Jever (NI) – Die Lagerhalle einer Farbenfabrik in Jever (Kreis Friesland) ist am Freitagnachmittag einem Großbrand zum Opfer gefallen. In dem Gebäude standen Kunststoffbehälter mit brennbarem Inhalt in Flammen. Den Innenangriff musste die Feuerwehr schon früh abbrechen. Durch die rasche Brandausbreitung wurde auch die Drehleiter der Feuerwehr Jever schwer am Fahrerhaus beschädigt. Die Bundeswehrfeuerwehr half bei den Löscharbeiten mit einem Flughafenlöschfahrzeug.
Gegen 16.05 Uhr hatte die Brandmeldeanlage des Unternehmens angeschlagen und die Feuerwehr verständigt. Die Einsatzkräfte entdeckten bei der Erkundung ein Feuer in der 6.000 Quadratmeter großen Lagerhalle für Verpackungs- und Produktionsmaterialen. Nach Polizeiangaben handelte es sich hierbei um Naturöle und -farben, große Mengen Kartonagen, Testbenzin und ein kleiner Heizöltank, welcher im Einsatzverlauf frühzeitig explodierte.
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Schnell stand die Halle in Vollbrand und musste aufgegeben werden. Die 100 Einsatzkräfte konzentrierten sich daher auf den Schutz der umliegenden Gebäude des Betriebes sowie einer Schießsportanlage. Einige weitere Betriebsteile wurden durch Hitze und Rauch dennoch beschädigt. Auch die 18 Jahre alte Drehleiter der Feuerwehr Jever ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Nach Information von nwz-online.de kam es bei dem Versuch eine Lagerhallentür zu öffnen zu einer Durchzündung. Die Fahrerseite fing dabei Feuer, obwohl die Drehleiter 8 Meter von der Tür entfernt stand. In der Nähe befindliche Kameraden konnten sich durch schnellen Rückzug noch in Sicherheit bringen.
Zur Unterstützung der Feuerwehr Jever kamen die Feuerwehren Schortens, Sillenstede und Cleverns sowie die Drehleitern aus Wittmund und Wilhelmshaven. Auch die Bundeswehrfeuerwehr vom Fliegerhorst Wittmund kam mit einem Flughafenlöschfahrzeug zum Einsatz. Dieses Fahrzeug wurde wegen seiner Wurfweite und seinem Schaummittelvorrat in den letzten Jahren häufiger außerhalb des Militärgeländes von den kommunalen Feuerwehren der Region angefordert. Der Gefahrgutzug Friesland führte im Umkreis von zehn Kilometern Schadstoffmessungen durch, die jedoch keinerlei bedenklichen Werte ergaben. Vorsichtshalber sollten die Anwohner aber trotzdem Fenster und Türen schließen.
Da der Einsatz bis in die Nacht andauerte, leuchtete das Technische Hilfswerk die Einsatzstelle aus. Weiterhin pumpten die Helfer kontaminiertes Löschwasser um. Die Verpflegung der Einsatzkräfte sowie deren medizinische Betreuung übernahm das Deutsche Rote Kreuz.