Waldbrand-TLF, Feldregner und Bohrbrunnen bewähren sich

140 Feuerwehrleute bekämpfen Waldbrand in Lübtheen

Lübtheen (MV) – Seit Mittwochabend steht auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim) erneut ein größeres Waldstück in Flammen. Mehr als 140 Feuerwehrleute kämpfen gegen den Brand an. Auslöser war vermutlich eine gerissene Überlandstromleitung, die den trockenen Bewuchs am Boden durch Funkenflug entzündet hatte. Auch in den heißen Sommern 2023 und 2019 hatten bis zu 1.000 Hektar Wald gebrannt.

Früher als üblich brennt in Lübtheen wieder der Wald. Zwei Feuerwehrleute löschen in einer Waldfläche Glutnetser ab. (Bild: Timo Jann)

„Diesmal funktioniert alles, was wir seit 2019 umgesetzt haben. Unsere Waldbrand-Tanklöschfahrzeuge ebenso wie die neuen Bohrbrunnen zur Löschwasserversorgung“, sagte Kreisbrandbrandmeister Uwe Pulss am Einsatzort im Gespräch mit feuerwehrmagazin.de. Vorerst wurde der Einsatz bis einschließlich Donnerstag geplant. Auch Experten der Bundesforsten sind vor Ort. Gegen 17 Uhr waren am Mittwoch erste Notrufe eingegangen. Die Leitstelle alarmierte daraufhin die Freiwillige Feuerwehr Lübtheen, die forderte weitere Kräfte aus der Region zur Unterstützung an. Aus Niedersachsen kam das Flugzeug des Feuerwehrflugdienstes aus Hildesheim. „Die Besatzung hat die Fahrzeuge am Boden gelotst und die Ausbreitung des Feuers durchgegeben“, berichtete Matthias Lanius, Kreisbrandmeister im benachbarten Landkreis Lüneburg. Die in Lüneburg stationierte Maschine sollte am Donnerstag wieder abheben.

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Der Ausgangspunkt des Waldbrandes unweit des Munitionszerlegebetriebs in Jessenitz-Werk war an der Schneise, durch die eine Überlandleitung verläuft. Ein Stahlseil der Leitung war gerissen und lag am Boden. Obwohl derzeit viel frisches Grün am Boden wächst, breitete sich der Brand aus. Gerade im mit vielen Kiefern und Birken bewachsenen Bestand Richtung Westen fraßen sich die Flammen vorwärts. Pulss: „Wir haben eine Fläche von gut 10 Hektar, die betroffen ist.“ Das sei zwar nicht viel im Vergleich zu den früheren Bränden, dennoch sei die Feuerwehr gefordert. „Außerdem müssen wir hier extrem vorsichtig agieren, wir haben hier viele Altlasten im Boden. Vor allem 2023 hatten wir es dadurch mit zahlreichen Explosionen während des Einsatzes zu tun“, so Pulss.

Zum Einsatz kamen auch Feldberegnungsanlagen, mit denen an den Rändern der Brandabschnitte der Bewuchs bewässert wurde, um durch die Feuchtigkeit eine Brandausbreitung zu stoppen. Pulss: „Diesmal brennt es außergewöhnlich früh, sonst waren wir ja eher im Hochsommer betroffen.“ Die Region um Lübtheen wurden Jahrzehnte als Truppenübungsplatz genutzt, außerdem liegen hier viele Altlastend des Munitionsarsenals der Deutschen Kriegsmarine verteilt. Die waren Ende des Zweiten Weltkriegs gesprengt worden, doch viele Bomben und Granaten hatten die Sprengung überstanden und schlummern nun im Boden. 2019 herrschte tagelang Katastrophenalarm, Dörfer wurden evakuiert, Bergepanzer zogen Schneisen in den Wald. Rund 3.000 Einsatzkräfte aus ganz Norddeutschland kämpften damals gegen die Flammen, auch Löschhubschrauber waren im Einsatz.

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