Stade (NI) – Nach einem Einsatz auf der Elbe ist die Besatzung des Feuerwehrbootes “Henry Köpcke” der FF Stade (Kreis Stade) auf dem Rückweg. Plötzlich werden sie Augenzeugen einer spektakulären Havarie. Das historische Segelschiff “No. 5 Elbe” gerät vor ein Containerschiff und wird gerammt. 43 Personen an Bord des Schoners geraten in Lebensgefahr.
Zu einem Einsatz auf der Elbe alarmiert die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle (FRL) in Stade den Zug I der FF Stade sowie die Aktiven der DRLG. “Boot auf Stack” lautet das Alarmstichwort am Samstag, 8. Juni 2019, um 13.18 Uhr. “Ein Stack ist ein Bauwerk aus einer lockeren Steinschüttung im Wasser, auch als Buhne bekannt”, erklärt Stephan Woitera, Ortsbrandmeister in Stade.
Anzeige
Anzeige
Bei Meldungen wie dieser rücken Feuerwehr und DLRG der Hansestadt immer zusammen aus. Der Einsatzort befindet sich unweit der Fahrwassertonne 108 in der Elbe. Bei Ebbe ist ein Sportboot auf den Stack geraten und dort steckengeblieben. “Für uns war da nichts zu tun. Die Besatzung an Bord des Sportbootes war unverletzt und musste auflaufendes Wasser abwarten, um wieder freizukommen”, berichtet Philipp Lausch. Er ist an Bord des 11,2 Meter langen Hilfeleistungs-Löschboots (HLB) “Henry Köpcke” ausgerückt, das die Feuerwehr 2018 in Dienst gestellt hat.
Vom Parkplatz Stadersand in Höhe des in die Elbe mündenden Nebenflusses Schwinge aus hat die Einsatzleitung das Geschehen auf der Elbe im Blick. “Wir sahen auch das historische Segelschiff ‘No. 5 Elbe’ vorbeifahren”, erklärt Wilfried Sprekels, stellvertretender Stadtbrandmeister von Stade. Er hält sich während des Sportboot-Einsatzes am Einsatzleitwagen (ELW) 1 auf.
Anzeige
Von Land aus und von Bord der “Henry Köpcke” sehen die Feuerwehrleute, wie das Segelschiff auf dem Fluss ein Manöver fährt. Woitera: “Abstände lassen sich ja auf die Entfernung schwer einschätzen, aber plötzlich geriet das Segelschiff direkt vor ein in Richtung Nordsee fahrendes Containerschiff.” Der 142 Meter lange und 20 Meter breite Frachter “Astrosprinter” erfasst die “No. 5 Elbe” bei voller Fahrt und drückt den 136 Jahre alten Lotsenschoner teilweise unter Wasser. Holzplanken splittern, Mast und Segel werden zerfetzt. Über die Entfernung von etwa 1,5 Kilometern ist der Knall der Havarie bis Stadersand zu hören. Von Land aus ist in diesem Moment aber nicht zu erkennen, was mit dem Traditionssegler passiert. Der Frachter blockiert die Sicht.
was weiter passierte, könnt Ihr im sechsseitigen Einsatzbericht im Feuerwehr-Magazin 1/2020 lesen.