Horb am Neckar (BW) – Um 17.38 Uhr wird die Feuerwehr Horb am Neckar (Kreis Freudenstadt) mit dem Einsatzstichwort „Brand 6“ in das Industriegebiet Horb-Heiligenfeld alarmiert. Schon auf Anfahrt ist eine deutliche Rauchentwicklung für die ersten Einheiten zu erkennen, die auf Sicht fahren können. Am Einsatzort eingetroffen, steht eine 1.500 Quadratmeter (60 Meter x 25 Meter) große Halle eines Unternehmens in Vollbrand, das Holz und Furnierobjekte fertigt.
Direkt an die Halle von grenzt ein Verwaltungsgebäude sowie eine weitere, angebaute Lagerhalle an. Einsatzleiter Marco Schlagregen, hauptamtlicher Kommandant der Wache in Horb, lässt die Kräfte eine Riegelstellung aufbauen. Damit verhindern diese die Brandausbreitung auf die beiden Objekte. „Aufgrund der hohen Brandlast in dem Objekt und der Bauweise des Gebäudes konnte aus Sicherheitsgründen kein Innenangriff mehr durchgeführt werden, es bestand Einsturzgefahr“, berichtet Jan Straub, Pressesprecher der Feuerwehr Horb, auf Nachfrage von feuerwehrmagazin.de.
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Die Bevölkerung wird aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Zur Brandbekämpfung nimmt die Feuerwehre zwei B-Rohre, sowie sechs C-Rohre vom Boden aus vor. Außerdem wird über zwei Wenderohre von zwei Drehleitern aus gelöscht. Die Halle selbst kann nicht mehr gerettet werden, im Einsatzverlauf stürzt sie in sich zusammen. Die gesamte Produktion der Firma geht dabei verloren. Im weiteren Einsatzverlauf ziehen Kameraden die Brandstelle mit einem Bagger auseinander, um so an die Brände unter dem eingestürzten Dach heranzukommen.
Personal- und materialaufwendiger Einsatz
„Bis zu 120 Einsatzkräfte mit 26 Fahrzeugen hatten wir zu Spitzenzeiten im Einsatz. Dieser Einsatz war massiv personal- und materialaufwendig“, erzählt Straub. Ab 23 Uhr kann „Feuer aus“ gemeldet und anschließend die ersten Einheiten aus dem Einsatz entlassen werden. Die Einsatzmaßnahmen werden noch über die gesamte Nacht mit zwei Löschfahrzeugen und einer Drehleiter bis in die frühen Morgenstunden des Mittwoches fortgeführt. Gegen 8.30 Uhr können die Einsatzkräfte auf ein Minimum reduziert werden, 12 Uhr sind noch ein Tanklöschfahrzeug und fünf Feuerwehrleute mit kleineren Lösch- und Aufräumarbeiten beschäftigt.
Vor Ort sind die Feuerwehr Horb am Neckar mit insgesamt neun der 14 Abteilungen, darunter Horb-Stadt, Ahldorf, Rexingen, Grünmettstetten, Dießener Tal, Altheim, Talheim, Nordstetten und Mühlen. Die Abteilung Bildechingen besetzt über einen längeren Zeitraum die Hauptwache in Horb, um eine Einsatzreserve für eventuell weitere Einsatzsituationen im Stadtgebiet vorzuhalten. Noch während den Löscharbeiten wird die Einsatzbereitschaft zur Beseitigung einer Ölspur nach technischem Defekt an einem Lkw alarmiert. Weitere Unterstützung erhält die Feuerwehr Horb am Neckar durch eine Drehleiter der Feuerwehr Waldachtal, ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Dornstetten, den Gerätewagen Atemschutz der Feuerwehr Freudenstadt sowie durch die Führungsgruppe Horb, Empfingen, Eutingen.
Das DRK und der Rettungsdienst im Landkreis Freudenstadt sichern den Einsatz ab und versorgen die Einsatzkräfte mit Essen und Getränken. Die Polizei Pforzheim/Revier Horb stellte die Verkehrsabsicherung der Einsatzstelle sicher. Der städtische Bauhof unterstützt bei den Absperr- und Sicherungsmaßnahmen. Die Stadtwerke Horb sind über mehrere Stunden mit zwei Wassermeistern im Einsatz und kümmern sich um die Aufrechterhaltung der Löschwasserversorgung.
Wie das Polizeipräsidium Pforzheim in einer Pressemitteilung mitteilt, soll eine in Brand geratene Maschine der Grund für das Feuer gewesen sein. Mitarbeiter hatten Brandgeruch festgestellt und daraufhin einen Notruf abgesetzt. Der Sachschaden wird auf rund 1,5 Millionen geschätzt.
1,5 Millionen Euro Brandschaden ist schon eine Summe