbatterien zurückspeist.

Bis zu sechs 600-Volt-Batterien (Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Akkumulatoren) mit einer Kapazität von jeweils 50 kWh können im Chassis verbaut werden und sorgen für eine Reichweite von rund 300 Kilometern. Aufgeladen werden sie entweder über die bordeigenen Ladegeräte mit Wechselstrom oder an externen Gleichstrom-Ladestationen. Der Ladevorgang dauert bei sechs Batterien 1,5 beziehungsweise 10,5 Stunden (schnell/normal) und bei vier Batterien weniger als eine Stunde beziehungsweise 6,5 Stunden (schnell/normal).

Auf der Fahrerseite steht ein Geräteraum für die feste feuerwehrtechnische Beladung zur Verfügung. Foto: Rosenbauer

Vollelektrischer Feuerwehreinsatz

Das Rosenbauer-Logistikfahrzeug hat vier Batterien an Bord, die ausreichend Energie für einen durchschnittlichen Logistikeinsatz mit An- und Abfahrt, Einsatzstellenbeleuchtung (Blitzleuchten, Umfeldbeleuchtung, LED-Innenbeleuchtung) sowie die elektrische Versorgung von Funkgeräten, Laptops, Handscheinwerfern und Ladegeräten liefern. Das Fahrzeug verfügt über ein Rosenbauer CAN-Bus-System, die gesamte Beleuchtung, die Rückfahrkamera und das Heckmikrophon können über ein in der Mittelkonsole des Fahrerhauses verbautes 10-Zoll-Display geschaltet werden. Steckdosen sind sowohl im Fahrerhaus als auch an mehreren Stellen im Aufbau verbaut.

Auf der Beifahrerseite ist neben dem Geräteraum 2 auch die Tür zum Werkstattraum zu finden. Foto: Rosenbauer

Dreigeteilter Aufbau

Der feuerwehrtechnische Aufbau besteht aus drei Teilen: einem Werkstattraum mit Arbeitsfläche, zwei Geräteräumen und einem geräumigen Logistik- beziehungswiese Laderaum. Der Leichtaufbau ist aus Aluminium-Sandwichplatten mit Verstärkereinlagen gefertigt und mit einer Höhe von 2,1 Metern (innen) über die gesamte Länge aufrecht begehbar. Der Zugang zum Werkstattraum erfolgt über eine Tür mit ausziehbarer Treppe auf der rechten Fahrzeugseite. Die Geräteräume sind mit Rollläden, die Gerätetiefräume mit Klappen staubdicht verschlossen. Letztere dienen im geöffneten Zustand als Auftritte. Für die sichere Lagerung und eine optimierte Entnahme der Ausrüstung steht das komplette Programm des Rosenbauer-Systembaukastens Comfort mit Auszügen, Schubladen und Drehfächern zur Verfügung. Im Logistikraum sind zwei Regale verbaut. Außerdem können vier Standard-Rollcontainer transportiert werden, die über ein Schienensystem mit Arretierung gesichert sind. Die Be- und Entladung erfolgen über eine Ladebordwand mit einer Tragkraft von 1.500 Kilogramm.

Im Heckladeraum ist Platz für vier Rollcontainer mit der variablen Beladung oder den Nachschubmaterialien. Foto: Rosenbauer

Aufgrund des flexiblen Aufbaukonzeptes lässt sich der Gerätewagen nicht nur in der vorliegenden Konfiguration, sondern auch mit anderer Raumaufteilung und -ausstattung fertigen. So lassen sich je nach Anforderung der Feuerwehren verschiedenste Logistikkonzepte umsetzen und zum Beispiel auch Gerätewagen, wie sie in Deutschland genormt sind, realisieren.

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