Fürth (BY) – So ein Bild wie gestern Abend haben selbst erfahrene Feuerwehrleute und Polizisten noch nicht gesehen. In der Fürther Weststadt hatte ein Lkw-Fahrer mit seinem Sattelzug insgesamt 31 Pkw gerammt. Einige Fahrzeuge schob der Fahrer vor sich her, einige wurden gegen Hauswände gedrückt. Mehrere Pkw und der Lkw gerieten in Brand.
Gegen 19 Uhr stieß ein 50-jähriger Lkw-Fahrer mit seinem mit Stückgut beladenen Lastzug zunächst an einer Kreuzung mit einem Kleinwagen zusammen. Dabei wurde die Fahrerin des Pkw leicht verletzt. Ohne sich um den Unfall zu kümmern, setzte der Lkw-Fahrer seine Fahrt fort. In einem Wohnviertel schob er dann auf einer Länge von mehreren hundert Metern 31 geparkte Fahrzeuge vor sich her und drückte diese teilweise gegen Hausfassaden. Dabei gerieten mehrere Pkw und der Lastzug in Brand.
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Auch eine Hausfassade geriet in Brand
Während der offensichtlich stark betrunkene Lkw-Fahrer noch vor Ort von den ersteintreffenden Polizeibeamten festgenommen werden konnte, begannen für die Trupps von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr aufwendige Löschmaßnahmen. Dabei galt es, ein Übergreifen der Flammen auf Wohnhäuser zu verhindern. Die Hausfassade eines mehrgeschossigen Wohnhauses hatte bereits Feuer gefangen. Bewohner des betroffenen Straßenzuges hatten sich vor dem Eintreffen der Rettungskräfte selbst in Sicherheit bringen können.
Die Nachlösch- und Bergungsarbeiten dauerten mehrere Stunden. Das THW half bei den Aufräumungsarbeiten. Der Lkw-Fahrer wies eine Atemalkoholkonzentration von rund 2 Promille auf. Auf Grund seiner Alkoholisierung wurde bei ihm eine Blutentnahme angeordnet. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth stellte Haftantrag gegen den Lkw-Fahrer. Insgesamt wurden bei der Amokfahrt drei Personen leicht verletzt: die Pkw-Fahrerin, der Lkw-Fahrer und ein Passant.