Oranienburg (BB) – Gegen 14.10 Uhr am Samstag entzündete sich bei Dacharbeiten der Dachstuhl einer Villa in der Germendorfer Allee in Oranienburg-Eden. Problematisch: Neben den beiden Bewohnern musste die Feuerwehr rund 60 Haustiere retten. Ein Feuerwehrmann wurde dabei gebissen.
Durch Dacharbeiten geriet am Samstag eine Villa in Oranienburg in Brand. Mehrere Löschfahrzeuge und eine Drehleiter kamen zum Einsatz, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen und ein Übergreifen des Feuers auf andere Gebäudeteile zu verhindern. Foto: 7aktuell.de / Neumann
In einer Pressemeldung der Polizeidirektion Nord wird als Brandursache der unsachgemäße Einsatz eines Gasbrenners durch den Hauseigentümer genannt. Als eigene Löschversuche scheiterten, alarmierte der Mann die Feuerwehr. Beim Eintreffen der ersten Helfer stieg bereits eine große Rauchwolke über dem Gebäude auf. Der Dachstuhl stand nahezu komplett in Flammen.
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Die beiden Bewohner befanden sich noch in dem Gebäude. Schnell stellte sich heraus, warum. Die beiden versuchten, ihre Haustiere zu retten. “Wir reden hier von weit über 60 Hunden und Katzen, die wir bislang aus dem brennenden Objekt gerettet haben. Was diesen Einsatz wirklich besonders macht. Ja, tatsächlich ist es herausfordernd”, so Christian Sticker von der Feuerwehr Oranienburg. “Wir haben auch eine Einsatzkraft, die bereits gebissen wurde beim Retten der Tiere.” Eine weitere Einsatzkraft klagte über Kreislaufprobleme. Die beiden Bewohner erlitten eine Rauchgasvergiftung. Um alle vier verletzten Personen kümmerte sich der Rettungsdienst.
Von mehreren Seiten bekämpften die eingesetzten Kräfte den Brand. Dabei kamen auch zwei Wenderohre über zwei Drehleitern zum Einsatz. Fast parallel gab es einen weiteren kleineren Brand in einem anderen Ortsteil von Oranienburg, der schnell gelöscht war. So konnten diese Kameraden nach Eden weiterfahren und dort unterstützen. Auch Katastrophenschutzeinheiten aus dem Landkreis standen kurzfristig zur Verfügung: Sie übten gerade.
Problem: Wohin mit den geretteten Tieren?
Der Brand war relativ schnell unter Kontrolle. Doch die Nachlöscharbeiten zogen sich mehrere Stunden hin. Von Hand mussten die Dachziegeln abgetragen und darunter brennendes Bitumen und die brennende Holzkonstruktion abgelöscht werden.
Ein weiteres Problem für die Feuerwehr: Wohin mit den geretteten Tieren? Wie sich herausstellte, waren in dem Gebäude und im Außengelände mehr als 60 Hunde, seltene Katzenarten, größere Katzen und Geflügel. “Also, wir haben auch gestaunt, es ist eine große Menge an Tieren, die hier gehalten werden auf engstem Raum”, sagte Nancy Klatt, die für den Veterinärbereich zuständige Dezernentin beim Landkreis Oberhavel. Letztlich konnte der Landkreis für alle Tiere vorübergehende Unterkünfte organisieren.