Essen (NW) – Im Fuhrpark der Feuerwehr Essen hat sich in den letzten 20 Monaten extrem viel getan. Unter den fast 40 Neufahrzeugen finden sich auch drei Exoten, die wir Euch gerne näher vorstellen möchten.
Die Feuerwehr Essen gehört zu den wenigen Wehren in Deutschland, die einen Land Rover besitzen. Ambulanz Mobile hat den Kommandowagen auf einem Land Rover Discovery aufgebaut. „Wir brauchten kurzfristig Ersatz für einen verunfallten Audi Q5“, erklärt Wackerhahn. „Da hatte Land Rover ein sensationelles Angebot gemacht.“ „Und das Fahrverhalten des neuen KdoW ist ebenfalls sensationell“, sagt der diensthabende Wachabteilungsleiter Oliver Brema. „Limousinen-Feeling mit komplettem Offroad-Paket.“ Vor allem die Rundum-Sicht und das Platzangebot werden gelobt. Und auch optisch macht das Fahrzeug einen irren Eindruck.
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Gleich zwei MAN TGX 35.400 8×4-4 konnte die BF Essen neu in Dienststellen. Ein Trägerfahrzeug ist standardmäßig mit dem ebenfalls neuen Abrollbehälter Schaum bestückt. Diese Kombination zahlte die Firma Goldschmidt. Wackerhahn: „Dazu muss man wissen, dass wir schon seit Jahrzehnten sehr eng zusammenarbeiten und uns das Unternehmen bei speziellen Beschaffungen unterstützt.“ Das Goldschmidt-Gelände liegt keine 100 Meter von der Hauptfeuerwache entfernt.
Beide Vierachser sind als Trägerfahrzeug für das HFS (Hytrans Fire System) ausgerüstet, mit dem große Mengen Wasser gefördert werden können. Die WLF sind mit einer lenkbaren Vorderachse, zwei Antriebsachsen in der Mitte und einer lenkbaren Nachlaufachse (liftbar) versehen. „Damit ist der Wendekreis kleiner als bei einem 6×4 mit starren Hinterachsen“, erklärt der Abteilungsleiter Technik, „und auch bei unseren bisherigen Trägerfahrzeugen mit zwei Vorder- und zwei Hinterachsen.“
Drehleitern wie die BF München
Die Wendigkeit spielte auch bei den neuen Drehleitern eine große Rolle. “Einige Durchfahrten im Stadtgebiet sind so niedrig, dass die Aufbauhöhe der Drehleitern maximal 3 Meter betragen darf. Branddirektor Jörg Wackerhahn, der seit 2013 die Abteilung Technik und Liegenschaftsverwaltung der Feuerwehr Essen leitet: „In diesem Segment ist Magirus der einzige Anbieter.“ Gleich drei Hubrettungsfahrzeuge orderten die Essener deshalb beim Ulmer Hersteller. Die Neufahrzeuge sind in vielen Punkten identisch mit den neuen Münchner Drehleitern. Das erste Fahrzeug auf Iveco EuroCargo 160 E 32 lieferte Magirus im Juli 2017 aus, Nummer zwei soll im Oktober und Nummer drei im Dezember folgen. Die Drehleitern vom Typ M32L-AS besitzen 400-Kilogramm-Körbe mit integrierten Werfern und Halterungen für Schwerlastkorbtragen bis 270 Kilogramm.
Der Leitersatz besitzt ein Knickgelenk, aber der Korbarm ist nicht telekopierbar. Durch die Hinterachszusatzlenkungen sind die Fahrzeuge sehr wendig. Eine Besonderheit sind spezielle Scheinwerfer, die mit 33.000 Lumen nach oben strahlen. So können Stromleitungen – beispielsweise der Straßenbahn – besser erkannt werden. Außerdem werden zwei Belüftungsgeräte mitgeführt, einer mit Strom- und einer mit Wasserantrieb.
In der September-Ausgabe 2017 des Feuerwehr-Magazins stellen wir neun weitere Neuheiten der Feuerwehr Essen ausführlich vor. Und wir berichten, wie trotz enormer Sparzwänge der Fuhrpark auf Vordermann gebracht werden konnte. Hier ganz das Heft ganz bequem Online bestellt werden.