Magdeburg – Laut Sachsen-Anhalts Innenministerium mussten die Freiwilligen Feuerwehren 2017 im Bundesland 559-mal ausrücken, wenn der Rettungsdienst oder Krankentransport zumeist schwergewichtige Patienten nicht allein in ein Krankenhaus bringen konnte.
Im Vergleich zu 2016 fuhren die Ehrenamtlichen damit 15 Prozent mehr Einsätze als „Tragehelfer“. Dies geht aus einer Kleinen Anfrage vom Landtagsabgeordneten Rüdiger Erben (SPD) hervor. Wie Kai-Uwe Lohse, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbands Sachsen-Anhalt, gegenüber der „Volksstimme“ sagte, wären darunter oft geplante Fahrten, beispielsweise zur Dialyse. Diese seien „völliger Quatsch“.
Auch kritisiert Lohse die Personalauswahl der Träger von Rettungsdienst und Krankentransport. „Wenn ein Rettungsdienstler selbst 150 Kilo schwer ist, hat der mehr mit sich selbst zu tun als mit anderen. Da müssen die Träger bei den Einstellungen besser hinschauen“, so Lohse gegenüber der Zeitung.
Leiste die FF zudem häufiger Einsätze wie Tragehilfen und Ölspurbeseitigungen, bestünde das Risiko, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter nicht mehr für die Feuerwehr freistellten, heißt es in dem Bericht der „Volksstimme“ weiter.