Stellungnahme von Ralf Tonetti, Leiter der Feuerwehr Wetter/Ruhr, zum Drehleiter-Unfall
“Ich möchte mich für die hohe Anteilnahme und die zahlreichen Genesungswünsche für den Fahrer bei allen bedanken – ob Bürger, Facebook-Nutzer oder Nachbarfeuerwehren – es ist schön zu wissen, dass es so viele Menschen gibt, die hinter ihrer Freiwilligen Feuerwehr stehen!
Glücklicherweise können wir Ihnen mitteilen, dass der Fahrer sprichwörtlich “mit einem blauen Auge” davongekommen ist und das sollte doch im Vordergrund stehen. Denn auch bei hochtechnisiertem Equipment ist und bleibt der Mensch das schwächste und auch das wertvollste Glied in der Kette. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass dieser Unfall für den Fahrer so glimpflich ausgegangen ist!
Es ist mehr als unschön, wenn so ein Unfall passiert. Aber die Definition von Unfall (ein unvorhersehbares Ereignis) sagt schon aus, dass es jeder Zeit dazu kommen kann, ohne damit zu rechnen. Wir als Feuerwehr wissen das nur allzu gut – fahren wir doch über 350 Mal im Jahr in den Einsatz, um anderen Menschen nach solch einem Ereignis zu helfen.
Umso ungewohnter ist es für uns selbst die Betroffenen zu sein!
Nun gilt es, den Schutz der Bürger schnellst möglich wieder in gewohnter Art und Weise herzustellen! Nach dem die Feuerwehren aus unseren Nachbarstädten im Falle eines Einsatzes bis Samstagnachmittag mit Drehleitern zu uns gekommen wären und uns unterstützt hätten, haben wir nun vorübergehend eine Drehleiter als Ersatz von der Feuerwehr Witten zur Verfügung gestellt bekommen. Diese ist, wie auch vorher, im Gerätehaus Grundschöttel stationiert. Die Feuerwehr Sprockhövel hat uns zudem ein Sprungpolster geliehen, bis unseres von der Sicherheitsüberprüfung zurück ist. Somit konnten wir auch diese Lücke schließen und dürfen sagen: Die Freiwillige Feuerwehr Wetter/Ruhr ist, dank Unterstützung der Nachbarfeuerwehren, wieder voll einsatzbereit!
Um die zahlreichen Fragen, warum eine Drehleiter zum Kellerbrand fährt, zu beantworten möchte ich Ihnen folgendes sagen: Der Rauch weiß nicht, dass er im Keller bleiben muss! Deshalb kommt es sehr schnell zu verqualmten Treppenhäusern und durch Rauch eingeschlossene Personen, die auch aus dem Dachgeschoss gerettet werden müssen. Um diesen Menschen auch helfen zu können, ist auch bei einem Kellerbrand eine Drehleiter zwingend erforderlich.”
Die Feuerwehr wurde an dem 10. Mai zu einem gemeldeten Kellerbrand alarmiert. Die Drehleiter der Löschgruppe Grundschöttel, eine DLAK 23/12 GL-T CS auf MAN TGM 15.290, rückte mit aus. In einer Kurve kam das Fahrzeug von der Straße ab, prallte gegen einen Laternenmast und rutschte eine Böschung hinunter. Schließlich kippte die DLAK auf die Seite.
Bei dem Unfall erlitt der Maschinist leichte Verletzungen und einen Schock. Er wurde in ein Krankenhaus nach Hagen gebracht. Nach Angaben gegenüber feuerwehrmagazin.de geht es dem Kameraden den Umständen entsprechend gut. Die Kameraden zweier Löschgruppen kamen an der Unfallstelle zum Einsatz. Wie hoch der Schaden an dem Einsatzfahrzeug ist, konnte noch nicht beziffert werden.