Waldbreitbach (RP)– Vier leicht verletzte Kameraden und Sachschaden in einer Fahrzeughalle – das ist die Bilanz eines Brandunfalls, der sich am Dienstagabend bei einer Übungsvorbereitung bei der der Freiwilligen Feuerwehr Waldbreitbach (Kreis Neuwied) ereignet hat. Die gute Nachricht: inzwischen befindet sich keiner der Feuerwehrleute mehr im Krankenhaus. Die Wehr bleibt einsatzbereit.
Zu dem Unfall kam es kurz nach 18 Uhr im Rahmen eines regulären Arbeitsdienstes. Dabei sollte – wie schon in der Vergangenheit öfter praktiziert – ein schrottreifer Pkw in einer Fahrzeughalle der FF Waldbreitbach für eine Hilfeleistungsübung vorbereitet werden. Über einer Werkstattgrube erfolgte das Ablassen und Auffangen der Betriebsstoffe – darunter der Spritreste. Schlagartig kam es während der Arbeiten zu einer Zündung und zum Folgebrand am Schrott-Pkw.
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“Es hatte sich wider Erwarten ein zündfähiges Gemisch gebildet, ein Funke einer elektrostatischer Aufladung genügte offensichtlich”, erklärte Kriminalhauptkommissar Stefan Linder gegenüber feuerwehrmagazin.de. Der zertifizierte Brandermittler der Kripo Neuwied geht nach den ersten Ermittlungen nicht von einem fehlerhaften Verhalten der Kameraden aus. “Die Feuerwehrleute haben nach aktuellem Stand nichts falsch gemacht. Die Batterie war bereits ausgebaut, niemand hat geraucht.”
Die Kameraden handelten nach Angaben der Feuerwehr blitzschnell. Sie schlossen eine Brandschutztür der betroffenen Halle und fuhren zwei daneben stehende Einsatzfahrzeuge ins Freie. Während die zusätzlich alarmierten Kameraden der Wehr noch auf dem Weg zum Feuerwehrhaus waren, nahmen die Anwesenden schon die Brandbekämpfung auf. Nach kurzer Zeit war das Feuer gelöscht.
Vier Feuerwehrleute mussten aufgrund von Rauchgasinhalationen und Schock behandelt und betreut werden. Alle vier kamen vorsorglich in eine Klinik, drei von ihnen durften noch am Abend nach Hause. Der vierte Kamerad konnte das Krankenhaus am Mittwochmorgen verlassen. Allen geht es laut Feuerwehr den Umständen entsprechend gut.
Hitzestrahlung und Ruß haben die gesamte Halle und eine Atemschutzwerkstatt stark in Mitleidenschaft gezogen und beschädigt. Die Höhe des Schadens lässt sich noch nicht beziffern. “Die Wehr bleibt aber vollständig einsatzbereit”, sagte der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach, Peter Schäfer, am Mittwoch. Die Einsatzfahrzeuge nahmen keinen Schaden. “Lediglich die Feuerwehr-Einsatzzentrale ist derzeit aufgrund der Stromabschaltung in dem betroffenen Gebäudeteil außer Betrieb, doch da haben wir in der Verbandsgemeinde eine Redundanz”, so Schäfer.
Die Arbeiten der Atemschutzwerkstatt werden vorerst in Anhausen durchgeführt, die Drehleiter der Wehr hat im Feuerwehrhaus Niederbreitbach eine vorübergehende Bleibe erhalten. Eine Nachbarwehr holte zudem noch am Dienstagabend kontaminierte Schutzkleidung ab, um sie umgehend zu reinigen.