Lingen (NI) – Am frühen Freitagmorgen ist bei Lingen (Kreis Emsland) ein Pkw frontal gegen einen entgegenkommenden Gefahrguttransporter geprallt. Rund eine Stunde benötigte die Feuerwehr, um den eingeklemmten Pkw-Fahrer zu befreien. Bei diesem Einsatz bewährte sich eine baustellenbedingte Änderung der Alarm- und Ausrückeordnung der eingesetzten Feuerwehren.
Gegen 4.30 Uhr überholte ein 22 Jahre alter Mann mit seinem VW Polo ein anderes Fahrzeug auf der Bundesstraße B 213 zwischen Lingen-Darme und Lingen-Schepsdorf, obwohl ihm ein Sattelzug entgegenkam. Der Lkw-Fahrer versuchte noch auszuweichen, was jedoch nicht gelang. Der Pkw prallte in die Beifahrerseite des Mercedes Actros. Der Kleinwagen überschlug sich bei dem Aufprall und kam auf dem Dach zwischen Auflieger und Leitplanke zum Stillstand.
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Die Unfallstelle befand sich im Zuständigkeitsbereich der Feuerwehr Lingen. Um die Einsatzstelle zu erreichen, musste sie über eine Brücke der Ems fahren. Diese war jedoch wegen Bauarbeiten gesperrt. Für die Lingener ergab sich ein weiter Umweg. Da dies im Vorfeld bekannt war, hatte die Wehr ihre Alarm- und Ausrückeordnung für die Dauer der Bauarbeiten geändert. Neben der Stützpunktwehr Lingen alarmierte die Leitstelle auch die Feuerwehr Lohne aus dem Nachbarlandkreis Grafschaft Bentheim, die auch als erste Feuerwehr den Unfallort erreichte.
Beide Feuerwehren arbeiteten zusammen und befreiten den verunfallten Autofahrer. Seine Verletzungen waren lebensbedrohlich. Die Einsatzkräfte arbeiteten auf mit Diesel verunreinigtem Boden, da der Kraftstofftank der Zugmaschine bei dem Zusammenstoß beschädigt worden war. Der leere Tankauflieger blieb hingegen unversehrt. Er war zuvor mit Superbenzin beladen gewesen, jedoch noch ungereinigt. Somit galt der Lkw auch im ungefüllten Zustand als Gefahrguttransport.
Wie Pressesprecher Daniel Herbers gegenüber feuerwehrmagazin.de berichtete, war der Autofahrer besonders im Beinbereich eingeklemmt und hing kopfüber aber ansprechbar im Sicherheitsgurt. „Über beide Seitentüren und durch den Kofferraum haben wir Zugänge geschaffen“, so der Sprecher weiter. Nach einer Stunde konnte der Rettungsdienst das Unfallopfer übernehmen und ins Krankenhaus transportieren.