Los Angeles (CA) – Während im Januar 2025 Waldbrände rund um die amerikanische Metropole wüten, fällt ein wichtiges Löschflugzeug aus – die Canadair CL-415 Super Scooper. Sie wird von einer privaten Drohne getroffen. Ihr Pilot, in der Szene kein Unbekannter, gesteht jetzt seine Schuld.
Löschflugzeug vom Typ Canadair CL-415. Zwei ähnliche Löschflugzeuge stellte die kanadische Regierung für die Brandbekämpfung in Kalifornien bereit. Foto: Archiv/Gulde
Im Januar dauern die Waldbrände im Raum Los Angeles tagelang an. Feuerwehren kämpfen ununterbrochen gegen die Flammen. Löschflugzeuge und Helikopter, die große Mengen Wasser schnell aufnehmen und wieder abwerfen können, sind willkommen. Die kanadische Regierung stellt zwei Löschflugzeuge vom Typ CL-415 Super Scooper zur Brandbekämpfung in Kalifornien bereit. Doch eine davon kann tagelang nicht fliegen. Eine Drohne war mit dem Flugzeug kollidiert und hatte ein fußballgroßes Loch in die linke Tragfläche gerissen. Das Fluggerät befand sich ohne Genehmigung in dem temporär gesperrten Luftraum. Unmittelbar nach dem Vorfall werden aus Sicherheitsgründen auch alle anderen Löscheinsätze aus der Luft kurzzeitig unterbrochen.
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Als die Ermittler den Schaden untersuchen, entdecken sie Trümmerteile einer Drohne am Löschflugzeug. Anhand dieser kommen sie dem Eigentümer des Fluggeräts auf die Spur. Dieser bekennt sich nun schuldig, dass er die Drohne damals hat über dem Gebiet von Pacific Palisades aufsteigen lassen. Laut US-Justizministerium soll der Mann vom Dach eines Parkhauses in Santa Monica die Drohne gestartet haben, obwohl die Flugaufsichtsbehörde FAA (Federal Aviation Administration) das Gebiet der Brände zu einer temporären Flugverbotszone erklärt hatte. Als die Drohne etwa 2,5 Kilometer von ihm entfernt war, habe er den Kontakt zu ihr verloren. Wenig später kam es zu der Kollision mit dem Löschflugzeug.
Nachdem der Hobby-Drohnenpilot sich nun des „unsicheren Betriebs eines unbemannten Luftfahrzeugs“ schuldig bekannt hat, droht ihm eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr. Dem US-Justizministerium zufolge habe er zugestimmt, 150 Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten, um der Haftstrafe zu entkommen. Zudem könnte er für die Reparaturkosten an dem Löschflugzeug haftbar gemacht werden, die rund 65.000 Dollar betragen. Überdies könne ihn die FAA mit einer Geldstrafe von bis zu 75.000 Dollar dafür belegen, dass er mit seiner Drohne in eine Flugverbotszone eingeflogen ist und die Löscharbeiten behindert hat.
Die Canadair CL-415 kann innerhalb weniger Sekunden im Anflug auf offene Gewässer Löschmittel aufnehmen. Sie gleitet mit hoher Geschwindigkeit über das Wasser, wobei sich die rund 6.000 Liter fassenden Tanks füllen. Aufgrund dieser Fähigkeit gilt die Canadair CL-415 bei der Feuerbekämpfung als sehr effektiv. Die kanadische Provinz Quebec schickt routinemäßig jedes Jahr zwei CL-415 nach Los Angeles.
Im September 2022 unterstützten zwei Canadair-Maschinen aus Italien bei der Waldbrandbekämpfung im Harz. Foto: Archiv/Hegemann
Auch bei der Brandbekämpfung am Brocken im September 2022 sind zwei Löschflugzeuge des Typs Canadair CL-415 dabei. Sie kamen aus Italien. Mehr darüber erfahrt Ihr hier.
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