Versalzene „Scherzkekse“ für falsche Notrufe

Aufklärungskampagne gegen Notrufmissbrauch

Bonn (NW) – Mit einer ungewöhnlichen, aber eindringlichen Aktion wollen Feuerwehr und Rettungsdienst in Bonn auf den Missbrauch des Notrufs 112 aufmerksam machen. Am 1. April startet die Aufklärungskampagne „Scherzkekse für Scherzkekse“, die bis Ende April laufen soll.

Versalzene „Scherzkekse“ gegen Notrufmissbrauch – Feuerwehr Bonn setzt auf klare Botschaft mit Humor. Foto: Presseportal

Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger für die Folgen böswilliger Alarmierungen zu sensibilisieren. Wer mutwillig einen Notruf tätigt, dem könnten im Rahmen der Aktion symbolisch versalzene Kekse überreicht werden – als humorvoll gemeinte, aber klare Kritik am Fehlverhalten. Beispiele wie „brennendes Mehrfamilienhaus“, „Menschenleben in Gefahr“ oder „sichtbarer Feuerschein“ lösen binnen Sekunden Großalarme aus. Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge rasen unter Einsatz von Sonderrechten zum vermeintlichen Einsatzort – nur um dort festzustellen, dass es sich um einen Fehlalarm handelt.

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Ein solcher Missbrauch hat schwerwiegende Folgen: Während der unnötige Einsatz läuft, stehen die Rettungskräfte für echte Notfälle nicht zur Verfügung. Zudem erhöht sich das Risiko für schwere Verkehrsunfälle während der Einsatzfahrt um das 20-Fache. Viele Feuerwehrleute engagieren sich zudem ehrenamtlich – sie werden unnötig von ihren Arbeitsplätzen oder aus der Ruhephase gerissen, was einen erheblichen organisatorischen und finanziellen Schaden verursacht.

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Der Missbrauch des Notrufs ist strafbar und kann neben einer Anzeige auch die Erstattung der Einsatzkosten, Geldstrafen oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr nach sich ziehen.

Weitere Informationen zur Notrufnummer 112 findet Ihr hier: Europäischer Tag des Notrufs 112.

Mit der versalzenen Keksaktion wollen die Initiatoren Aufmerksamkeit schaffen – und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Die Scherzkekse sollen dafür sorgen, dass sich die Verursacher ihren Fehlalarm buchstäblich auf der Zunge zergehen lassen – und künftig zweimal nachdenken, bevor sie die 112 missbrauchen“, heißt es von Seiten der Initiatoren.

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