Bakum (NI) – Im Kreis Vechta stehen am Mittwochnachmittag tausende Paletten in einem Industriegebiet in Flammen. Trockenheit, hohe Temperaturen und wechselnder Wind erschweren die Brandbekämpfung der insgesamt 20 Feuerwehren. Der Brand weitet sich auf zwei angrenzende Gebäude aus, bedroht ein naheliegendes Wohngebiet sowie die Bundesautobahn 1.
Gegen 15.15 Uhr alarmiert die Integrierte Leitstelle Vechta die erste Einheit aus Bakum. Gemeldet ist ein kleiner Brand eines Palettenstapels. Doch vor Ort erkennt Einsatzleiter Christoph Zerhusen das sich anbahnende Ausmaß: Das Feuer im Außenlager eines Unternehmens breitet sich in kürzester Zeit über eine größere Fläche aus. Der Gemeindebrandmeister lässt das Alarmstichwort auf „Feuer 4“ erhöhen. Wehren des gesamten Kreises Vechta sowie benachbarter Kreise rücken aus, die Flughafenfeuerwehr Diepholz schickt ein Flughafenlöschfahrzeug. Örtliche Lohnunternehmer stellen ihre Tankfahrzeuge für die Wasserversorgung zur Verfügung.
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Jens Lindemann, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes, erklärt: „Auf dem gesamten Gelände lagen Paletten und Hölzer. Entsprechend hatte das Feuer viel Nahrung.“ Die Trockenheit der letzten Tage und der sich drehende Wind begünstigen die weitere Ausbreitung noch zusätzlich. Trotz eines massiven Löschangriffs greift das Feuer in kürzester Zeit auf zwei Lagerhallen über. Beide brennen vollständig aus. Drei weitere Hallen werden durch den Einsatz aller Kräfte gehalten. Die Hitze entfacht eine solche Intensität, dass stellenweise der Asphalt schmilzt. Ein benachbartes Wohngebiet muss evakuiert werden.
Dichte Rauchschwaden ziehen in Richtung Bakum. Per Rundfunk werden die Anwohner gewarnt, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die in direkter Nähe entlangführende Autobahn 1 wird zwischen Cloppenburg und Lohne vollgesperrt. Ein Ausbreiten der Flammen über die trockene Vegetation bis auf die Böschung können die Kräfte verhindern. Gegen 19.30 Uhr gelingt es den 370 Einsatzkräften, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Die gesamte Nacht hindurch stellten zwei Feuerwehren die Brandwache und löschen immer wieder aufflammende Glutnester. Auch derzeit sind die Löscharbeiten noch immer nicht beendet, Bakumer Einheiten sind weiterhin vor Ort.
Am Einsatz sind 17 Feuerwehren aus dem Kreis Vechta, weitere Einheiten aus den Kreisen Oldenburg und Cloppenburg sowie die Flughafenfeuerwehr Diepholz beteiligt. Neben den rund 80 Fahrzeugen, darunter zahlreiche Tanklöschfahrzeuge, unterstützen Löschroboter bei der Brandbekämpfung sowie die Drohnenstaffel des Kreisfeuerwehrverbandes bei der Aufklärung. Lindemann: „Alles, was wir hier auffahren konnten, haben wir aufgefahren!“
Bislang steht die Brandursache noch nicht fest, der geschätzte Schaden beläuft sich laut Polizei auf mehrere Millionen Euro.