Bremen – Hinter der Deutschen Jugendfeuerwehr (DJF) liegt ein ereignisreiches Jahr 2022. Bundesjugendleiter Christian Patzelt erzählt im Interview mit dem Feuerwehr-Magazin, was für den Bundesverband und ihn persönlich wichtig war, und gibt einen Ausblick auf das neue Jahr. Hier einige Auszüge.
FM: Christian, erzähl ein bisschen was zum DJF-Jahresmotto des ausklingenden Jahres 2022, das sich mit Europa und Partnerschaft befasst. Es passte dieses Jahr sehr gut …
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Patzelt: Wir haben das Jahr unter das Motto „Kinder und Jugendliche in Europa“ gestellt, passend zum Europäischen Jahr der Jugend der EU. Da wussten wir noch nicht, wie wichtig es sein würde, gerade 2022 die Zukunft in einem friedlichen Europa unbedingt in den Mittelpunkt zu stellen. Unsere Verbandszeitschrift, das „Lauffeuer“, hat zu dem Schwerpunktthema Europa sehr gute Beiträge für die Jugendarbeit veröffentlicht. An jeder möglichen Stelle haben wir entsprechende Impulse platziert.
FM: Ein schwieriges Thema war ja seit Beginn des Jahres der Krieg in der Ukraine.
Patzelt: Ja, absolut! Wir haben als DJF unmittelbar nach dem Angriff auf die Ukraine klare Haltung und Solidarität gezeigt. Dazu zählt aber auch heute noch, einerseits eine deutliche Abgrenzung zu Russland zu schaffen, andererseits aber die Brücken nicht abzubrechen. Die russischen Kinder und Jugendlichen müssen die Chance erhalten, in der Zukunft friedliche internationale Beziehungen zu erleben. Hier haben beispielsweise die Landesjugendfeuerwehren in Hessen, Brandenburg und Hamburg in den vergangenen Jahrzehnten tolle internationale Jugendarbeit mit Russland gepflegt. Und ich wünsche uns allen, dass wir eine Chance haben, das nach einer hoffentlich baldigen Beendigung des Krieges wiederzubeleben.
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FM: Wo es gerade um das Thema Internationales geht: Eines der großen Highlights 2022 – auch für Dich persönlich vielleicht – war sicherlich die Olympiade in Celje.
Patzelt: Da würde ich gerne noch früher einsteigen. Wir haben bei der Qualifikation im Mai in Petersberg schon eine kleine Überraschung erlebt: mit der JF Oberneukirchen gewann erstmals eine Mädchenmannschaft den Bundesentscheid im Internationalen Bewerb. Zusammen mit der Mädchenmannschaft aus Möllenbeck-Krankenhagen sowie der JF Magdeburg-Olvenstedt fuhren wir mit drei Teams zur Olympiade und haben eine besondere Woche in Slowenien erlebt.
FM: Wie ordnest Du die Leistungen der drei deutschen Mannschaften in Celje ein?
Patzelt: Unsere drei Teams haben wirklich toll abgeschnitten im Teilnehmerfeld. Teilweise waren es nur Millimeter und wenige Sekunden, die sie um noch bessere Platzierungen gebracht haben. Und das Niveau ist einfach wahnsinnig hoch – die Gruppen beispielsweise aus Slowenien, Tschechien und Österreich haben richtig abgeliefert. Mir ist sehr wichtig, den Mädchen und Jungen nochmal meinen höchsten Respekt auszusprechen. Sie haben 3 Tage hintereinander bei über 30 Grad Celsius und besonderer Atmosphäre um gute Leistungen gekämpft. Unglaublich!
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FM: Am 11. Juni wurdest Du bei der Wahl für 4 weitere Jahre im Amt des Bundesjugendleiters bestätigt. Herzlichen Glückwunsch! Was bedeutet Dir dieser Vertrauenszuspruch?
Patzelt: Sehr, sehr viel! Für mich ist Jugendfeuerwehr eine riesengroße Leidenschaft. Und sie in dieser besonderen Rolle als Bundesjugendleiter erleben und gestalten zu dürfen, rührt mich immer wieder aufs Neue!
FM: Was willst Du noch erreichen in diesem „Job“, was ist noch nicht abgeschlossen für Dich?
Patzelt: Ich möchte aktiv mitgestalten, die DJF in die Zukunft zu führen: Tagungsformate optimieren, Jugendliche mehr mitbestimmen lassen, personelle Ressourcen weniger verbrennen, fachliche Arbeit deutlich kurzfristiger und themenorientierter ermöglichen, die Zielgruppen Jugendleiter und Jugendliche besser erreichen. Und vieles mehr, was wir mit unseren Landesjugendfeuerwehren gemeinsam besprechen.
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