Belgien hat nationalen Standard für PSA geschaffen

Brüssel (Belgien) – Belgische Behörden haben im Rahmen eines Projekts einen nationalen Standard zur Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) für die Feuerwehr geschaffen. Bei der Schutzbekleidung fiel die Wahl auf Texport-Anzüge mit PBI Neo-Oberstoff. Marc Villé, Lt. Post Feuerwehr Koksijde (Zone Westhoek), beschreibt als eines der Mitglieder des nationalen Beschaffungsprogrammes den Ablauf des Projekts.

2009 wurde eine Kommission im Innenministerium gebildet, die generelle Standards für alle 17.000 Feuerwehrleute in Belgien schaffen sollte. Das erste Projekt beschäftigte sich mit der Tagesdienstbekleidung. Dieses wurde relativ schnell abgeschlossen und im Jahr 2011 ausgeliefert.
Nach einigen Fällen, bei denen Feuerwehrmänner bei Einsätzen Verletzungen erlitten, die in Zusammenhang mit der Feuerwehrbekleidung standen, fokussierte man sich auf die Schaffung eines neuen Standards im Bereich der Feuerwehrschutzbekleidung.

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Nach umfangreichen Tests wurde für die belgischen Feuerwehren ein nationaler Standard für Schutzbekleidung geschaffen. Foto: Niels De Ruyck
Nach umfangreichen Tests wurde für die belgischen Feuerwehren ein nationaler Standard für Schutzbekleidung geschaffen. Foto: Niels De Ruyck

Sichtbarkeit von Verunreinigungen

Eine signifikante Aufgabe dabei war die Sichtbarkeit von Verunreinigungen sicherzustellen. Dabei war es wichtig, der traditionellen Mentalität entgegenzuwirken, dass eine schmutzige Bekleidung den Feuerwehrmann „tough“ aussehen lässt. Deshalb entschied man sich für eine helle, sandfarbene Bekleidung, was bis dahin in Belgien nicht üblich war.

Es wurde viel Zeit investiert für das Besuchen verschiedener Faserhersteller, Weber und Bekleidungsexperten um alle auf dem internationalen Markt zur Verfügung stehenden Optionen detailliert studieren zu können. Die Ausschreibungsunterlagen wurden unter strengen und vertraulichen Bedingungen im Innenministerium entwickelt und im Mai 2014 veröffentlicht.

Die Kommission entwickelte ein ausführliches Bewertungsverfahren, welches auf Normen wie der EN 469 (Schutzkleidung für die Feuerwehr – Leistungsanforderungen für Schutzkleidung für die Brandbekämpfung), Labortests, Innovation, Funktionalität und praktischen Feldversuchen basierte. Es wurden sehr hohe Anforderungen gestellt – vor allem an die Qualität, den Tragekomfort und die Sichtbarkeit. Sieben der elf eingereichten Angebote erfüllten letzten Endes diese technischen Anforderungen.

Brandtest an Hitzesensorpuppe

Der Mannequin Brand (Brandtest an einer Hitzesensorpuppe) war dabei ein Schlüsselelement der Evaluierung. Dabei lieferte der Texport-Anzug mit PBI Neo-Oberstoff das beste Ergebnis. Dieser Anzug hatte eine Verbrennungsrate von 2,6 Prozent zweiten Grades und 0,9 Prozent dritten Grades. Der zweitbeste Anzug lieferte eine Verbrennungsrate von 7 Prozent und 10 Prozent beim zweiten und dritten Verbrennungsgrad. Weitere Ergebnisse lagen bei über 10 Prozent und teilweise bei mehr als 16 Prozent.

Bei der Bewertung spielten auch Feldversuche eine wichtige Rolle. So übernahm die Feuerwehr verschiedene praktische Tests über mehrere Tage. Dazu gehörten ein Blindtest, Hindernisparcours, Tests für Wärme, Cardio, Sichtbarkeit und auch für spezifische Funktionalitäten, wie beispielsweise für das integrierte Rettungssystem. Jeder Feuerwehrmann wertete die Tests ohne Kenntnis der anderen Tester aus. Zum Schluss kamen die Tester für eine Gruppendiskussion zusammen.

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Befragung von Feuerwehrleuten

Am Ende aller Tests und Studien wurden alle teilnehmenden Feuerwehrleute befragt, welcher Anzug ihnen das meiste Vertrauen gab, ihre Arbeit zu auszuführen. Dabei hatte jeder von ihnen ein separates Ankleidezimmer, sodass Entscheidungen anonym getroffen werden konnten. Das Ergebnis: Alle entschieden sich für den Anzug von Texport mit dem PBI-Oberstoff. Jeder Anzug wurde mit den gleichen 36 Kriterien bewertet. In der Endauswertung aller Ergebnisse erfüllte der Texport-Anzug 32 Kriterien am besten.

„Die Preisdifferenz wurde durch eine höhere Bewertung von Schutz, Komfort, Fertigungsqualität, Innovation und Ergonomie aufgewogen“, sagt Marc Villé. „Nach einem Jahr im täglichen Einsatz ist das Feedback von den belgischen Feuerwehren sehr positiv. Sie sind mit dem Schutz und Komfort des Texport-Anzuges mit PBI Neo-Oberstoff außerordentlich zufrieden.“

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