2x KdoW | Ineos Grenadier Trialmaster/LeTech/Brockmann

Zwei neue Grenadier bei der BF Mülheim

Mülheim an der Ruhr (NW) – Zwei neue KdoW auf Ineos Grenadier Trial Master hat die BF Mülheim an der Ruhr (Regierungsbezirk Düsseldorf) im Rahmen des Trinkwassernotversorgungsmoduls in Dienst gestellt. Die Feuerwehr ist zentraler Trinkwassernotversorgungs-Hub für Nordrhein-Westfalen und stellt aktuell das einzige Trinkwassertransportsystem in Deutschland. Damit haben die Mülheimer nicht nur die ersten beiden Grenadier bei einer Feuerwehr in Deutschland in ihren Fahrzeughallen stehen. Einer der beiden Trial Master besitzt als Sonderumbau Portalachsen und ist damit eine Weltpremiere.

Für das Trinkwassernotversorgungsmodul beschaffte die BF Mülheim an der Ruhr insgesamt drei Ineos Grenadier. Die beiden Trial Master sind jetzt ausgeliefert und übergeben worden. Die BF hat damit die ersten beiden Grenadier in Feuerwehr-Ausführung erhalten.

Als Hauptlieferant fungiert die Firma LeTech (www.lennartz-technik.de), ein Spezialist für Gelände- und Spezialfahrzeugumbauten aus Welzheim-Breitenfürst im Rems-Murr-Kreis (BW). Zusammen mit dem Unternehmen Brockmann (www.brockmann-fahrzeugtechnik.de) bauten sie die beiden Kommandowagen auch aus. Die Fahrzeuge werden als Erkundungs- und Führungsmittel eines Vorauskommandos in überregionalen Katastrophengebieten im Rahmen des Trinkwassernotversorgungsmoduls eingesetzt. Sie kommen in Extremlagen zum Einsatz, in denen es keine Straßen oder Brücken mehr gibt. „Die Feuerwehr Mülheim war 52 Tage in der Flutkatastrophe 2021 im Dauereinsatz in NRW und RLP und verfügt über entsprechende Erfahrungen und Erkenntnisse, die in dieses Konzeptfahrzeug eingeflossen sind“, erläutert Dipl.-Ing. Michael Lülf von der Feuerwehr.

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Technische Daten

  • Funkrufname: 1KDOW6 und 1KDOW7
  • Fahrgestell: Ineos Grenadier Trialmaster
  • Motor: BMW B57, Reihensechszylinder-Diesel, 24V
  • Hubraum: 2.993 ccm
  • Leistung: 249 PS/183 kW
  • Drehmoment: 550 Nm
  • Getriebe: 8-Gang ZF 8HP76
  • Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
  • Wendekreis: 14,5 m
  • Kraftstofftank: 90 l
  • Assistenzsysteme: Off-Road Mode und Wading Mode, Uphill und Downhill Assistent, Parkassistent hinten (PDC), Elektronische Stabilitätskontrolle, Elektronische Traktionskontrolle, Antiblockiersystem, Reifendruckkontrollsystem, Tempomat, Automatische Gefahrenwarnung, Anhänger-Stabilitäts-Assistent
  • Fahrerassistenzsysteme: Intelligenter Geschwindigkeitsassistent, Spurhalteassistent, Automatische Notbremsung, Aufmerksamkeitsassistent
  • Leermasse: 2.741 kg
  • zulässige Gesamtmasse: 3.500 kg
  • zulässiges Zuggesamtgewicht: 7.000 kg
  • Beladung: Brechwerkzeuge, Bergewinden, Teleskopleiter, Lageführungsinstrumente, Drohne
Einer der beiden Grenadier hat als Sonderumbau Portalachsen erhalten, um die Bodenfreiheit zu vergrößern. Das Fahrzeug ist damit bislang eine Weltneuheit.

Insgesamt umfasste der Auftrag sogar drei Grenadier. Ein Quartermaster (Pick-Up) wird derzeit noch ausgebaut. Über ihn sowie das Trinkwassernotversorgungsmoduls der BF Mülheim an der Ruhr werden wir im Feuerwehr-Magazin ausführlich berichten. Mehr Infos zum Ineos Grenadier findet Ihr im Feuerwehr-Magazin 10/2023, das Ihr hier versandkostenfrei bestellen könnt.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo,
    Wir fahren nun auch seit fast 45000km einen Grenadier.
    Aus unserer bisherigen Erfahrung möchte ich doch etwas m.E. sehr wichtiges ergänzen.
    Ich bin auch für einen Dienstleister im erweiterten Katastrophenschutz tätig. Unser für den Einsatz ursprünglich vorgesehener Grenadier hat sich für viele Einsätze leider selbst disqualifiziert, da es einen inakzeptablen Fehler beim INEOS gibt.
    Ist dieser denn für den Feuerwehreinsatz beseitigt worden oder ist es wie beim „original“ Ineos?
    Denn unser Ineos (und alle “zivilen”) deaktiviert beim Ausschalten des Motors die Achsdifferentialsperren.
    Diese lassen sich nach dem Neustart des Motors nicht gleich wieder aktivieren, sondern erst nach vollständigem durchlaufen der Ausrückroutine. (Und das dauert recht lange, braucht die Elektronik doch die Rückmeldung der ABS Sensoren (Drehzahldifferenz vorhanden = Sperren sind draußen, erst dann kann man die Sperren wieder aktivieren)
    Das bedeutet: Wenn man mit Sperren an den Einsatzort fährt (am besten noch mit Trailer) und das Fahrzeug abstellt, hat man, wenn man wieder wegfahren möchte, keine Achsdifferentialsperren mehr verfügbar.
    Solange das Zugfahrzeug Traktion hat, kommt man mit einem Anhänger fast überall hin, mit zwangsstillgelegten Sperren kann mit Anhänger aber schon eine nasse Wiese zum Problem werden.
    Das halte ich für einen echt Einsatz relevanten Mangel.
    Unser Ineos fristet daher (zu) oft ein SUV-Dasein, da wir für der Einsatz in Wald und Feld die Sperren IMMER verfügbar haben wollen / müssen.

    Wir hatten schon einige unschöne Szenarien, da die Sperren nicht so wollten wie sie sollten.
    Somit bleibt der Ineos oft zugunsten unserer Fahrzeuge mit Sperren aus dem gewerblichen Einsatz (obgleich er der neuste und eigentlich einer der potentesten Zugfahrzeuge unseres Fuhrparks ist).

    Das Thema haben wir bei INEOS bereits im Juni 2023 (!) reklamiert , da hatten wir den Wagen knapp 14 Tage im Einsatz.
    Das Thema ist INEOS also lange bekannt.
    Nachbesserung – leider Fehlanzeige
    Eine Änderung / Update ist nach allem, was wir über die Servicepartner (die unser Problem verstanden, aber hier natürlich selbst nichts machen können) erfahren konnten, nicht in Aussicht.

    Von Ineos bekomme wir keinerlei Antwort (mehr), anscheinend sitzt man das Problem lieber aus.
    Es ist uns bewusst, dass das Thema für die meisten Ineos Kunden wohl kaum relevant ist, für einen so intensiv beworbenen „Geländewagen ohne Kompromisse“ passt das aber leider gar nicht.

    Dass es ja auch technisch durchaus anders geht, beweist der Entwicklungspartner Magna ja selbst beim Mercedes G.

    Ich bin also gespannt, ob sich dies bei der Feuerwehr bewährt und hoffe es kommt nicht während eines Einsatzes wegen der Dysfunktion zu ernsten Problemen.
    Ich hoffe die neue Flotte erfüllt die von der Feuerwehr gestellten Aufgaben zufriedenstellend und wünsche viel Glück & Erfolg.

    Viele Grüße
    Dominik Ohlig

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  2. @E. N. Jein. Von Trinkwasserversorgung war nie die Rede. Es geht um Trinkwassertransport. Was da jetzt die Besonderheit sein soll, weiß ich allerdings auch nicht

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  3. Nicht ganz Richtig, die FF Stadtallendorf Stellt ebenfalls eine Nottrinkwasserversorgung im Katastrophenschutz Hessen

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  4. Stimmt, aber der Unimog ist halt größer und wichtiger.Der Grenadier dafür möglicherweise etwas weniger und nicht so hoch. Der Preis wäre vielleicht auch noch ein Argument!

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  5. Wo will man mit dem mit Portalachsen hinfahren.
    Der kanns doch mit nem Unimog aufnehmen.

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