Upgant-Schott (NI) – Am Mittwochabend wird der Regionalleitstelle Ostfriesland ein Zimmerbrand im Mühlenloog in Upgant-Schott (Kreis Aurich) gemeldet. Daraufhin alarmiert der Disponent die FF Brookmerland mit den Ortswehren Upgant-Schott, Marienhafe und Osteel. Einsatzleiter Klaus-Dieter Cassens trifft als Erster am Einsatzort ein und erhöht umgehend die Alarmstufe. Denn bei seiner Ankunft lodern bereits meterhohe Flammen aus den Fenstern, zudem bricht das Feuer schon durch die Dachhaut. Die Feuerwehren Wirdum, Leezdorf und Norden mit der Drehleiter und einem Löschfahrzeug werden mit dem Einsatzstichwort „Gebäudebrand“ hinzugezogen.
Zum Zeitpunkt des Brandausbruches befanden sich noch Personen im Gebäude. Diese konnten glücklicherweise das Wohnhaus selbst verlassen. Zwei Jugendliche werden in Krankhäuser gebracht, drei weitere Personen lediglich vor Ort vom Rettungsdienst behandelt. Anwohner können die Einsatzkräfte in das in zweiter Reihe liegende Gebäude einweisen. Eine Wasserversorgung kann schnell über einen naheliegenden Hydranten sowie von zwei über 500 Meter entfernten Löschwasserbrunnen aufgebaut werden. Einsatzleiter Cassens weist den Wehren einzelne Einsatzabschnitte zu.
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Unter anderem wird zu einem Wohnhausanbau eine Riegelstellung aufgebaut, um das augenscheinlich noch nicht vom Brand betroffene Gebäudeteil mithilfe einer Wasserwand zu schützen. Dies gelingt jedoch nicht, da es aufgrund der Hitzeentwicklung zu einem Feuerübersprung kommt. Der Anbau wie auch das Wohnhaus stehen schlagartig in Vollbrand. Parallel dazu wird im Rahmen der weiteren Erkundung des Grundstücks eine zusätzlich massive Liegenschaft festgestellt. Diese steht sehr nahe am Brandobjekt. Um hier ein Übergreifen der Flammen zu verhindern, lässt Cassens eine Riegelstellung aufbauen. Dieses Vorhaben gelingt, das einstöckige Gebäude können seine Kräfte halten.
Eine Besonderheit des Einsatzes sind zudem die direkt angrenzenden Bahngleise der Strecke Emden – Norddeich Mole. Anfangs wird der Zugverkehr unterbrochen. Erst als die Lage übersichtlicher wird, können Personenzüge mit langsamer Geschwindigkeit zum Schutz der Einsatzkräfte vorbeifahren. Es besteht zu Beginn die Befürchtung, aufgrund der Oberleitung die Drehleiter nicht nutzen zu können. Ein Notfallmanager der Deutschen Bahn gibt jedoch Entwarnung.
Während dieser Maßnahmen finden intensive Löschmaßnahmen am gesamten Brandobjekt statt. Nach einiger Zeit können erste Erfolge erzielt werden. Insgesamt dauert der Einsatz bis in die Nacht hinein. Gegen 2 Uhr rücken die letzten Kräfte ab. Im Einsatz waren über 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren, der Rettungsdienst des Landkreises Aurich, das DRK Hage-Großheide, der Energieversorger, der Notfallmanager der Deutschen Bahn sowie die Untere Wasserbehörde.
Am Donnerstagmorgen werden die Feuerwehren Upgant-Schott und Marienhafe gegen 8 Uhr erneut zur Einsatzstelle alarmiert. In einigen Ecken sind Materialien wieder in Brand geraten. Diese werden kurzerhand mit Wasser gekühlt und somit letztendlich gelöscht. Nach rund zwei Stunden sind auch diese Arbeiten erledigt und der Einsatz kann endgültig geschlossen werden.