Schienenstrecke großflächig lahmgelegt

E-Bus fährt sich fest, dann geraten die Akkus in Brand

Elmshorn (SH) – Am Abend versucht ein Linienbus der Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg (KViP) die 2,80 Meter hohe Unterführung der Königstraße zum Bahnhof Elmshorn zu passieren. Beim Versuch bleibt es, denn die Akkus des E-Fahrzeugs auf dem Dach bleiben hängen. Durch den Aufprall geraten diese in Brand. Der Bus steckt fest und sorgt für Verkehrschaos auf der Zufahrtsstraße zum Bahnhof als auch im Zugverkehr.

Trotz bereits seit 2020 gut sichtbarer Höhenwarnung – nachdem zuvor bereits jahrelang Unfälle passiert waren – übersieht ein Fahrer diese offensichtlich und rammt mit seinem Linienbus die Brücke. Foto: westküsten-news.de | Sprenger

Zu dem Unfall im Kreis Pinneberg kommt es, als der Bus auf einer Überführungsfahrt und damit ohne Fahrgäste von der Innenstadt kommend gegen die Brücke kracht. „Der Busfahrer hat offensichtlich die Durchfahrtshöhe falsch eingeschätzt“, sagt Sebastian Kimstädt, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands Pinneberg auf Nachfrage von feuerwehrmagazin.de. Ein auf dem Dach verbautes Akku-Paket wird so stark beschädigt, dass es anfängt zu brennen. „Die enorme Hitzeentwicklung hat die direkt über der Brandstelle verlaufenden Stellwerkkabel der Bahnstrecke in Mitleidenschaft gezogen“, so der Pressesprecher.

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Um 14.35 Uhr alarmiert die Leitstelle die FF Elmshorn. Bei deren Eintreffen schlagen Flammen aus den Akkus, eine starke Rauchentwicklung ist weithin sichtbar. Unter Pressluftatmern löschen Feuerwehrleute den Brand und verhindern so ein Übergreifen auf den Linienbus sowie die weiter hinten auf dem Dach verbauten Akkus. „Es gab eine starke Flammenentwicklung mit entsprechender Beaufschlagung auf die Brücke. Trotzdem ist es den vorgehenden Trupps mit zwei Strahlrohren im Erstangriff gelungen, die Flammen niederzuschlagen“, berichtet der Pressesprecher. Das Kräfteaufgebot wird sich bis zum Ende des Einsatzes auf rund 100 Feuerwehrleute plus Rettungsdienst und Polizei erhöht haben.

Großflächige Einschränkung des Zugverkehrs

Parallel zur Brandbekämpfung wird der Zugverkehr im Bereich Elmshorn komplett außer Betrieb genommen, der Bahnhof aufgrund der anfangs enormen Rauchentwicklung evakuiert. Auch ein Zug mit 15 Fahrgästen aus Richtung Kiel muss kurz vor seinem Zielpunkt stoppen, die Fahrgäste die Waggons verlassen. Das Stellwerk ist nicht länger funktionstüchtig, es kommt zu weitreichenden Ausfällen auf den Strecken des Bahn-Knotenpunktes, die vermutlich bis zum Wochenende andauern werden.

Einsatzleiter Michael Kanarski lässt noch in der Anfangsphase die FF Klein Nordende mit zusätzlichen Atemschutzträgern nachalarmieren. Auch der Abrollbehälter Schaum vom Kreisfeuerwehrverband trifft an der Unfallstelle ein, dieser kommt aber nicht mehr zum Einsatz. Über die Warn-App NINA wird die Bevölkerung aufgefordert, im Bereich der Innenstadt Fenster und Türen geschlossen zu halten. Bereits nach rund einer halben Stunde kann „Feuer unter Kontrolle“ vermeldet werden.

Eine Kranfirma zieht den Bus aus der Unterführung. Die Einsatzkräfte kühlen stetig die Akkus bis 18 Uhr und kontrollieren mit einer Wärmebildkamera die Temperatur. Verladen auf einen Tieflader, wird das Unfallfahrzeug zum rund 12 Kilometer entfernten Betriebshof des Busunternehmens nach Uetersen transportiert. Die Statik der beeinträchtigten Brücke muss auf Schäden geprüft werden.

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Der Busfahrer wusste die Höhe des Busses nicht und er hat das Schild vor der Brücke übersehen.
    „Falsch eingeschätzt” ist wohll ein Witz.

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