Bremen – Bei einem Großbrand im Bremer Industriehafen ist am Montag ein 80.000 Quadratmeter großer Hallenkomplex eines holzverarbeitenden Unternehmens zerstört worden. Eine riesige Rauchwolke zog über das Stadtgebiet, brennende Trümmer und Funken verursachten Folgebrände. Ein Großaufgebot der Feuerwehr Bremen mit zirka 40 Fahrzeugen und einem Feuerlöschboot bekämpfte bis in die Nacht die Flammen.
Ab 9.33 Uhr klingelten die Telefone in der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle fast pausenlos. Die erstausgerückten Einsatzkräfte meldeten schon auf der Anfahrt die starke Rauchentwicklung und forderten Verstärkung an. Daraufhin alarmierte die Zentrale weitere Löschzüge der Berufsfeuerwehr, das Wasserfördersystem, das Feuerlöschboot und die freiwilligen Feuerwehren Blockland, Blumenthal, Lehesterdeich, Neustadt, Schönebeck und Timmersloh.
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Der große Hallenkomplex stand in Vollbrand. Erstes Ziel war es, nach Aussage von Feuerwehrsprecher Michael Richartz, eine größere Brandausbreitung zu verhindern. Die Feuerwehr baute mit mehreren Rohren und Wasserwerfern eine Riegelstellung zu einem angrenzenden Bürogebäude auf. Durch den Funkenflug gerieten die Böschung eines Bahndammes und kleinere Flächen im naheliegenden Stadtteil Gröpelingen in Brand. Dort ermahnte die Polizei die Anwohner, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die ABC-Einheiten der Feuerwehr hatten erhöhte Schadstoffwerte gemessen.
Um 12.54 Uhr meldete der Einsatzleiter „Feuer in der Gewalt“. Die Brandbekämpfung setzte sich aber bis in den späten Nachmittag fort. Am Abend begannen die Helfer, mit Radladern Glutnester freizulegen. Für Nachlöscharbeiten und Brandwache unterstützten die Wehren Borgfeld, Farge, Huchting und Vegesack die Kräfte der Berufsfeuerwehr. Von Montagnachmittag bis Dienstagmorgen stellte die FF Neustadt die Versorgung der Einsatzkräfte sicher. Zur Brandursache konnten noch keine Angaben gemacht werden. Aber klar ist: Der Schaden liegt bei weit über 10 Millionen Euro.