Auf einem 18 Tonnen schweren Scania P 370 4×4 hat die Firma Rosenbauer den neuen Gerätewagen Technische Hilfeleistung/Gefahrgut (GW-TH/Gefahrgut) für die FF Bernau bei Berlin (Landkreis Barnim, BB) gefertigt. Er besitzt einen Radstand von 4.750 mm sowie eine Motorleistung von 370 PS (272 kW). Das 8.700 mm lange und 3.500 mm hohe Fahrzeug bietet einer Besatzung von 1/5 Platz.
Ihnen stehen ein Hygieneboard, eine Seilwinde von Rotzler, ein 10-kVA-Generator mit Elektrohaspel 230 V/400 V, ein Flexilight-Lichtmast sowie eine Klimaanlage für Mannschaftsraum und Aufbau zur Verfügung. So kann dieser auch als Aufenthalts- und Lageführungsraum genutzt werden. Mit der geteilten Ladebordwand können bis zu sechs Rollcontainer in den Aufbau gehoben werden, der zudem auch über eine Tür mit ausziehbarer Treppe erreichbar ist. Unter dem Dach des Geräteraums lagern zudem 4 m lange Chemikalienschläuche. 600.000 Euro hat das Neufahrzeug, das einen Rüstwagen ersetzt, gekostet.
Von der Drehleiter über Flughafenlöschfahrzeuge bis zum Feuerwehr-Bagger – wenn uns jemand ein besonders schön fotografiertes Feuerwehrfahrzeug zuschickt, veröffentlichen wir es in unserer Heftmitte als Poster – oder ganz hip: als Centerfold. Hier haben wir eine Auswahl der schönsten Posterseiten aus den letzten Monaten zusammengestellt. Wer ein Poster zum Sammeln haben möchte: Die meisten Ausgaben könnt Ihr unter www.shop.feuerwehrmagazin.de noch versandkostenfrei bestellen.
Rüstwagen mit Anhängsel
An die Schwerpunktfeuerwehr Westerstede (NI) lieferte Lentner einen Rüstwagen auf einem MAN TGM 18.340 4×4 BL. Ungewöhnlich für einen RW: Am Heck ist eine Verkehrssicherungs-Haspel aufgeprotzt. Das neu beschaffte Einsatzfahrzeug der FF Westerstede (Kreis Ammerland) besitzt einen Auxilium-Aufbau nach DIN 14-55-3 „Rüstwagen und Gerätewagen – Teil 3: Rüstwagen RW“. Es ersetzt einen RW 2 von Schlingmann auf Mercedes 1120 AF LN2 aus dem Jahr 1990. Ausgerüstet ist es mit einer Seilwinde Treibmatic TR 030 Fire von Rotzler mit 90 Meter Seil. Diese ermöglicht einen Zug nach vorn mit 50 kN sowie nach hinten mit 100 kN (via lose Rolle). Weiter gehören ein Lichtmast von Teklite mit blauer Rundumkennleuchte und Kabelfernbedienung sowie ein eingebauter 35-kVA-Generator zur Ausstattung. Dieser versorgt die Schnellangriffe Strom in G3 und G8 sowie fünf im Aufbau verteilte Steckdosen.
Analog dazu sind ebenfalls zwei Schnellangriffe für Druckluft (zum Beispiel für die Hebekissen) in G3 und G8 mit je 20 Meter Schlauch sowie Druckluftanschlüsse, unter anderem am herausziehbaren Arbeitstisch mit Schraubstock, vorhanden. Zur Beladung gehören ein aufblasbarer Rettungssteg, Akku-Bohrhammer von Bosch und DeWalt, Säbelsäge, 2x Trennschleifer, TwinSaw, Plasmaschneidgerät, Auffangwanne, Sichtschutzwand, Powermoon sowie eine tragbare Beleuchtungseinheit. Ein hydraulischer Rettungssatz mit Elektroaggregat von Weber Rescue wird ergänzt durch ein Aggregat mit Verbrennungsmotor mit zwei Schnellangriffshaspeln. Neben fünf Rettungszylindern stehen ein Spreizer SP 44, ein Spreizer SP 60, eine Rettungsschere RSU 210 Plus sowie ein Pedalschneider zur Verfügung. Ergänzt wird das Material durch zwei Stab-Fast-Stabilisierungssysteme, Airbagsicherung für Fahrer und Beifahrer, zwei Druckplatten und zwei Schwelleraufsätze für den Rettungszylindereinsatz.
Neun Hebekissen sowie ein Hebesatz H1 (vom alten RW übernommen) füllen G1. Akkulüfter mit Leichtschaumvorsatz, tragbarer Stromerzeuger 13 kVA, Lkw-Rettungsplattform, Gerätesatz Absturzsicherung, zwei Atemschutzgeräte, Schmutzwasserpumpe, Akkusäge, Motorsäge, Rettungssäge und Motortrennschleifer sowie Mehrzweckzug MZ 32 runden die Beladung ab. Als zusätzliche Ausstattung besitzt der RW eine Ein-Personen-Haspel. Diese kann am Heck aufgeprotzt werden. Ein Tri-Blitz-Verkehrsleitgerät, zwei Triopan-Faltsignale sowie Verkehrsleitkegel mit Blitzleuchten sind darin verstaut, sodass eine Person damit allein eine Absicherung aufbauen kann.
Unser Poster findet Ihr in der aktuellen Ausgabe des Feuerwehr-Magazins (7/2022). Ihr könnt das Heft hier versandkostenfrei bestellen.
„Willi“ – Das WLF im Hochformat
Sie nennen ihn liebevoll „Willi“ bei der Feuerwehr Steyr (Österreich). Dahinter verbirgt sich ein WLF auf MAN TGS 41.470 8×8 BB. Wir stellen das Fahrzeug unter der Überschrift „Heavy Metal“ in der Ausgabe 4/2022 in einem Poster vor – und zwar im Hochformat. Hier wollen wir jetzt noch ein paar weitere Informationen zu dem Schwermetaller geben.
Der Vierachser verfügt über einen Palfinger-Kran 42002SHG (Klasse 41,1 Metertonnen), dessen hydraulischer Achtfachausschub eine Ausladung von 7,7 bis 21 Meter erlaubt. Mit einer mechanischen Kranarmverlängerung setzt man weitere 2,3 Meter dazu und erreicht somit 23,2 Meter Gesamtausladung mit einem endlosen Schwenkbereich. Um dem MAN eine entsprechende Standfestigkeit zu verleihen, ist eine Fünffachabstützung mit maximaler Breite von 7,4 Meter eingebaut, wobei die Frontabstützung auch stabile Kranarbeit über dem Führerhaus gewährleistet.
Der Kranfahrer kann an der Funkfernbedienung Palcom P7 einen Personensicherungsmodus aktivieren. Das führt zu reduzierter Fahrgeschwindigkeit und zur „single movement function“ (also keine gleichzeitigen Mehrfachbewegungen). Dies ist beispielsweise auch von Relevanz wenn die Mannschaft bei Schneedruckeinsätzen auf Dächern vom Kran gesichert wird. Die am Kran montierte Seilwinde hat eine Leistung von 24,5 Kilonewton (Hublast 2.500 Kilogramm). Mit loser Rolle lässt sich diese auf 49 Kilonewton beziehungsweise 5.000 Kilogramm erweitern.
An der Spitze des ausgefahrenen Kranarms ist eine Multifaster-Schnellkupplung montiert. Über sie lassen sich an einem Rotator ein Schalengreifer oder eine Holzzange befestigen.
Der Palfinger Hakenlift Palift T-15 weist eine Hub- und Kippkraft von 15 Tonnen auf. Die Hakenhöhe ist mechanisch auf 1.350 Millimeter, 1.450 Millimeter oder 1.570 Millimeter einstellbar. Diese Verstellmöglichkeiten gewährleisten, dass auch sämtliche Abrollbehälter der Steyrer Kommunalbetriebe sowie jene vom Katastrophenschutz des Oberösterreichischen Landes-Feuerwehrverbandes problemlos aufgenommen werden können. Ebenso nicht vergessen wurden eine hydraulische, innenliegende Containerverriegelung sowie eine Kabelfernsteuerung.
Folgende Abrollbehälter stehen für das WLF zur Verfügung:
AB-Kran
AB-Bergung
AB-Logistik
Ab-Öl
Ab-Pritsche mit Anbaugeräten und Arbeitskorb
AB Saugfass 8.500 Liter (7.500 Liter Schmutzwasser, 1.000 Liter Reinwasser)
AB-Strom (130 kVA)
AB-WC
AB-Mulde Katastrophenschutz
Der Feuerwehr-Bagger
Den hätte Bodo aus dem Song von Mike Krüger wohl auch gerne gehabt: Im Fuhrpark der Rettungseinheit der Feuerwehr der Tschechischen Republik (Záchranný útvar HZS ČR) findet sich ein mobiler Räum- und Abrissbagger. Als Fahrgestell dient ein allradgetriebener Tatra Force T 815-7T5R31 (mit 325 kW Leistung bei 12.667 Kubikzentimeter Hubraum). Für den feuerwehrtechnischen Aufbau ist die tschechische Firma Kobit-THZ verantwortlich. Den Baggeraufbau des Typs UDS 214 lieferte das slowenische Schwermaschinenunternehmen CSM Tisovec.
Wir haben dieses Spezialfahrzeug in der Ausgabe 5 auf drei Seiten vorgestellt. Das Heft könnt Ihr hier versandkostenfrei bestellen.
Einzel-Prachtstück
Einen wendigen und geländefähigen Kommandowagen (KdoW) für die Kommandanten und Zugführer suchte die FF Bad Staffelstein (BY, Kreis Lichtenfels). Denn zum Einsatzgebiet gehören der Staffelberg (539 m ü. NHN) und der Banzer Berg mit dem berühmten Kloster Banz (406 m ü. NHN) Letztlich finanzierte die Feuerwehr das Fahrzeug aus Spenden. Sie beschaffte einen gebrauchten Nissan Murano 3.5 mit Allradantrieb und 256 PS (188 kW) starkem 3,5-l-V6-Ottomotor. Da das 2015 gebaute SUV einen roten Metallic-Lack besaß, erhielt es zunächst durch die Firma FolienSven24 eine Vollflächenfolierung in Feuerrot (RAL 3000). Dann beklebte Ruck-Werbedruck das Fahrzeug im von der FF selbst entwickelten Design. Den Ausbau nahmen die Kameraden mit Hilfe des Bad Staffelsteiner Autohauses Pietza selbst vor. Mit dem KdoW besitzen die Oberfranken nun vermutlich das einzige Feuerwehfahrzeug auf Basis eines Nissan Murano in Deutschland. Grund: In Europa hat der Autohersteller diesen Typ nur bis 2015 vertrieben, die Verkaufszahlen hierzulande waren überschaubar.
An die FF Sarnthein in der Gemeinde Sarntal (Italien, Provinz Bozen-Südtirol) lieferte Kofler dieses Schwere Rüstfahrzeug Allrad (SRF-A) auf einem Iveco Trakker Hi-Land AD 190 T 41 W/P. Angetrieben wird der 18-Tonner von einem 410 PS starken Dieselmotor. Besatzung: 1/2. Zur Ausstattung gehören ein Lichtmast mit acht 50-W-LED-Scheinwerfern, eine Rotzler-Rahmenseilwinde Treibmatic (80 kN) sowie ein Heckkran Effer 215 6S Icon mit Arbeitskorb. Umfeldbeleuchtung, Geräteraumleuchten sowie die in den Dachaufsatz integrierten Rundumkennleuchten sind ebenfalls in LED-Technik ausgeführt. In Heft 3/2021 ist das Poster von Benno Prenn zu sehen – und natürlich versandkostenfrei bei uns bestellbar.
Nummer 2.000
Über 2.000 Flughafenlöschfahrzeuge vom Typ Panther hat Rosenbauer mittlerweile gefertigt. Das aktuelle Jubiläumsfahrzeug steht bei der Flughafenfeuerwehr am Fort Lauderdale-Hollywood International Airport (FLL), Florida (USA). Dieser stellte gleich zwei Panther 6×6 HRET in Dienst. Angetrieben werden sie von einem 700 PS starken Volvo Penta D-16 Motor (Tier 4 final). Dadurch beschleunigen die rund 39 Tonnen schweren Fahrzeuge in weniger als 34 Sekunden von 0 auf 80 km/h und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 115 km/h. Ihre Pumpenleistung beträgt 7.950 l/min bei 10 bar. Abgegeben werden kann das Löschmittel über zwei Hochleistungswerfer: einer am Löscharm (HRET/High Reach Extendable Turret), einer an der Fahrzeugfront (HVLA/High Volume Low Attack Turret). Beide bieten eine Wurfleistung von bis zu 4.550 l/min bei 10 bar mit Wurfweiten von zirka 85 Metern. Der Löscharm kann bis auf 16,5 Meter aufgerichtet werden und ist mit einem Piercing Tool (Löschlanze) ausgestattet. Jeder Panther hat 12.000 Liter Wasser, 1.500 Liter Schaummittel sowie jeweils 250 Kilogramm Löschpulver und Halotron (Löschgas) an Bord. Über eine Twin-Agent-Haspel oder den HVLA-Werfer können gleichzeitig Pulver und Wasser beziehungsweise ein Wasser-Schaummittel-Gemisch ausgebracht werden. Das Halotron wird entweder über eine eigene Schnellangriffseinheit oder über das Piercing Tool an der Löscharmspitze ausgebracht.
Für die Beseitigung von Ölspuren setzt die FF Gmünd (nordwestliches Waldviertel, Niederösterreich) einen Unimog 411 aus dem Jahr 1961 ein. Diesen Alten Schatz haben die Österreicher in Eigenleistung mit einem Tankbehälter zum Ausbringen von BioVersal versehen. Aber auch für Löscheinsätze bei Vegetationsbränden oder Pumpeinsätze nach Unwettern können sie das Allradfahrzeug nutzen. Für diese Zwecke besitzt das Fahrzeug eine Vorbaupumpe Schmidt WS3 mit einer Förderleistung von rund 400 l/min. Sie besitzt einen A-Saugeingang sowie einen B-Abgang und wird über die Frontzapfwelle angetrieben.
Den Unimog 411 der FF Gmünd haben wir in Ausgabe 3/2020 in einem Bericht vorgestellt. Ihr könnt das Feuerwehr-Magazin 3/2020 hier versandkostenfrei nachbestellen.
Ein neues SLF 100/40-20 verstärkt den Fuhrpark der WF Raffinerie Heide (Kreis Dithmarschen, SH). Der 500 PS starke Volvo FM 500 6×2-4 SHH-M ED mit lenkbarer Hinterachse besitzt ein automatisiertes 12-Gang-Getriebe. Empl fertigte den Aufbau. Zur Ausstattung zählen ein Alco APF 4-U DC-Frontwerfer (2.000 l/min) sowie ein auf 25 m teleskopierbarer Löscharm Empl Scorpio mit einem Alco APF 4-U DC-Werfer (4.000 l/min). An der Spitze sind zudem ein Windmesser, eine Video- und eine Wärmebildkamera installiert. 4.000 l Löschwasser, 1.500 l AFFF-Schaummittel sowie 500 l Mehrbereichsschaummittel werden in Tanks mitgeführt. Das Löschwasser wird durch eine FPN 10-10000 (10.000 l/min bei 10 bar) gefördert. Zudem sind im SLF zwei Schaummittelpumpen – eine elektrisch und eine hydraulisch betriebene – sowie eine Zumischanlage Iguane 600-30 verbaut.
Im Feuerwehr-Magazin 1/2016 haben wir das 2015 von Ziegler ausgelieferte ULF 100/40-20-1000P auf Volvo FM 500 6×2 der WF Raffinerie Heide ausführlich vorgestellt.
„In die Planung und Vorbereitung rund um die Beschaffung des LF 10 haben wir über Jahre viel Zeit investiert“, sagt Markus Dümler, Kommandant der FF Weißenbrunn (BY, Gemeinde Leinburg, Kreis Nürnberger Land). Bisher rückte er mit seinen Aktiven mit einem LF 8, Baujahr 1987 aus. „Der Mercedes 709 D hatte die stolze Leistung von rund 90 PS“, erklärt Dümler und schmunzelt. Im hügeligen Einsatzgebiet der Wehr ging es daher nicht ganz so spritzig voran. Beim neuen Fahrzeug kommt das Fahrgestell wieder von Mercedes. Auch wenn das LF 10 mit einer zulässigen Gesamtmasse von 14.000 kg fast doppelt so schwer wie das LF 8 ist – der Atego 1430 ist dank seiner 300 PS deutlich zügiger unterwegs. Durch das automatische Getriebe können sich die Maschinisten auf das Fahren konzentrieren. Dank des Allradantriebes und einer Singlebereifung kann das LF 10 auch abseits von befestigten Straßen zum Einsatz kommen.
Bei einer Gesamtlänge von 7.300 Millimetern hat das Fahrgestell einen Radstand von 3.860 Millimetern. Der Aufbau des LF 10 fertigte die Firma Ziegler in ALPAS-Bauweise und der Ausführung mit sieben Geräteräumen. Die eingebaute Pumpe, eine FPN 10-1000, hat eine Leistung von 1.000 l/min bei 10 bar. Neben 1.200 Liter Wasser führt das LF 10 in einem zweiten Tank auch 120 Liter Schaummittel mit. Dieses kann über die Druckzumischanlage Foam System 12 dem Löschwasser beigefügt werden. Neben Standardgerätschaften wie Stromerzeuger, Beleuchtungssatz – natürlich in LED-Technik –, Tauchpumpe und Feuerlöscher sind unter anderem noch ein Wassersauger mit Zubehör, ein Satz Hebekissen, Unterbaumaterial und Gerätschaften für die Fahrzeugstabilisierung, ein tragbarer Wasserwerfer, ein Hydroschild und ein Schnelleinsatzzelt in den Geräteräumen zu finden.
Die vier Atemschutzgeräte haben ihren Platz in der geräumigen Z-Cab bekommen. Der pneumatische Lichtmast ist mit acht LED-Scheinwerfern bestückt. Licht, genauer gesagt blaues Licht, spielt beim LF 10 ebenfalls eine große Rolle. Neben den normalen blauen LED-Modulen auf der Fahrerkabine und am Fahrzeugheck sowie den beiden Frontblitzern im Kühlergrill besitzt das Fahrzeug auf beiden Seiten eine LED-Umfeldbeleuchtung Typ Z-Vision. Bei dieser sind in die drei auf jeder Seite in den Aufbau integrierten Leuchten im oberen Bereich weitere blaue LED eingefügt. Eine vierte Leuchte befindet sich auf jeder Seite zusätzlich noch über der Türe der Z-Cab.
Für den Schriftzug Feuerwehr an der Front, Türbeschriftungen und Konturbeklebung wurde ein leuchtendes Gelb gewählt. Dass das Löschfahrzeug wirklich zum Hingucker wird, liegt aber an der vorderen Stoßstange sowie den Kotflügeln: Sie strahlen in leuchtendem Gelb. „Und soweit wir wissen, sind wir die erste Feuerwehr hier in der Region, die sich für die gelbe Variante entschieden hat“, sagt Kommandant Dümler.
Einen Gerätewagen Logistik (GW-L) hat die FF Sellin auf Rügen (MV) in Dienst gestellt: Der Mercedes Unimog U 2450 ersetzt einen 35 Jahre alten Robur LO. „Dieser war mit Motorschaden ausgefallen, eine Reparatur lohnte nicht mehr“, sagt Wehrführer Karsten Steinwedel. „Das Fahrzeug war geländegängig und konnte Ausrüstung für Einsätze direkt an den Ostseestrand sowie in die Wälder rund um Sellin transportieren.“ Daher musste dringend ein neues geländegängiges Fahrzeug beschafft werden. Fündig wurde die Feuerwehr im Internet: In Österreich stand ein Unimog zum Verkauf. Die Firma Unitech in Grimmen (MV) nahm den feuerwehrtechnischen Umbau sowie die Lackierung und Folierung des ehemaligen Baufahrzeugs von Orange in Feuerrot vor.
Markant ist die Seilwinde an der Front des Fahrzeugs, sie besitzt eine Zugkraft von 80 Kilonewton. Im Aufbau sind ständig drei Rollcontainer verladen: die Module Atemschutz, Ölbindemittel sowie Motorsäge und Mehrzweckzug. Im Feuerwehrhaus einsatzbereit befinden sich zwei weitere Rollcontainer mit Geräten zur Technischen Hilfeleistung, wie zum Beispiel einem zweiten Rettungssatz. Be- und entladen wird der GW-L über die Ladebordwand von Dautel mit einer Traglast von 2.000 Kilogramm. Eine Besonderheit: Der Aufbau des 1998 gebauten Unimog kann hydraulisch um 50 Zentimeter hochgefahren werden. „Das Fahrzeug ist ein hervorragender Ersatz für den Robur und für unsere vielfältigen Einsatzgebiete bestens geeignet“, betont Steinwedel.
Als Ersatz für zwei Zugmaschinen DAF 95.360 konnte die Hilfeleistungszone Waasland, Standort Sint Niklaas (Belgien) zwei neue, baugleiche Sattelzugmaschinen in Dienst stellen. Ein örtlicher Iveco-Händler lieferte die zwei gebrauchte Sattelzugmaschinen vom Typ AT 440 S 33 T/P (Baujahr 2012) und kümmerte sich um eine neue Lackierung. Die notwendigen Umbauarbeiten, die Beschriftung und das Aufkleben der Kontourmarkierung erledigte Somati Vehicles. Die Fahrzeuge dienen als Zugmaschine für zwei Tanksattelauflieger. Einer davon ist bereits seit 2011 im Dienst (Feuerwehr-Magazin 2/2012). Ein zweiter Tankauflieger ist neu, gefertigt von der Firma VanHool. Er ersetzt ebenfalls einen Vorgänger von Atcomex (Baujahr 1981).
Beide Tankauflieger haben ein Fassungsvermögen von 25.000 l Wasser und werden über zwei A-Ein- und Abgänge befüllt und entleert. Da sie nur über eine sehr geringe feuerwehrtechnische Beladung verfügen, werden die Sattelzüge (Besatzung 1/1) bei Einsätzen von einem TLF unterstützt. Sint-Niklaas ist eine mittelgroße Stadt in der Provinz Ostflanderen mit 76.760 Einwohnern. Es ist bekannt für den größten Marktplatz Belgiens mit eine Fläche von 3,2 Hektar. Auf diesem Platz vor dem neogotischen Rathaus entstand auch unser Posterbild.
Die Freiwillige Feuerwehr Schwäbisch Gmünd (BW, Ostalbkreis) stellte im September 2018 eine neue Drehleiter (DLAK) 23/12 in Dienst. „Wir haben dies zum Anlass genommen, die aktuelle DLK 23-12, welche jetzt nach 31 Jahren außer Dienst geht, sowie unsere 2013 beschaffte DLK 18-12 zusammen mit der neuen Drehleiter zu fotografieren“, sagt Andreas Friedrichs von der FF Schwäbisch Gmünd und zugleich Fotograf unseres Posters. Zu sehen sind die 18-Meter-Leiter links und die DLAK rechts von der DLK 23-12 n.B. von Magirus.
Rosenbauer lieferte die L32A-XS auf einem Mercedes Atego 1530 F mit 4.760 Millimeter Radstand und einer Motorleistung von 220 kW/299 PS. Das Hubrettungsfahrzeug mit einer zulässigen Gesamtmasse von 15.500 Kilogramm ist mit einem Rettungskorb HR500-MF ausgestattet. Seine Waagerecht-Senkrecht-Abstützung erlaubt eine maximale Abstützbreite von 4,85 Metern, der Leitersatz eine Arbeitshöhe von 32 Metern.
Nachtschicht
Die FF Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg, SH) hat ein 22 Jahre altes Tanklöschfahrzeug (TLF) 16/25 durch ein Löschgruppenfahrzeug (LF) 20 ersetzt. War das TLF noch ein MAN 12.222 mit 2.500 l Wasser, handelt es sich beim neuen LF 20 um einen MAN TGM 18.340 mit 4.000 l Wasser und 200 l Schaummittel in den Tanks. Sein Aufbau stammt von Ziegler, im Heck befindet sich eine FPN 10-2000 mit Druckzumischanlage für die Schaumerzeugung als Feuerlöschkreiselpumpe. Löschmittel kann auch über einen Dachwerfer abgegeben werden. Verschiedene Tauch- und Lenzpumpen sowie ein Wassersauger bilden die Sonderbeladung für Lenzeinsätze. Ansonsten ist das LF 20 primär zur Brandbekämpfung gedacht. Auf eine Schiebleiter konnte verzichtet werden, weil die Wehr diese bereits auf zwei anderen LF mitführt. Eine vierteilige Steckleiter ist auf dem Dach des Aufbaus ebenso verlastet wie ein 5 m langer Saugschlauch. Für den großen Wassertank hat sich die Wehr aus zwei Gründen entschieden: Einerseits, um tagsüber auch mit wenig Personal die Zeit bis zum Aufbau einer Wasserversorgung überbrücken zu können. Andererseits, weil an immer mehr Stellen im Zuständigkeitsbereich nicht mehr genug Löschwasser entnommen werden kann (reduzierter Leitungsquerschnitt). Bei überörtlichen Einsätzen rückt das LF 20 zusammen mit der Drehleiter (DLAK) 23/12 aus. Innerorts ist es bei Brandeinsätzen nach dem Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF) 20/16 und der DLAK 23/12 das dritte Fahrzeug.
Wechsellader in XXL
Der Kreis Unna (NW) erweiterte seinen eigenen Fuhrpark um einen weiteren Abrollbehälter und verfügt damit über drei Wechselladerfahrzeuge und sieben Abrollbehälter. Bei dem AB-Wasserförderung handelt es sich um das Hytrans Fire System, bestehend aus der mobilen Pumpeneinheit HydroSub 150 und dem Schlauchverlegecontainer 6500 + HRU 200.
Das System besteht aus zwei einzelnen Containern auf einer Plattform und ermöglicht den zügigen Aufbau einer längeren leistungsfähigen Schlauchstrecke. Im Container HydroSub ist eine mobile Pumpeneinheit untergebracht, bestehend aus einem Diesel-Hydraulik-Pumpenaggregat mit einer tragbaren, hydraulisch angetriebenen und zudem schwimmfähigen Tauchpumpe. Die 60 m langen Hydraulikschläuche ermöglichen einen optimalen Zugang in nahezu alle offenen Wasserentnahmestellen. Die Pumpenleistung beträgt 3.500 l/min bei 10 bar (Standard) sowie 8.000 l/min bei 2,1 bar (Flow, also im Lenzbetrieb). Der Dieselmotor hat eine Leistung von 160 kW. Gewicht des Containers: 13.000 kg.
Im HFS-Schlauchverlegecontainer 6500 sind neben wasserführenden Armaturen über 2.000 m F-Druckschläuche, vier F-Druckschläuche à 15 m sowie sechs F-Druckschläuche à 10 m verstaut. Gesamtgewicht: 4.500 kg. Das Verlegen einer Schlauchleitung ist bei einer Fahrgeschwindigkeit bis zu 40 km/h möglich. Neu ist auch das vierachsige Wechselladerfahrzeug Scania G 480 mit der Motorleistung von 353 kW bei 1.900/min. Hubraum: 11.740 cm³, zulässige Gesamtmasse 31.750 kg.
Ab in den Wald
Zur Bekämpfung von Waldbränden im Hochschwarzwald verfügt die Freiwillige Feuerwehr Kirchzarten (BW, Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) über ein Tanklöschfahrzeug (TLF) 4000 auf Unimog U 5023. Den Aufbau fertigte Ziegler. Dank der hohen Bodenfreiheit von 450 mm meistert das Fahrzeug hohe Böschungswinkel souverän und ermöglicht die Bekämpfung von Vegetationsbränden auch in schwierigem Gelände. Das rund 14,5 Tonnen schwere TLF führt 4.000 Liter Löschwasser und 500 Liter Schaummittel mit. 3.000 Liter pro Minute leistet die Feuerlöschkreiselpumpe. Angetrieben wird der Unimog von einem Euro VI-Vierzylinder-Motor vom Typ OM 934 mit einem Hubraum von 5.132 cm³, einer Leistung von 170 kW/231 PS und einem Drehmoment von 900 Nm.
Saugwunder mit 120-kVA-Aggregat
Mit einem Wechselladerfahrzeug (WLF) verstärkt die Kupferhütte Aurubis in Hamburg ihren Fuhrpark. Das Unternehmen (2.300 Mitarbeiter) ist mit seiner Werkfeuerwehr auch im TUIS-Verbund (Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der chemischen Industrie) aktiv. Zusätzlich zu einem WLF auf MAN-Fahrgestell hat die Feuerwehr jetzt einen Mercedes in Dienst gestellt. Der Antos 2545 wurde 2014 in ziviler Ausführung gebaut und war zunächst als Leihfahrzeug unterwegs. Aurubis kaufte es und ließ es bei KFB Jessen zum Feuerwehrfahrzeug umbauen. Das Hakensystem stammt von Palfinger. Aufgesattelt werden können je nach Bedarf die Abrollbehälter Logistik, Hochwasser, Gefahrgut oder Wasser/Schaum. Damit wurde nicht nur der Schutz auf dem Werksgelände im Stadtteil Veddel verbessert. Auf Anforderung kann die Ausrüstung für TUIS-Einsätze besser transportiert werden. Der Abrollbehälter Hochwasser aus dem Hause Börger verfügt über eine Pumpe, die pro Stunde 900 Kubikmeter Wasser fördern kann. Der Abrollbehälter Starkregen (Jerg) ist mit mehreren C- und F-Pumpen sowie dem nötigen Schlauchmaterial bestückt. Energie liefert ein mitgeführter 120-kVA-Stromerzeuger.
Ready for Take-off
Die FF Ebermannstadt (BY, Kreis Forchheim) konnte ein neues HLF 20 als Ersatz für ein LF 8 aus dem Jahr 1990 in Dienst stellen. Mit dem neuen Erstangriffsfahrzeug stehen der Wehr nun zwei wasserführende Fahrzeuge zur Verfügung: das HLF 20 sowie ein TLF 16/25. Als Fahrgestell dient ein Mercedes Atego 1629 AF, einem fünfstufigen Allison-Automatikgetriebe, einer Motorleistung von 210 kW (286 PS) und einer zulässigen Gesamtmasse von 16.000 kg. Der feuerwehrtechnische Aufbau aus dem Hause Ziegler gliedert sich in eine integrierte Mannschaftskabine des Typs Z-Cab New Generation sowie einen dreigliedrigen Aufbaukoffer. In der Mannschaftskabine finden sieben Besatzungsmitglieder und vier Atemschutzgeräte ausreichend Platz.
In der Aufbaumitte bildet der 1.660 l fassende Löschwasserbehälter den Gewichtsschwerpunkt und wird durch einen 220-l-Schaummitteltank ergänzt. Mittels einer Ziegler FPN 10-2000-1H-Feuerlöschkreiselpumpe und einer Schaumzumischanlage des Typs Foam System 24 wird die Löschmittelabgabe über jeweils zwei Wasser- und zwei Wasser-Schaum-Abgänge sowie einen 30 m langen Schnellangriff ermöglicht. Ein 14-kVA-Stromerzeuger von Eisemann stellt die Stromversorgung an der Einsatzstelle sicher und speist auch den pneumatischen Lichtmast mit acht LED-Scheinwerfern sowie den hydraulischen Rettungssatz von Lukas ein. Hier gibt es noch mehr Fotos von dem HLF auf unserer Partnerseite bos-fahrzeuge.info.
Dem Himmel ein Stück näher
Eine neue Teleskopmastbühne (TMB) vom Typ Bronto Skylift FP 45 XR mit einer Arbeitshöhe von 45 m und einer seitlichen Reichweite von 27 m erhielt die FF Götzis (in der Nähe von Bregenz/Österreich) als Ersatz für einen älteren Gelenkmast. Aufgebaut ist die Hubrettungsbühne auf einem Scania P 480 CB 6×4*4 HHA mit Allradantrieb, einer Motorleistung von 353 kW (480 PS) und einer zulässigen Gesamtmasse von 26.000 kg.
Bemerkenswert sind die Fahrzeugabmessungen: Länge 10,30 m, Breite 2,50 m, Höhe 4 m! Der Rettungskorb ist für eine maximale Korblast von 500 kg (fünf Personen) ausgelegt. An der Frontseite des Korbs ist ein Monitor angebracht, der über eine am Mast installierte Rohrleitung gespeist werden kann. Mittels einer am Monitor angebrachten Videokamera ist es zudem möglich, zum Beispiel 360-Grad-Aufnahmen auf alle drei Bedienstände zu übertragen.
An der rechten Seite des Korbes steht eine Haspel mit einem formstabilen Schlauch zur Verfügung. Am Drehgestell auf der rechten Fahrzeugseite befindet sich eine Airbox 8.000-Anlage, die für die Atemluftversorgung zum Rettungskorb dient. Eine eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe vom Typ EN 1028-FPN 10-3000 (Johstadt) hat eine Nenn-Förderleistung von 3.000 l/min bei 10 bar.
Magirus-Rüstwagen für Chile
Für die 10° Compania C.B. de Antofagasta lieferte Magirus Ende 2017 einen Rüstwagen-Kran auf Iveco Trakker AD 190 T45 4×4 aus. Die Wüstenstadt Antofagasta hat über 300.000 Einwohner und liegt am Pazifik, im Norden von Chile. Ausgestattet ist der RW-Kran für die 10. Kompanie mit einem 335 kW (450 PS) starken Euro 5-Dieselmotor. Er wiegt 19.000 kg und hat einen Radstand von 4.800 mm. Die Team Cab-Mannschaftskabine bietet neun Personen Platz. Hier sind auch vier Pressluftatmer untergebracht. Am Heck ist ein Palfinger-Ladekran Typ PK 13002 mit einer maximalen Hubkraft von 61 kN und einer möglichen Ausladung von 7,9 m montiert. An der Front besitzt der RW-Kran eine Seilwinde mit 50 kN Zugkraft. Ein 30-kVA-Einbaugenerator versorgt unter anderem den Lichtmast (6x 24-V-LED-Scheinwerfer). Auch die Sondersignaltechnik ist mit LEDs ausgestattet – und zwar mit blauen und roten Kennleuchten.