Quedlinburg (ST) – Schreck für die Feuerwehr Quedlinburg (Kreis Harz) am Freitag: die eigene Fahrzeughalle galt zeitweilig als potentiell einsturzgefährdet. Die hölzerne Tragkonstruktion war beschädigt. Die Folge: ein aufwändiger Einsatz in eigener Sache.
Der Gerätewart hatte in den Leimbindern der Holzträger Risse entdeckt. Da nur kurz darauf zu einer Hilfeleistung alarmiert wurde, waren genug Kräfte am Feuerwehrhaus und konnten sofort die Fahrzeuge aus der Garage fahren.
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Parallel verständigte die Feuerwehr die zuständigen Stellen der Stadt und ließ einen Fachberater des THW Ortsverbandes Quedlinburg alarmieren. Nach einer Begehung des Objektes kamen die Verantwortlichen zu dem Ergebnis, dass die gesamte Halle sofort abgestützt werden und das eingedeckte Dach von der Schneelast befreit werden muss.
Während die gesicherten Kameraden anfingen das Dach zu räumen, rückten weitere Kräfte vom THW Quedlinburg, der Ortsfeuerwehr Gernrode sowie der Stadtwerke an. Bevor die Abstützarbeiten in der Halle stattfinden konnten, musste durch das THW ein Einsatzstellen-Sicherungssystem (ESS) aufgebaut werden. Das ESS ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Veränderungen in der Bausubstanz.
Im Anschluss konnte die Höhe für die 26 Stützen ermittelt werden. Nachdem alle Vorbereitungen getroffen und genug Material vor Ort war, konnte mit dem Bau der Stützen durch die THW-Helfer begonnen werden. Derweil schippten die Feuerwehrleute aus Gernrode und Quedlinburg weiter den Schnee vom Dach. Ein Mitarbeiter der Stadtwerke unterstützte mit einem Hubsteiger beim Aufbau der Aussteifungen. Um die ganze Arbeit zu beschleunigen kam der THW Ortsverband Halberstadt ebenfalls zum Einsatz.
Um 23.35 Uhr durfte die gesicherte Fahrzeughalle wieder bezogen werden. Ein Sachverständiger soll nun festlegen, welche weiteren Maßnahmen – Reparatur oder Erneuerung der Dachkonstruktion des 20 Jahre alten Gebäudes – erforderlich sind.