Berlin – Eine vielerorts lang anhaltende Trockenheit begünstigt aktuell viele Waldbrände und Flächenbrände in Deutschland. Teils durch fahrlässiges, teils durch vorsätzliches Verhalten entstehen die Vegetationsbrände. Aber auch bei der Ernte auf Feldern kommt es immer wieder zu Feuern. Eine Auswahl an Meldungen, die derzeit in der Feuerwehr-Magazin-Redaktion eingehen.
Phosporgranate als Auslöser für Flächenbrand?
Nideggen (NW, Kreis Düren) – Gegen 16 Uhr erreichte am Montag die Leitstelle des Kreises Düren die Meldung über einen Flächenbrand an der Kreisstraße 48 zwischen Nideggen-Berg und Heimbach. Beim Eintreffen des Einsatzleiters stellte sich die Lage wie folgt dar: Es brannte ein Stoppelfeld auf einer Fläche von rund 2 Hektar, der Brand breitete sich aufgrund eines leichten Westwindes schnell aus und bewegte sich auf mehrere angrenzende Waldstücke zu. Der Einsatzleiter veranlasste die Alarmierung aller weiteren Einheiten der Feuerwehr Nideggen und Kräften der Feuerwehren Stadt Heimbach.
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Der Brand konnte schnell eingegrenzt werden, trotzdem breiteten sich die Flammen in zwei kleine Waldstücke aus. Bei den Nachlöscharbeiten wurde eine ausgebrannte Phosphorgranate aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die Granate, die vermutlich durch Feldarbeiten an das Tageslicht gebracht worden war, könnte nach Einschätzung der Feuerwehr den Brand verursacht haben. Da Phosphor ein giftiger Stoff ist, wurden 11 Feuerwehrangehörige und zwei Polizeibeamte vorsichtshalber einem Arzt vorgestellt. Einer der Feuerwehrangehörigen, der sich in unmittelbarer Nähe aufgehalten hatte, wurde zur Beobachtung in ein Krankenhaus überwiesen. Die Reste der Granate wurden dem Kampfmittelräumdienst übergeben. Für die ca. 60 Einsatzkräfte war der Einsatz nach rund zweieinhalb Stunden beendet.
Mähdrescher in Flammen
Herzberg am Harz (NI, Kreis Göttingen) – Am Dienstag wurde die Feuerwehr Herzberg gegen 20.40 Uhr alarmiert. Auf einem Getreidefeld war ein Mähdrescher beim Erntevorgang in Brand geraten. Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand das Fahrzeug bereits in Vollbrand. Durch die eingeleitete Löschmaßnahmen konnte ein Übergreifen der Flammen auf das Feld verhindert werden.
Da das Feuer bereits Teile der Kraftstoffversorgung zerstört hatte und Diesel auslief, musste ein Schaumrohr eingesetzt werden um das Feuer löschen zu können. Anschließend entfernten mehrere Atemschutztrupps angebrannte Strohreste aus dem Mähdrescher und löschten Glutnester ab. Auslaufende Kraftstoff wurde mittels Schuttmulden und Auffangbehälter aufgefangen und anschließend in Fässer umgefüllt.
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Sonderheft: Richtiges Vorgehen bei Wald- und Flächenbränden
Leussow (MV, Kreis Ludwigslust-Parchim) – Ein Waldbrand bei Leussow ist am Mittwochnachmittag durch Kräfte aus mehreren Feuerwehren gelöscht worden. Das Feuer war am Mittag aus noch ungeklärter Ursache ausgebrochen und hatte letztlich Unterwuchs auf einer Fläche von rund 1.500 Quadratmeter erfasst. Die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache dauern derzeit an.
10.000 Quadratmeter Wald in Flammen
Rudolstadt (TH, Kreis Saalfeld-Rudolstadt) – Einen Waldbrand bei Rudolstadt bekamen Einsatzkräfte der Feuerwehr in der Nacht zu Mittwoch schnell in Griff. Gegen 21.30 Uhr hatten Zeugen oberhalb des Ortsteils Catharinau aufsteigenden Rauch bemerkt und die Polizei sowie die Feuerwehr informiert. Wenig später war der Brandort in einem Waldgebiet südöstlich der Ortslage lokalisiert. Mehrere Feuerwehren konnten die Brandfläche von etwa 10.000 Quadratmetern in rund drei Stunden löschen. Die Brandursache ist derzeit noch unklar.
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Seit vielen Jahren setzen Feuerwehren die Feuerpatsche bei Flächenbränden ein. Das Modell ist mit zehn Federstahlfächern ausgestattet. Der Kopf aus ist aus verzinktem Stahlblech. Die Befestigung des separat gelieferten Stiels erfolgt über einen Schnellverschluss.
Bersenbrück (NI, Kreis Osnabrück) – Bei einem Flächenbrand in Bersenbrück kam ein ziviles “GTLF” zum Einsatz. Der Sattelzug mit Tank brachte rund 30.000 Liter Wasser zur Einsatzstelle. Während des Einsatzes erlitt eine Feuerwehrfrau Kreislaufprobleme, weitere Kräfte mussten rettungsdienstlich beobachtet werden. Mit Hilfe eines Strahlrohres bauten sich die Feuerwehrleute eine “Abkühlstation” um bei großer Hitze etwas Linderung zu erhalten.
Wald brennt an mehreren Stellen
Neuenbürg (BW, Enzkreis) – Am frühen Dienstagabend meldeten gegen 19 Uhr mehrere Verkehrsteilnehmer eine starke Rauchentwicklung im Bereich der B294 bei Neuenbürg. Dort brannte der Wald entlang eines Waldwegs an drei größeren (10 mal 15 m) und zwei kleineren Stellen (5 mal 10 m). Durch einen eingesetzten Polizeihubschrauber konnten weitere Brandherde ausgeschlossen werden. Gegen 19.45 Uhr waren die Brände gelöscht, lediglich vereinzelte Glutnester mussten noch gewässert werden. Die Feuerwehr Neuenbürg war mit 43 Personen im Einsatz. Aufgrund der Gesamtumstände kann Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden.
150 Kräfte bei Waldbrand vor Ort
Holdorf (NI, Kreis Vechta) – Am Dienstagabend kam es aus bislang ungeklärter Ursache gegen 16.15 Uhr in einem Waldstück bei Holdorf zu einem Flächenbrand, der sich auf etwa 15.000 Quadratmetern ausbreitete. Zahlreiche Feuerwehren aus dem Landkreis Vechta, die mit über 150 Kameraden vor Ort waren, löschten den Brand. Zeitweise musste die Landesstraße 851 zwischen Langenberg und Damme aufgrund der Löscharbeiten vollständig gelöscht werden.
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Dettingen (BW, Kreis Esslingen) – Vermutlich Selbstentzündung ist nach Angaben der Polizei die Ursache eines Flächenbrandes, der am Dienstagnachmittag auf einer Fläche zwischen Dettingen und Owen ausgebrochen ist. Ein erster Notruf, in der der Polizei ein brennendes Getreidefeld mitgeteilt wurde, ging kurz nach 15.30 Uhr ein. Aufgrund der aktuellen Trockenheit breiteten sich die Flammen rasch auf eine Fläche von rund vier Hektar aus. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte dennoch ein Übergreifen des Brandes auf einen Geräteschuppen verhindert werden. Gegen 16.15 Uhr waren die Flammen gelöscht. Diese hatten an den Weizenfeldern zwischenzeitlich einen Schaden von schätzungsweise 10.000 Euro verursacht.
Der Heidebrand von 1975 gilt als schwerste Waldbrandkatastrophe Deutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg. 34.000 Kräfte kämpften mehrere Tage gegen die Flammen.
Löchgau (BW, Kreis Ludwigsburg) – Vermutlich im Zuge von Erntearbeiten ist am Mittwoch gegen 12.45 Uhr ein Kornfeld bei Löchgau in Brand geraten. Die Feuerwehren aus Löchgau, Bietigheim und Besigheim waren mit 35 Einsatzkräften und sieben Fahrzeugen zur Brandbekämpfung vor Ort. Eine Landesstraße musste gesperrt werden, um eine Wasserversorgung von einem Hydranten aufbauen zu können. Der entstandene Brandschaden beläuft sich auf etwa 5.000 Euro.