Schwarzenbek (SH) – Dramatische Szenen spielten sich am Dienstagnachmittag im Stadtzentrum von Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) ab: Aus einer Tiefgarage stiegen gegen 13.30 Uhr dichte Rauchschwaden auf, der beißende Qualm nahm mehreren Bewohnern des betroffenen Wohn- und Geschäftshauses die Atemluft. Feuerwehrleute retteten die Menschen, zwei erlitten Rauchvergiftungen.
“Die Lage war bei unserem Eintreffen sehr unübersichtlich. Die Tiefgarage ist sehr groß, aus der Zufahrt und aus verschiedenen Treppenhäusern zog der Qualm“, erklärte Feuerwehrchef Martin Schröder, der den Einsatz leitete. Zur Unterstützung der Schwarzenbeker Wehr eilten auch noch Kameraden aus Kollow und Elmenhorst zur Einsatzstele. Der Rettungsdienst rückte mit einem Großaufgebot aus Geesthacht, Lauenburg, und Büchen zur Unterstützung der Schwarzenbeker Retter an. Mehr als 50 Menschen wurden aus den betroffnen Gebäuden evakuiert und betreut.
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“Das Feuer hatten wir schnell gelöscht“, so Schröder. Nur 1.000 Liter Wasser und 16 Liter Druckluftschaummittel waren nötig. Dennoch: Durch den Rauch, der sich in der Tiefgarage und in Geschäften und Wohnungen sowie eine Filiale der Kreissparkasse ausgebreitet hatte, entstand enormer Schaden. Weil auch Stromleitungen verbrannt waren, schalteten Mitarbeiter von E.on Hanse vorsorglich die Stromversorgung ab Dadurch wurden Teile der Innenstadt zeitweise lahmgelegt
“In der Tiefgarage sieht es wüst aus. Durch die enorme Hitze sind Leitungen geschmolzen, Ruß hat sich auf die geparkten Autos gelegt”, sagte Feuerwehrchef Martin Schröder. Er leitete an seinem 53. Geburtstag den Großeinsatz. Mehr als vier Stunden dauerte der Einsatz inklusive der Aufräumarbeiten. Warum das Feuer ausgebrochen war, stand zunächst nicht fest. Ermittler der Kriminalpolizei beschlagnahmten den Einsatzort und wollen versuchen, im Brandschutt nach Spuren zu suchen.
“Wenn es in einer Tiefgarage brennt, ist es für uns immer eine gefährliche Situation. Die Hitze staut sich, weil es kaum Öffnungen gibt, zudem breitet sich der Rauch unkontrolliert aus”, so Schröder. Erst am 12. Januar hatte es in der Tiefgarage des Seniorenheims an der Berliner Straße gebrannt – keine 200 Meter entfernt. Ach damals stand ein Lagerplatz für Sperrmüll in der Garage in Flammen. Ob ein Zusammenhang zwischen den Bränden besteht, ist unklar. (Text: Timo Jann)